André Martins erhält W3 Professur

Martins (geb. 1984) schloss 2008 sein Studium der Biochemie an der Universität Coimbra (Portugal) mit einem Master of Science ab. Im Jahr 2013 erwarb er einen doppelten Doktortitel in Chemie und Biochemie von der Universität Coimbra und der Universität Orléans. Ab November 2013 verbrachte Martins eine Postdoc-Phase an der University of Texas in Dallas (USA) und am UT Southwestern Medical Center. Im Jahr 2019 führte ihn sein Weg als Forschungsgruppenleiter an die Medizinische Fakultät der Universität Tübingen. In Tübingen leitete er die Forschungsgruppe "Hyperpolarized Metabolism and Multi-Imaging Sciences" am Werner Siemens Imaging Center, die 2020 in eine eigenständige Sofja Kovalevskaja-Forschungsgruppe an der Fakultät überging (Alexander von Humboldt-Stiftung). Mit seiner Berufung hat die Forschungsgruppe ihren Namen in "Advanced Preclinical Metabolic Imaging and Cell Engineering" geändert.
Die W3-Professur, die teilweise von der Alexander von Humboldt-Stiftung gefördert wird, konzentriert sich auf die Entwicklung nicht-invasiver metabolischer Sensoren und Technologien für die klinische Diagnostik und Therapie. Ziel von Martins und seinem Team ist es, nicht-invasive Überwachung, Vorhersage, Selektion und bildgesteuerte Tumorstoffwechseltherapien funktionell zu ermöglichen. Die Forschung wird die bildgesteuerte Reaktion auf Immun-Checkpoint-Inhibitor-Therapien, zelluläre Immuntherapien (z. B. CAR-T-Zellen oder adoptiver T-Zelltransfer) und kombinatorische Therapien unterstützen.
Martins' Forschung konzentriert sich auf das Verständnis relevanter menschlicher Pathologie- und Physiologieparadigmen durch präzise nicht-invasive biomedizinische Bildgebung. Er und sein Team verwenden hochgradig translationale molekulare und metabolische Bildgebungsverfahren, um die Rolle des Stoffwechsels bei verschiedenen Krankheiten in vivo zu bestimmen. Diese Forschung findet an der Schnittstelle zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen der Onkologie, der biomedizinischen Bildgebung und den Grundlagenwissenschaften (Biophysik, Biochemie, Chemie) statt. Sein Team beschäftigt sich auch mit der Entwicklung der nächsten Generation von nicht-invasiven hybriden Stoffwechselsensoren für die biomedizinische Bildgebung. Martins Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem begehrten Sofja-Kovalevskaja-Preis 2020 der Alexander von Humboldt-Stiftung.
Als Teil des iFIT Exzellenzclusters ist er derzeit am Aufbau eines biochemischen/biomedizinischen Labors in den iFIT-Einrichtungen beteiligt, um die nächste Generation von Hybridsonden für die Bildgebung im Stoffwechsel, gentechnisch veränderte intelligente Zellen und Stoffwechselmodulatoren zu entwickeln.
Abseits des Forschungsalltags verbringt er seine Zeit am liebsten mit seiner Familie auf Reisen, vorzugsweise auf zwei Rädern. Außerdem liest er an ruhigen Abenden gern ein gutes Buch, hört Musik und besucht im Sommer Musikfestivals (solange keine Pandemie ausbricht). Manchmal sieht man ihn auch beim Joggen am Neckar oder beim Training mit Freunden im UKFit.