Fehlgeburten (Aborte) gehören zu den häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft. Betroffene leiden unter Trauer, Depressivität, Angst, Scham- und Schuldgefühlen, wobei Intensität und Dauer der Symptome zwischen den Betroffenen stark variieren. In einer qualitativen Untersuchung wurde festgestellt, dass medizinisches Fachpersonal dazu tendiert, sich zwar um die klinischen Bedarfe zu kümmern, aber die emotionalen Bedürfnisse nach einem Verlust zu ignorieren oder zu unterschätzen.
Auch bei Partnerinnen oder Partnern von Personen, die einen Schwangerschaftsverlust erlitten haben, zeigen in Untersuchungen Symptome wie Depressivität und Angst. Partner und Partnerinnen sind häufig die ersten Personen, die über die Schwangerschaft informiert sind und mit denen die Betroffenen ihren Verlust teilen können. In vielen Untersuchungen wird deutlich, dass Partner und Partnerinnen als wichtiges Gegenüber für die Verarbeitung des Ereignisses angesehen werden.