Das Klinikum

TELEDerm: von der Studie in die Fläche?

Ergebnisse belegen Machbarkeit und Akzeptanz

Kürzere Wartezeiten und Wege sowie eine schnellere Behandlung: das möchten die Akteure des Projekts TELEDerm vor allem für Patientinnen und Patienten im ländlichen Raum erreichen, wenn sich diese mit Hautproblemen an ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt wenden. In einer gemeinsam mit der AOK Baden-Württemberg durchgeführten Studie wurde über einen Zeitraum von zwölf Monaten in den Landkreisen Böblingen, Calw, Rottweil und Zollernalb ein Telekonsilsystem in etwa 50 Hausarztpraxen implementiert und getestet.

Ist es gelungen, mittels telemedizinischer Konsile Patienten mit Hauterkrankungen in der hausärztlichen Praxis besser zu versorgen? 

Zur Präsentation der ersten Ergebnisse der TELEDerm-Studie
am 25. Oktober 2019 um 12 Uhr
 Tagungsraum 1, Ebene 4 im Gesundheitszentrum des Universitätsklinikums Tübingen (Gebäude 480), Hoppe-Seyler-Straße 6,
 laden wir die Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich zu einem Pressegespräch ein.

Professorin Dr. med. Stefanie Joos, Ärztliche Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung am Universitätsklinikum Tübingen, Professor Dr. rer. medic. Dipl.-Inform. Christian Thies, Fakultät Informatik an der Hochschule Reutlingen und Katrin Tomaschko, Referatsleiterin Versorgungsprojekte eHealth, Fachbereich Integriertes Leistungsmanagement, AOK Baden-Württemberg, blicken auf die Studie zurück. Sie berichten von der großen Akzeptanz der neuen Versorgungsform bei Patientinnen, Patienten und Hausärztlichen Teams und geben einen Ausblick auf die Einführung von TELEDerm in die flächendeckende Versorgung. 

Ab 13 Uhr findet im Anschluss an das Pressegespräch die Abschlussveranstaltung des TELEDerm-Konsortiums statt. Vorträge geben Einblick in die vielschichtigen Aspekte der Studie: die Wahrnehmung und Akzeptanz der neuen Versorgungsform durch Patientinnen und Patienten, die Einführung digitaler telemedizinischer Anwendungen in Hausarztpraxen sowie die Kommunikation zwischen Haus- und Hautärztinnen und-ärzten. Eine Podiumsdiskussion der beteiligten Projektpartnerinnen und-partner schließt die Veranstaltung ab (Programm im Anhang). Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zu den Vorträgen ebenfalls herzlich eingeladen.

Über das Projekt TELEDerm

Das aus Mitteln des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geförderte TELEDerm-Projekt wurde bis Ende Juni 2019 im Rahmen einer zwölfmonatigen Interventionsphase in den Landkreisen Böblingen, Calw, Rottweil und Zollernalb getestet. Die Fördersumme beträgt rund 2,1 Mio. Euro. Das dreieinhalbjährige Projekt endet am 31.10.2020.

Ziel der Studie ist die Implementierung eines Telekonsilsystems in etwa 50 Praxen der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) zur Verbesserung der Primärversorgung von Patientinnen und Patienten mit Hauterkrankungen, insbesondere im ländlichen Raum. 

Auf Basis einer standardisierten Befunddokumentation übermittelt die Hausärztin oder der Hausarzt per „Store-and-Forward-Technologie“ Patientenanamnese, Bildmaterial und Fragestellung an die Hautärztin oder den Hautarzt. Die Beantwortung der Telekonsilanfrage sowie die Versendung der Diagnose und Therapieempfehlung an die Hausarztpraxis erfolgen ebenfalls über das Telekonsilsystem. Dies hat mehrere Effekte: eine schnellere Diagnose für die Patientin oder den Patienten, eine zügigere Therapieeinleitung und eine verbesserte interdisziplinäre Kooperation zwischen Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachgruppen (Allgemeinmedizin und Dermatologie). Eine bundesweite Übertragung bzw. eine Ausweitung auf weitere medizinische Berufsgruppen und Krankheitsgebiete ist langfristig denkbar.

Partner

• Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen (Konsortialführung)
• AOK Baden-Württemberg
• FH Reutlingen, Medizinische Informationssysteme Fakultät Informatik
• KSYOS TeleMedisch Centrum, Amstelveen (Niederlande)
• aQua-Institut, Göttingen
• Health Services Management/LMU, München
• Institut für Klinische Epidemiologie und angewandte Biometrie, Tübingen
• Universitäts-Hautklinik, Tübingen und assoziierte niedergelassene Dermatologen