Notfalltrainings in der Kinderklinik

Simulationsbasierte Notfalltrainings in der Kinderklinik

Wieso?

In der Kinderklinik werden viele komplex kranke Patienten in allen Bereichen versorgt. Eine akute Verschlechterung des klinischen Zustands kann jederzeit und überall auftreten. Daher ist es wichtig, dass alle Mitarbeitenden der Kinderklinik im Erkennen und Behandeln des kritischen kranken Kindes regelmäßig trainiert werden. Bei Notfällen sind neben den Pflegenden und Ärztinnen und Ärzte der Peripherstationen meist auch das Team der Kinderintensivstation beteiligt. Die Zusammenarbeit in dieser Konstellation ist selten und teilweise kennen die Teams nicht die Kompetenzen der einzelnen Personen. Die Zusammenarbeit wird zusätzlich durch unterschiedliche Kommunikationsstrukturen und Arbeitsweisen erschwert. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, finden regelmäßige stations- und berufsgruppenübergreifende Simulationstrainings in der Kinderklinik statt.

Wer?

Alle am Patienten bzw. an der Patientin tätigen Mitarbeitenden der Kinderklinik aus dem pflegerischen und ärztlichen Bereich werden von ausgebildeten Simulationsinstruktoren der Kinderintensivstation in einem speziell ausgestatteten Simulationsraum der Kinderklinik trainiert. Jeder Mitarbeitende wird mindestens einmal im 2-jährigen Intervall weitergebildet.

Trainingsablauf

Entscheidend für eine gute Versorgung des kritisch kranken Kindes ist, dass alle Mitarbeitenden die Basismaßnahmen der Reanimation frühzeitig und effektiv durchführen können. Daher werden zu Beginn des Trainings das Erkennen des kritisch kranken Kindes und die Fertigkeiten der Reanimation am Phantom geschult. Im Anschluss werden an einem realitätsnahen Säuglings- und Kindersimulator komplexe Notfallversorgungen, die auch im klinischen Alltag auf den Stationen auftreten können, trainiert. Die „Puppe“ kann atmen, hat einen Puls, kann Venenzugänge und Medikamente erhalten und an den Monitor angeschlossen werden. Somit können fast alle echten Situationen nachgestellt werden. Bei den simulierten Notfallsituationen arbeiten dann Mitarbeitende der Peripherstation gemeinsam mit dem Notfallteam der Kinderintensivstation, so wie sie im Alltag auch zusammenarbeiten würden. Das Szenario wird mit einem im Simulations-Raum installierten Audio-Videosystem aufgezeichnet. Im Anschluss an jede simulierte Notfallversorgung findet eine moderierte Nachbesprechung mit Einsatz des aufgezeichneten Videos statt. Ziel der Nachbesprechung ist, die medizinisch-fachliche Kompetenz, die Zusammenarbeit und die Kommunikation der Teams zu verbessern.

Am Computer werden die Daten der Simulationspuppe gelesen.
Die Vitalparameter des Simulators können verändert werden und so verschiedene Notfallsituationen nachgestellt werden.
Eine Simulationspuppe zum Trainieren liegt auf einem Behandlungsbett
In der Kinderklinik gibt es eine Säuglingspuppe und einen Simulator, der ein 5-jähriges Kind präsentiert. So können die Probleme der verschiedenen Altersstufen geübt werden.
An einer Simulationspuppe werden Wiederbelebungsmaßnahmen geübt
Es müssen Medikamente aufgezogen und verabreicht werden, Wiederbelebungsmaßnahmen und eine Intubation durchgeführt werden. Die Trainingsteilnehmenden berichten häufig, dass sie den gleichen Stress verspüren wie bei einer echten Notfallversorgung.

Die Stiftung Hilfe für kranke Kinder unterstützt diese Trainings durch die Mitfinanzierung der Instruktoren und der Finanzierung des Simulationsequipments.

2015
eingeführt
3
Mal im Monat
jeweils 3
häufige Notfälle pro Trainingseinheit
300
Mitarbeitende pro Jahr

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