Fachkräfte im Gesundheitswesen. Nachhaltiger Einsatz einer knappen Ressource

In der Bundespressekonferenz am 25. April 2024 hat der Sachverständigenrat Gesundheit & Pflege (SVR) sein jüngstes Gutachten der Öffentlichkeit vorgestellt und an Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach übergeben.
Die Mitglieder des Sachverständigenrats stellen darin fest, dass im internationalen Vergleich und bezogen auf die Einwohnerzahl, im deutschen Gesundheitswesen relativ viele Beschäftigte zur Verfügung stünden. Dennoch seien eindeutig Versorgungsengpässe festzustellen, was auf strukturelle Defizite hinweise. Der SVR empfiehlt daher ein Maßnahmenbündel, damit künftig die wertvolle Ressource der Fachkräfte gezielter im Sinne des Patientenwohls eingesetzt werden kann.
Stefanie Joos, Ratsmitglied und Professorin für Allgemeinmedizin an der Universität Tübingen, unterstreicht: “Unser Maßnahmenbündel umfasst auch eine gezieltere Primärversorgung. So soll die Steuerfunktion des Hausarztes gestärkt werden. Auch sollen überall, wo es sinnvoll und machbar ist, größere interprofessionelle Zentren geschaffen werden, in denen die Patienten Versorgung ‚aus einer Hand‘ erhalten und vorhandene Personalressourcen effizienter eingesetzt werden. Zugleich sollte durch allgemeine und zielgruppenspezifische Maßnahmen der Primärprävention die Gesundheitskompetenz der Menschen gestärkt werden, um lebensstilbedingte Risikofaktoren für die Entstehung chronischer Erkrankungen und so die Krankheitslast zu senken und damit verbundene Versorgungsbedarfe zu reduzieren. Dabei gilt es, die Menschen nicht nur zu einem gesunden Lebensstil zu ermutigen, sondern auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Sinne der Verhältnisprävention stärker als bisher gesundheitsförderlich auszurichten.”
Das vollständige Gutachten „Fachkräfte im Gesundheitswesen. Nachhaltiger Einsatz einer knappen Ressource“ ist auf der Seite des SVR Gesundheit und Pflege abrufbar.