Das Klinikum

Seit März 2017 können Cannabisblüten medizinisch verordnet werden, obgleich die Datenlage zur Wirksamkeit und zur Indikation spärlich ist. Während der Suchttherapietage wird die CAPRIS-Studie vorgestellt, die Anhaltspunkte zur Einschätzung und Bedeutung von Cannabis für die Therapie bei somatischen und psychischen Bereich gibt.

Im Fokus stehen auch Mediensucht bei Kinder- und Jugendlichen, Präventionsstrategien und evidenzbasierte Ausstiegsempfehlungen bei tabakkonsumierenden Jugendlichen.

Behandlungsansätze für Angehörige Suchtkranker erweitern die vorhandenen Zugangswege zu Suchtgefährdeten und Abhängigen und betonen die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen im Bereich der Suchtvorsorge.

Weiteres Thema ist die Versorgung von Patienten mit einer Abhängigkeit von illegalen Drogen, die zunehmend liberalisiert wird: Die Verordnung von Diamorphin, die Schulung von Drogenabhängigen zum Einsatz von Opioid-Antagonisten in der Notfallsituation sind ebenso wie ein niederschwelliger Zugang zur therapeutischen Begleitung bei der Modifikation des Alkoholtrinkens wichtige Entwicklungen der letzten Zeit.

Vorträge zu den biologischen Grundlagen der Suchtentwicklung, zu Aufgaben in der Versorgung von Migranten, aber auch psychotherapeutischen Ansätze in der Suchttherapie runden das Programm der diesjährigen Suchttherapietage in Tübingen ab.

Die Einführungsvorlesungen finden am Mittwoch, 11. April 2018 von 10 bis 13 Uhr statt:

• Von falschen Drähten, Molekülen und Filterblasen: helfen neurowissenschaftliche Modelle, Sucht zu verstehen und zu behandeln? (Prof. Dr. Falk Kiefer)
• Islam und Sucht (k)ein Thema! (Rabeya Müller)
• Alkohol. Leben können. (ehemals „Alkohol 2020“) – Ein integriertes Versorgungssystem für Menschen mit einer Alkoholerkrankung in Wien (MA Lenea Reuvers)

Zur Vorstellung des Gesamtprogramms laden wir Sie

am Mittwoch, den 11. April 2018 um 13.30 Uhr in den Festsaal der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Calwerstr.14, Tübingen

herzlich ein.

Ihre Gesprächspartner sind:

• Prof. Dr. Anil Batra, Stv. Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen, Leiter der Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht)
• Dipl.-Psych. Christian Heise, Geschäftsführer des Baden-Württembergischen Landesverbandes für Prävention und Rehabilitation gGmbH / Drogenhilfe Tübingen e.V. und Vorsitzender des FDR (Fachverband Drogen- und Rauschmittel)
• Prof. Dr. Götz Mundle, (Leiter des Zentrums für Seelische Gesundheit - Oberberg City Berlin Kurfürstendamm)

23. Suchttherapietage vom 11 bis 13. April

Über 250 Fachleute aus Praxis und Wissenschaft aus den Gebieten der Medizin, Pharmakologie, Psychologie und des Sozialwesens und Justiz werden zu den Tübinger Suchttherapietagen erwartet. Sie diskutieren in mehr als 30 Veranstaltungen aktuelle Fragen der Suchtforschung und Suchttherapie. Tagungsort ist die Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Calwerstr.14, 72076 Tübingen. Ausgerichtet wird die Veranstaltung gemeinsam von der Sektion Suchtmedizin und Suchtforschung am Universitätsklinikum Tübingen, vom Baden-Württembergischen Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH sowie vom Förderverein für abstinente Alkoholkranke e.V..