410
400
330

Adresse: Hoppe-Seyler-Str. 1
72076 Tübingen


Personenprofil: 07071 29-83781


Die Lebertransplantation im Kindes- und Jugendalter

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des Körpers. Zu den Aufgaben der Leber gehören die Aufnahme und Verarbeitung der Nahrungsbestandteile aus dem Darm, die Bildung von Gallenflüssigkeit und wichtigen Eiweißen sowie die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten. Zu den Stoffwechselprodukten gehören z.B. das Bilirubin und der gelbe Blutfarbstoff, der als Abbauprodukt der roten Blutzellen entsteht. Kinder und Jugendliche mit Leberkrankungen werden in unserer hepatologischen Ambulanz behandelt.

Bei chirurgischen Eingriffen arbeiten wir eng zusammen mit den anderen Bereichen des Universitätsklinikums: Leber- und Gallenwegsresektionen sowie Tumoroperationen der Leber werden durch die Abteilung für Kinderchirurgie durchgeführt. Patienten, bei denen eine Lebertransplantation erfolgen muss, werden zusammen mit der Abteilung für Viszeral- und Transplantationschirurgie betreut. Unser multidisziplinäres Lebertransplantations-Team besteht aus erfahrenen Mitarbeitern mit internationaler Reputation.

Leitung

PD Dr. Dr. Ekkehard Sturm

Oberarzt

Telefonnummer: 07071 29-83781

Allgemeines zur Lebertransplantation

Allgemeines zur Lebertransplantation

Die Funktionen der Leber können derzeit noch nicht vollständig durch apparative Verfahren ersetzt werden, so dass bei einer fortschreitenden Lebererkrankung das Kind lebensbedrohlich erkranken kann.

Am häufigsten liegt eine im frühen Kindesalter auftretende Form der Gallenwegserkrankung dem chronischen Leberversagen zu Grunde - die extrahepatische Gallengangastresie. Aber auch Stoffwechsel- oder Autoimmunerkrankungen können zum chronischen Leberversagen führen. Neben den chronischen Erkrankungen der Leber kann im Kindesalter eine lebensbedrohliche Störung der Leberfunktion auch durch ein plötzlich auftretendes und rasch fortschreitendes Akutes Leberversagen entstehen.

Einige Zeichen können auf die Notwendigkeit einer Lebertransplantation hinweisen. Dazu gehören Zeichen des Pfortaderhochdrucks (z.B. Wasseransammlung im Bauchraum, Aszites), mangelnde Synthese von Eiweißen (z.B. Gerinnungsstoffen oder Albumin), mangelnde Gewichtszunahme oder Gedeihstörung oder zunehmende Gelbsucht.

Vor einer Lebertransplantation müssen eine Reihe von Voruntersuchungen Aufschluss darüber geben, ob und wann eine Lebertransplantation als Behandlung möglich ist und welche Form der Lebertransplantation durchgeführt werden kann.

Zu den verschiedenen Möglichkeiten der Lebertransplantation gehören die

  • Transplantation eines vollständigen Organs
  • die Transplantation durch Lebendspende
  • die Splitlebertransplantation

Bei der Lebendspende kann, sofern der Spender geeignet ist, ein Elternteil ein Teil der eigenen Leber spenden. In der Regel ist dies ein Teil des linken Leberlappens. Den Vorteilen der optimalen Operationsplanung steht bei dieser Form der Transplantation natürlich ein gewisses Operationsrisiko des Spenders gegenüber. Die Auswahl des Spenders erfolgt nach sehr strengen medizinischen und ethischen Kriterien.

Bei der Splitlebertransplantation kann ein Spenderorgan geteilt werden und somit bei geeigneten Größenverhältnissen zwei Empfängern zur Verfügung stehen. Die Kriterien zur Zuteilung der Spenderorgane auf der Warteliste für Empfänger regelt Eurotransplant, eine Organisation in Leiden, Niederlande.

Nach der Transplantation müssen bei allen Patienten in regelmäßigen Abständen Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden. Nach dem bisherigen Kenntnisstand ist eine lebenslange Einnahme von Medikamenten zur Unterdrückung des Immunsystems und zur Aufrechterhaltung der Transplantatfunktion dringend notwendig.

Zertifikate und Verbände