Wissenschaftliche Thematik
Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. med. Ferruh Artunc befasst sich mit der Bedeutung der Ausscheidung von aktiven Proteasen im Urin bei nephrotischem Syndrom, was mit dem Begriff Proteasurie bezeichnet wurde. Aktuelle Daten weisen darauf hin, dass die Proteasurie eine wichtige pathophysiologische Rolle bei der Entstehung typischer Komplikationen des nephrotischen Syndroms wie Natriumretention, Hyperlipidämie, Hyperkoagulabilität und progressive Nierenschädigung spielt. Die Identifikation der daran beteiligten Proteasen könnte den Grundstein für neue therapeutische Ansätze legen, um Patienten mit nephrotischem Syndrom durch gezielte Hemmung der Proteaseaktivität im Urin zu behandelt. Im nephrotischen Mausmodell konnte hierdurch eine komplette Verhinderung der Natriumretention erreicht, ohne dass die Proteinurie quantitativ gesenkt wurde (Bohnert et al. Kidney International 2018)