Adoptiver Memory-NK Zelltransfer und CD276-spezifischer Checkpoint Inhibitor: prä-klinische Testung einer neuartigen Kombinationstherapie gegen AML
In diesem Projekt entwickeln und testen wir neuartige experimentelle Therapieprotokolle zum adoptiven Transfer von NK-Zellen. Durch den Transfer von Cytokin-induzierten Memory-like NK-Zellen, genannt CIMLs, können die Graft-versus-Leukämie-Effekte ausgenutzt werden, bei denen sich die Donor-NK-Zellen gegen die Host-Leukämie richten. Unsere Hypothese ist, dass sich diese Effekte durch eine zusätzliche CD276-Blockade, einem neu entdeckten Immuncheckpoint auf u.a. Leukämiezellen, verstärken lassen.
Korrelation von Inflammation und Graft-versus-Leukemia (GvL) Effects: Untersuchung der Rolle pro-inflammatorischer S100A Proteine in der frühen NK Zell Differenzierung
NK Zellen sind maßgeblich an der anti-Tumor Antwort, insbesondere der GvL nach einer Stammzelltransplantation, beteiligt. Vorarbeiten unseres Labors konnten bereits zeigen, dass eine epigenetische Modulation durch das Medikament 5-AzaCytidin zu einer verbesserten GvL gegenüber der pediatrischen BCP-ALL in vivo führt. Anhand von in vitro Versuchen mittels Differenzierung humaner Stammzellen wollen wir den Mechanismus dieser verbesserten GvL durch 5-AzaCytidin näher untersuchen. Diese Untersuchungen beinhalten RNA-Sequenzierungen, Methylomspezifische PCR, Methylomsequenzierung, quantitative PCR und immunologische Assays wie ELISA, Zytotoxizitätsassays und Migrationsassays.
Ein weiteres Ziel besteht darin, Stammzellspender zu identifizieren, welche besonders starke GvL-Effekte gegenüber der kindlichen BCP-ALL aufweisen. Hierzu haben wir in den letzten Jahren ein Spender-Patienten-spezifisches Mausmodell etabliert, mit Hilfe dessen wir in individualisierter Form die NK-Zell-Zytotoxizität gegenüber primären kindlichen Leukämieproben testen können.
Untersuchungen zur Elimination B7-H6 exprimierender AMLs mittels NKp30/CD28-CAR T/NK Zellen
Rückfälle nach Stammzelltransplantation sind meist letal. Im Bereich der adoptiven Zelltherapie konnten CAR-T Zellen bemerkenswerte Erfolge bei der B-ALL, nicht aber der AML erzielen, da hier die Zielantigene auch auf gesunden Stammzellen exprimiert werden. Wir haben daher NKp30-CAR T Zellen generiert, welche an den neuartigen Liganden B7-H6 auf AML binden. Unsere Vorarbeiten zeigen, dass die Effektivität unserer NKp30/CD28-CAR T Zellen gegenüber der AML hoch ist, allerdings sind die Herausforderungen der patientenindividuellen Herstellung aufwändig und das potentielle Nebenwirkungsprofil nicht risikolos. Wir stellen daher die Hypothese auf, dass das Einbringen unseres NKp30/CD28 Konstruktes in natürliche Killer (NK) Zell-Präparationen zu einer vereinfachten Logistik und einer höheren Sicherheit führt. Wir möchten daher die Affinität unseres NKp30/CD28-CAR Konstruktes weiter optimieren, diesen dann in die NK.92 Zelllinie, aber auch in iPS-NK Zellen bringen, und funktionellen Konsequenzen eines solchen Transfers in einem hochmodernen Mausmodell näher zu untersuchen. Die hier dargestellte Kollaboration zwischen Tübingen und Mainz hat das Ziel, ein «off-the-shelf» CAR-NK Zell Produkt herzustellen, welches hochaffin ist und ein optimiertes Nebenwirkungsprofil hat.