Die Notaufnahme der Kinderchirurgie am Tübinger Universitätsklinikum verzeichnet in letzter Zeit deutlich mehr, teilweise schwere Unfälle verursacht durch Trampolinspringen. Traumaexperte Dr. Hans Joachim Kirschner führt aus: "Wir beobachten immer mehr komplizierte Knochenbrüche vor allem von Ellbogen und Unterschenkel aber auch anderer Körperregionen wie z. B. der Wirbelsäule."
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Trampolinspringen - Eltern sollten Ihre Kinder in puncto Sicherheit unterstützen
Sicherheitsvorkehrungen beachten
In der Vergangenheit haben bereits Traumaexperten aus den USA und anderen europäischen Ländern auf die Gefahren beim Trampolinspringen hingewiesen. Aber auch in Deutschland finden sich in immer mehr Kinderzimmern, Gärten, auf Spielplätzen und Freizeitanlagen Trampoline. Deshalb sollten Eltern und Aufsichtspersonen Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigen.
Kräfte werden oft unterschätzt
Oft werden die Kräfte des Trampolins falsch eingeschätzt oder auch einfach unterschätzt. Springen die Kinder unkontrolliert oder hüpfen gar mehrere Personen gleichzeitig auf dem Trampolin, besteht die Gefahr, dass eine herausgeschleudert wird oder sich die Trampolin-springer gegenseitig verletzen. Kinderchirurg Kirschner ergänzt: "Zur Sicherheit gehört auch, dass sich nie mehrere Kinder gleichzeitig auf dem Trampolin aufhalten und dass nur ohne Schuhe gehüpft wird." Zum Ende hin sollte langsam auf dem Trampolin aus gesprungen nicht einfach von Trampolin herunter gesprungen werden.
Gefahrenquellen lauern in der Umgebung des Sportgeräts
Fehlende Absicherung durch Netze oder Begleitpersonen und harte oder scharfkantige Gegenstände in unmittelbarer Nähe des Geräts stellen eine weitere Gefahrenquelle dar. Der Tübinger Traumatologe empfiehlt, dass immer mindestens ein Erwachsener die Aktivitäten der Kinder auf dem Trampolin überwacht und sicherstellt, dass alle Gefahrenquellen in der Umgebung des Sportgeräts beseitigt sind. Für Kinder unter fünf oder sechs Jahren sind Trampoline als Spiel- oder Sportgerät nicht geeignet.
Eltern sollten ihre Schützlinge unterstützen
Die Tübinger Kinderchirurgen betonen, dass nie alle Gefahrensituationen vermieden werden können. Kinder sollen spielen, sich bewegen und dabei auch Spaß haben. Da sie jedoch viele Gefahren selbst schlecht einschätzen können oder beim Spiel einfach vergessen, sollten Erwachsene ihre Schützlinge bei solchen gefahrträchtigen Sport- oder Spielarten unterstützen, damit schwerwiegende Verletzungen möglichst vermieden werden.
Letzte Änderung: 08.06.2011
Im Interview:
Dr. Hans Joachim Kirschner
Notaufnahme der Kinderchirurgie
Einrichtung: Universitätsklinik für Kinder und Jugendmedizin
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