Das Magnet-Modell besteht aus fünf Komponenten. Diese agieren und reagieren miteinander und sind in ständiger Bewegung.
Jede Komponente hat spezifische Inhalte:
1. Strukturelles Empowerment: Es sollen flache Hierarchien geschaffen werden, die es Pflegefachpersonen ermöglichen in Entscheidungen, die die direkte Patientenversorgung betreffen (shared governance), optimal eingebunden zu werden. Dadurch entsteht eine hohe Entscheidungsautonomie der Pflege. Die interprofessionelle Kommunikation erfolgt auf Augenhöhe und die Pflege ist bspw. in interprofessionellen Entscheidungsgruppen beteiligt.
2. Transformationale Führung: Das Führungsverhalten in Magnet-Krankenhäuser zeichnet sich durch Partizipation, Zugänglichkeit, Präsenz und Wertschätzung aus. Die Führungskräfte motivieren statt kontrollieren. Mitarbeitende werden individuell gesehen und in ihrer Entwicklung unterstützt. Gemeinsam werden Innovationen zur Verbesserung des Arbeitsumfeldes initiiert.
3. Exemplarische professionelle Praxis: Pflegekräfte sind an der Entwicklung, Implementierung und Evaluation des professionellen Modells pflegerischer Praxis beteiligt. Sie übernehmen Führungsaufgaben bei interprofessioneller Zusammenarbeit und zeichnen sich durch Eigenverantwortung und Selbstständigkeit aus. Die Pflegenden verfügen über eigenständige Verantwortungsbereiche. Sie bilden sich in bestimmten klinischen Feldern weiter und sind als Expertinnen und Experten auch für die Praxisanleitung tätig.
4. Neues Wissen, Innovationen und Verbesserungen: Die Klinik fördert pflegewissenschaftliche Strukturen. Pflegekräfte arbeiten nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, evaluieren ihre Tätigkeit und sind aktiv am Prozess der Qualitätsentwicklung beteiligt.
5. Empirische Outcomes: Die Pflegequalität wird anhand von Qualitätsindikatoren systematisch bestimmt und gemessen (pflegesensitive Ergebnisse). Auf diese Ergebnisse kann die Pflege aktiv mit Maßnahmen reagieren bspw. Sturz, Dekubiti. Im Rahmen eines Benchmarks werden diese Ergebnisse mit anderen Kliniken verglichen und Schlussfolgerungen gezogen. Zu den Qualitätsindikatoren gehören auch Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit wie auch strukturelle Rahmenbedingungen.