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Psychoneuroimmunologie und Psychoonkologie

Schwerpunkt unserer Forschung

Das menschliche Immunsystem ist nicht nur wichtig für einen Schutz des Körpers gegenüber Krankheitserregern aus der Umwelt oder bösartigen Veränderungen der körpereigenen Zellen, sondern darüber hinaus ein wichtiges „Sinnesorgan“ des Körpers, das über verschiedene Signalmoleküle (Zytokine, Hormone, Neuropeptide, Neurotransmitter) in Verbindung mit dem Gehirn bzw. Nervensystem und dem Hormonsystem des Körpers kommuniziert. Diese drei Systeme stehen in enger Verbindung miteinander und beeinflussen sich wechselseitig. Kurz gesagt bedeutet das, dass unser Körper und unsere Psyche mit allen ihren Funktionen und Eigenschaften sich stets gegenseitig beeinflussen – gerät eines davon aus dem Gleichgewicht, z.B. während einer Krebserkrankung, hat dies zwangsläufig Auswirkungen auf das andere. In der Folge bedeutet dies auch, dass wir das dabei entstandene Ungleichgewicht ganzheitlich positiv beeinflussen können durch eine zusätzliche Stärkung der geistigen Widerstandskraft und Gesundheit, beispielsweise im Rahmen einer psychoonkologischen Begleittherapie.

In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass eine psychoonkologische Begleittherapie zu einem höheren Gesamtüberleben und niedrigeren Rückfallraten bei erwachsenen Patienten mit unterschiedlichen Krebserkrankungen führt. Die Studien weisen sehr deutlich darauf hin, dass die psychische Stärke und Gesundheit mit eines der entscheidenden Einflussfaktoren für eine vollständige körperliche Genesung und – noch viel wichtiger – für den Schutz vor lebensbedrohlichen Infektionen oder einem Rückfall der Krebserkrankung darstellen.

In unserer Arbeitsgruppe erforschen wir die Wirksamkeit der psychoonkologischen Begleitung von krebskranken Kindern auf psychologischer aber auch auf biochemischer und molekularbiologisch-onkologischer Ebene. Ziel unserer Arbeit ist es, die geistige und körperliche Widerstandskraft und Gesundheit unserer Patienten gezielt und wirksam zu fördern und zu stärken – während ihres Kampfes gegen die schwere Erkrankung, aber auch im Anschluss daran, für einen starken Start in ein neues Leben nach der Krankheit.

Leitung

frontend.sr-only_#{element.contextual_1.children.icon}: Prof. Dr. Michaela Döring


Mehr zur Person

frontend.sr-only_#{element.contextual_1.children.icon}: Dr. Karin Cabanillas Stanchi


Mehr zur Person
  • Prof. Dr. Jennifer Svaldi, Dustin Werle – Klinische Psychologie und Psychotherapie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
  • Tobias Schumacher, Tobias Giebler – TherapieZentrum Tübingen, Universitätsklinikum Tübingen

Auf in ein neues Leben – Psychoonkologische Begleitung nach Intensivchemotherapie oder hämatopoetischer Stammzelltransplantation bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen

In dieser Studie sollen Jugendliche und junge Erwachsenen, die eine Intensivchemotherapie oder Stammzelltransplantation erhalten haben, psychoonkologisch begleitet werden. Diese Begleittherapie soll dabei die mentale Stärke, aber auch die körperliche Widerstandskraft (Immunkompetenz) der Patienten stärken. Die psychischen Auswirkungen dieser Therapie sollen dabei an Hand von standardisierten und wissenschaftlich evaluierten Fragebögen untersucht werden. Die physischen Effekte auf das Immunsystem sollen an Hand von Immunstatus-und Stressparametern, sowie durch eine Analyse der Infekthäufigkeit und dem Auftreten von Rezidiven gemessen werden. Abhängig von den Ergebnissen der Studie soll für die Universitäts-Kinderklinik Tübingen ein festes, psychoonkologisches Konzept für alle jugendlichen Patienten nach Stammzelltransplantation bzw. Intensivchemotherapie etabliert werden. Das Projekt wurde mit dem Stiftungspreis 2020 der Town&Country-Stiftung ausgezeichnet. Artikel zum Projekt im Magazin FORUM Ausgabe 33 ab Seite 12.


