Die Therapieindikation sollte immer durch ein interdisziplinäres Tumorboard (ggfs. durch das Tumorboard des Zentrums für Gastro-Intestinale Tumoren des Universitätsklinikum Tübingen) gestellt werden.
Prinzipiell kann die Radiopeptid-Therapie bei Patienten Neuroendokrinen Tumoren durchgeführt werden, wenn folgende Kriterien zutreffen:
- Histologisch gesicherter NET mit einem Proliferationsindex (Ki 67) < 20%
- Positiver Nachweis einer Somatostatinrezeptorexpression mittels PET/CT oder SPECT/CT
- Tumorprogress unter/nach Standardtherapie bzw. nicht zufriedenstellend behandelbare klinische Symptomatik
- Aussetzen einer Sandostatin-Therapie mit LAR mindestens 4 Wochen vor einem geplanten PRRT-Zyklus
- Letztmalige Gabe einer Chemotherapie 6 - 8 Wochen vor einem geplanten PRRT-Zyklus und es liegt keine Knochenmarksdepression nach Chemotherapie vor
- Keine wesentliche Einschränkung der Nierenfunktion
Da eine Radiopeptidtherapie potentiell nephrotoxisch wirken kann, ist posttherapeutisch eine regelmäßige Kontrolle der Nierenretentionsparameter notwendig. Vor jedem weiteren Zyklus sollte zuvor die Somatostatinrezeptorexpression mittels PET/CT und die Nierenfunktion mittels Nierenszintigraphie 99mTc-MAG3-Szintigraphie und 51Cr-Clearance erfolgen.