Beitrag

09.12.2022

ZUM SCHUTZ DES GRÖßTEN ORGANS - WARUM EINE ADÄQUATE HAUTPFLEGE WÄHREND EINER ONKOLOGISCHEN THERAPIE SO WICHTIG IST

Bei einer onkologischen Behandlung ist eine tägliche Hautpflege, die die Haut gut schützt, von wesentlicher Bedeutung. Dabei erfordern Krebserkrankungen in ihrer Komplexität höchste Ansprüche, um der Haut, die den verschiedensten Belastungen ausgesetzt ist, nicht zuletzt durch unterschiedliche Therapieansätze, einen Schutz zu bieten.

Wichtig ist dabei ein Zusammenspiel von Beratung, Versorgung und Pflege. Dies gelingt durch eine gute Abstimmung der Experten aus allen medizinischen Bereichen und die Wahl entsprechender Produkte. Dabei muss ein Hautschutz nicht nur die Einflüsse, die durch eine Chemotherapie entstehen, bewältigen, sondern zunehmend auch Nebenwirkungen berücksichtigen, die durch Substanzen aus dem Bereich der „Immunonkologie“ hervorgerufen werden. Während Chemotherapeutika die Haut direkt durch ihre toxischen Eigenschaften belasten, besitzen Checkpoint-Inhibitoren – eine wichtige Gruppe der immunonkologischen Medikamente – die Fähigkeit, durch onkologisch wirksame Substanzen einen Tumor gezielt zu blockieren. Damit beeinträchtigen sie aber auch das körpereigene Immunsystem der Patientin und stellen deshalb eine weitere Herausforderung für die Haut dar.

Während bei Einsatz von Chemotherapeutika die vor allem gefürchteten Nebenwirkungen wie Haarausfall, Übelkeit oder Erbrechen dank effektiver Medikamente kaum noch auftreten, muss dem Organ Haut bei dieser neuen Therapieära eine noch größere Aufmerksamkeit zukommen. Wesentlich ist dabei vor allem eine bereits vor Therapiebeginn gestartete Prophylaxe. Denn die Haut ist mit einer Fläche von über zwei Quadratmetern das größte Organ des Menschen und hat verschiedene Funktionen. Dabei ist die Haut immunologisch hochaktiv und schützt vor äußeren Einflüssen. Neben einer Schutzfunktion übernimmt sie weitere wichtige Aufgaben bei der Wundheilung, bei lokalen Infektionen und im Bereich des Eigenschutzes gegen lichtbedingte Schäden. Unter den verschiedenen Schichten der Haut hat dabei die Hornschicht als oberste Schicht der Oberhaut (Epidermis) eine wesentliche Barrierefunktion. Obwohl sie nur 0,01 bis 0,02 Millimeter dick ist, also hauchdünn und leicht verletzbar, hat sie die wesentlichste Aufgabe bei der Schutzfunktion, nämlich diese Barrierefunktion aufrechtzuerhalten.

Eine wesentliche Rolle zur Aufrechterhaltung dieser wichtigen Funktion spielt dabei die Thermaldermatologie. Eine der ältesten Thermalquellen ist La Roche Posay mit ihrem Ursprung im gleichnamigen französischen Kurort im Herzen Frankreichs. Mit seiner einzigartigen Thermalquelle, deren heilende Wirkung 1617 zum ersten Mal erwähnt wurde, verfügt der kleine Kurort heute über das größte auf Hauterkrankungen spezialisierte Heilbad Europas. So behandelt das Thermalzentrum jährlich über 10.000 Erwachsene und Kinder. Therapiert werden Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Ekzeme, Psoriasis, Folgen von Verbrennungen und Rosazea sowie eine durch onkologische Behandlungen beeinträchtigte Haut.

Die therapeutischen Eigenschaften des Thermalwassers aus La Roche-Posay unterstützen den Abwehrmechanismus der Haut gegen freie Radikale – eine der Hauptursachen von zellulärem Stress der Epidermis. Ein wesentlicher Faktor scheint dabei der hohe Selengehalt des Thermalwassers zu sein mit 60 Mikrogramm Selen pro Liter Thermalwasser.

Darauf bauen die entsprechenden Pflegeprodukte auf. Weitere Komponenten sind bei den Produkten zur Hautpflege in der Onkologie Niacinamid, das eine antiinflammatorische Komponente besitzt und eine antibakterielle Wirkung aufweist.

Darüber hinaus wird die Bildung weiterer Enzyme induziert. Wissenschaftlich erwiesen ist dabei eine Aktivierung von ein- zelnen Schlüsselenzymen, die bei der Ceramid-Synthese eine wichtige Rolle spielen. Eine vierprozentige Niacinamid-haltige Creme in Kombination mit Shea Butter basierend auf dem Thermalwasser der Quelle von La Roche-Posay konnte in Studien einen deutlich positiven Effekt auf die Haut bei Patientinnen unter Chemotherapie zeigen. Rötungen, schuppende Hautareale mit Juckreiz konnten vermieden werden. Die dabei parallel erhobenen Daten zur Lebensqualität konnten den Erfolg bestätigen.

Der gezielte Einsatz wirksamer Pflegeprodukte kann wesentlich zum Wohlbefinden der Patientinnen beitragen und unterstützt und erleichtert so die Akzeptanz und Durchführung onkologischer Therapien. Dadurch kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden nach dem – sprichwörtlichen – Motto: „Ich fühle mich wohl in meiner Haut.“

ZUSAMMENSETZUNG PRO LITER THERMALWASSER
Bicarbonat 396 mg
Kalzium 140 mg
Silikate 30 mg
Selen 60 μg
Kupfer / Zink <5 μg
Trockenmasse
bei 180 °C 440 mg
pH-Wert 7


PROF. DR. MED. EVA-MARIA GRISCHKE
FÜR DAS TEAM DER GYNÄKOONKOLOGIE DER UNIVERSITÄTS-FRAUENKLINIK TÜBINGEN


Beitrag als PDF herunterladen


Zurück zur Übersicht