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Sport bei Krebs – Neues Sportprogramm zur Erhaltung der Muskelkraft und Mobilität bei pädiatrischen Patienten ab 6 Jahren mit malignen und nichtmalignen Erkrankungen nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation

Gesunde Bewegung soll den Kindern dabei helfen, Kreislauf und Muskeln zu aktivieren und mit neuem Mut die oft langen Wochen und zehrenden Behandlungen in der Stammzelltransplantationseinheit und während der tagesklinischen Betreuung durchzustehen, um schneller gesund werden zu können. Ein strukturiertes neues Sportprogramm, eigens konzipiert für diese Kinder, soll ihnen die Möglichkeit geben, ihr Schicksal vergessen, Körper und Seele stärken, und Spaß haben zu können. Mit jedem Tag, den die Kinder im Bett liegen, werden sie schwächer, Muskeln und Immunsystem bauen ab. Manchmal auch die Stimmung. Da ist Sport gerade richtig: Er macht Spaß und kräftigt Seele und Körper. Der Grund liegt auf der Hand. Die schweren Nebenwirkungen der Krebsbehandlung und die langen Tage im Krankenhaus setzen den erkrankten Kindern oft sehr zu. Manche Patienten sind sogar zu schwach, um zu laufen. Da setzt therapiebegleitende Bewegung ein: Im richtigen Maß wirkt sie bleibenden Schäden, Muskelschwäche oder gefährlichen Erkrankungen wie Lungenentzündung entgegen. Insbesondere bedürfen die Patienten nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) eines auf sie abgestimmtes Sportprogramm, das die besonderen Aspekte nach einer erfolgten HSZT berücksichtigt. In dieser prospektiven Studie sollen Kinder ab dem 6. Lebensjahr, während des stationären Aufenthaltes im Rahmen der HSZT, sowie im Posttransplantationsverlauf bis Tag 200 nach HSZT ein strukturiertes Trainingsprogramm zur Erhaltung und Aufbau der Muskelkraft und zur Erhaltung der Mobilität durchlaufen. Mit Hilfe der Studienergebnisse soll langfristig ein wirksames, physiotherapeutisches Konzept für unsere kleinen und großen Patienten entwickelt werden, das sowohl stationär als auch zu Hause durchgeführt werden kann. Artikel zum Projekt im Magazin FORUM Ausgabe 37.

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  • Stefan-Morsch-Stiftung, Birkenfeld
  • Madeleine Schickedanz-Kinderkrebs-Stiftung, Fürth-Dambach
  • Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen e. V., Tübingen
  • Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen e. V., Tübingen
  • Dr. med. Melinda Eikemeier, 2014: Analyse von Fluconazol, Itraconazol und Posaconazol als orale antifungale Prophylaxe bei immunsupprimierten pädiatrischen Patienten während Chemotherapie.
  • Dr. med. dent. Olivia Blume, 2014: Comparison of itraconazole, voriconazole, and posaconazole as oral antifungal prophylaxis in pediatric patients following allogeneic hematopoietic stem cell transplantation.
  • Döring M, Cabanillas Stanchi KM, Lenglinger K, Treuner C, Gieseke F, Erbacher A, Mezger M, Vaegler M, Schlegel PG, Greil J, Bettoni da Cunha Riehm C, Faul C, Schumm M, Lang P, Handgretinger R, Müller I (2021) Long-Term Follow-Up After the Application of Mesenchymal Stromal Cells in Children and Adolescents with Steroid-Refractory Graft-Versus-Host Disease. Stem Cells Dev., doi: 10.1089/scd.2020.0191. 
  • Döring M, Kluba T, Cabanillas Stanchi KM, Kahle P, Lenglinger K, Tsiflikas I, Treuner C, Vaegler M, Mezger M, Erbacher A, Schumm M, Lang P, Handgretinger R, Müller I (2020) Longtime outcome after intraosseous application of autologous mesenchymal stromal cells in pediatric patients and young adults with avascular necrosis after steroid or chemotherapy. Stem Cells Dev., doi:10.1089/scd.2020.0019
  • Cabanillas Stanchi KM, Willier S, Vek J, Schlegel P, Queudeville M, Rieflin N, Klaus V, Gansel M, Rupprecht JV, Flaadt T, Binder V, Feuchtinger T, Lang P, Handgretinger R, Döring M (2020) Antiemetic Prophylaxis with Fosaprepitant and 5-HT(3)-Receptor Antagonists in Pediatric Patients Undergoing Autologous Hematopoietic Stem Cell Transplantation. Drug Des Devel Ther., 14:3915-3927. doi:10.2147/dddt.S260887
  • Cabanillas Stanchi KM, Vek J, Schlegel P, Rupprecht J, Flaadt T, Weber S, Michaelis S, Lang P, Handgretinger R, Döring M (2020) Antiemetic Prophylaxis with Fosaprepitant and Granisetron in Pediatric Patients undergoing Allogeneic Hematopoietic Stem Cell Transplantation. J Cancer Res Clin Oncol., 146(4):1089-1100
  • Cabanillas Stanchi KM, Queudeville M, Malaval C, Feucht J, Schlegel P, Dobratz M, Seitz C, Müller I, Lang P, Handgretinger R, Döring M (2019) Comparison of procalcitonin and C-reactive protein as early diagnostic marker for the identification of transplant-related adverse events after allogeneic hematopoietic stem cell transplantation in pediatric patients. J Cancer Res Clin Oncol.,, 145(11):2779-2791.

Seminar „Psychoneuroimmunologie und Psychoonkologie in der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie“ / Wahlpflichtfach für Studierende der Humanmedizin im Hauptstudium / Blockseminar / max. 12 Studierende / Anmeldung in ILIAS

Zertifikate und Verbände