Vorklinische Wahlpflichtveranstaltungen
Medizin mit Menschlichkeit – geht das?
Mehrere Untersuchungen zeigen, dass die Empathie (Fähigkeit, sich in andere ein zu denken und hinein zu fühlen) von Medizinstudierenden während des Studiums abnimmt. Gleichzeitig haben Medizinstudierende eine erschreckend hohe Zahl an psychischen Symptomen wie Angst, Depressivität oder Burn-Out.
Ein Einflussfaktor dieser Entwicklung ist, dass humanistische Fähigkeiten und Einstellungen eher ein Randphänomen in der medizinischen Ausbildung sind. Es gibt bis heute keine akzeptierten Lehrformate, um Fähigkeiten zu fördern, die eher den humanistischen Aspekten des Arzt-Seins zugeordnet werden. Ferner gibt es keine Prüfung dieser Fähigkeiten, abgesehen von Teilaspekten wie Kommunikation oder medizinischer Ethik.
Das Ziel dieses Seminars ist, die eigene Gesundheitskompetenz zu fördern. Sie findet Anwendung im Studium und später im Berufsleben. Die Reflektion über die eigene Gesundheit und gesundheitsfördernde Ressourcen hilft auch, diese Kompetenz bei Ihnen späteren Patientinnen und Patienten zu erhöhen.
Wir treffen uns an sechs Nachmittagen und reflektieren gemeinsam über Themen wie Krankheit und Gesundheit, unser Berufsideal, Umgang mit Fehlern, Stress, Tod und Sterben. Der Leistungsnachweis der vorklinischen Wahlpflichtveranstaltung erfolgt durch eine Hausarbeit über Ihre Erfahrungen im Seminar.
Leitung Bereich allgemeinmedizinische Lehre und Lehrforschung / Studienbeauftragter
Telefonnummer: 07071 29-80257
E-Mail-Adresse: roland.koch@med.uni-tuebingen.de
Publikationen: Publikationen
Das volle Leben – Begegnungen mit Patient*innen und Expert*innen vor Ort
In unserer vorklinischen WPV haben Studierende die Möglichkeit über eine Woche praktische Medizin direkt vor Ort in unseren Regionen für ärztliche Ausbildung zu erleben.
Die Teilnehmenden lernen hier in kleinen Gruppen Patienten, Patientinnen, Experten und Expertinnen der medizinischen Versorgung vor Ort kennen - „4 Stationen, 4 Patient:innen, 4 Perspektiven“.
An vier aufeinanderfolgenden Tagen durchlaufen die Studierenden die vier Stationen Hausarztpraxis, Klinik (Akutklinik, Rehaklinik), Pflege und Therapie (z.B. Physiotherapie, Ergotherapie, SAPV, Pflegedienst), Patienten und Patientinnen mit ihrer Familie und Angehörigen und lernen dabei die verschiedenen Akteure, Schnittstellen und Perspektiven - eigene Haltung, ärztliche Haltung, Patientenperspektive, professionelle Perspektive – kennen; dabei erfahren sie ein gemeinsames tiefes Verständnis einer patientenzentrierten Versorgung.
Durch das Bearbeiten realer Fälle erhalten die Studierenden Einblicke in die regionale Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Ärzten und anderen Gesundheitsfachberufen wie z.B. Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, sowie in die Zusammenarbeit der unterschiedlichen ärztlichen Fachdisziplinen.
Nach den Besuchen in den unterschiedlichen Einrichtungen des regionalen Gesundheitswesens werden am letzten Tag der Veranstaltung die zusammengetragenen Informationen in einer interdisziplinären, interprofessionellen Fallbesprechungen diskutiert.
Siehe auch
Zertifikate und Verbände
Focus: Top Nationales Krankenhaus 2024
Qualitätspartnerschaft mit der PKV
Erfolgsfaktor Familie
Die Altersvorsorge für den Öffentlichen Dienst