Perspektiven auf gesunde Arbeit
Einblicke in neue Ansätze für eine gesunde Arbeitsgestaltung bot die Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Benjamin Steinhilber am 4. Juni am Universitätsklinikum Tübingen.
Belastungswechsel als Schlüssel zur Vorbeugung
Benjamin Steinhilber, dem im Februar 2025 von der Universität Tübingen die Bezeichnung „außerplanmäßiger Professor“ verliehen wurde, beschäftigt sich damit, wie sich körperlich fordernde Arbeit auf den Organismus auswirkt und wie sich gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen wissenschaftlich fundiert gestalten lassen. Der Leiter des Forschungsschwerpunkts „Arbeitsbedingte Belastungen – Arbeitsgestaltung“ am Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung (IASV) untersucht insbesondere, wie Belastungswechsel – also Wechsel zwischen unterschiedlich beanspruchenden Tätigkeiten – dazu beitragen können, Muskel-Skelett-Erkrankungen vorzubeugen. Thema seiner Antrittsvorlesung war unter anderem das „Tübinger Modell der Muskulären Beanspruchung“. Dieser methodisch erweiterte Ansatz ermöglicht es, Belastungswechsel gezielt zu gestalten und bietet bessere Evidenz, um systematisch Präventionsstrategien zu entwickeln, Studienergebnisse besser einzuordnen und Forschungslücken zu erkennen.
Der in Tübingen und Chemnitz promovierte Sportwissenschaftler schloss seine Habilitation 2020 an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen ab. Für seine Verdienste und sein Engagement im Bereich der Arbeitsphysiologie wurde Steinhilber in diesem Jahr mit der Joseph-Rutenfranz-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM) ausgezeichnet. Als Ko-Tagungspräsident richtet Steinhilber die internationale PREMUS-Konferenz zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Arbeitswelt aus, die im September in Tübingen stattfindet.
Weitere Informationen zu den Forschungsprojekten am Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung finden Sie hier.