PD Dr. Stephanie Kullmann erhält den Ferdinand-Bertram-Preis 2022
Stephanie Kullmann studierte Biologie an der Lee University, Cleveland, Tennessee/USA und erlangte dort 2005 den Abschluss Bachelor of Science. Anschließend absolvierte sie den Masterstudiengang „Neuro- und Verhaltenswissenschaften“ an der International Max Planck Research School an der Universität Tübingen. Sie schloss das Studium 2009 erfolgreich mit der Masterarbeit „Neural correlates of prospective memory” ab. Anschließend forschte sie als Doktorandin am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen. 2013 promovierte die Preisträgerin dort in Neurowissenschaften. Ihre Dissertationsschrift zum Thema “The 'weighty' brain: the impact of body weight on the functional brain network” wurde mit “summa cum laude” bewertet. 2014 wurde sie zur stellvertretenden Leiterin der Abteilung „Metabolic Neuroimaging“ am IDM/Helmholtz Zentrum München an der Universität Tübingen ernannt und leitet dort seit 2019 eine Arbeitsgruppe. Von 2016 bis 2018 nahm Stephanie Kullmann am Postdoctoral fellowship program (PFP) des Helmholtz Zentrums München teil. 2019 habilitierte sie sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen mit der Arbeit „The Hypothalamic-Prefrontal Network in Prediabetes“. Seit 2020 ist Stephanie Kullmann Mitglied der Studienkommissionen des Graduate Training Centre of Neuroscience der International Max Planck Research School an der Universität Tübingen.
Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Preisträgerin ist insbesondere die Rolle von zentralnervösen Prozessen bei der Prävention und Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2. Hierbei konnte sie in den vergangenen Jahren mit ihrer Arbeitsgruppe zeigen, dass die Wirkung von Insulin im menschlichen Gehirn eine wichtige Rolle für den peripheren Stoffwechsel und das Essverhalten darstellt. Ihre derzeitigen Forschungsprojekte beschäftigen sich insbesondere mit der Fragestellung, ob und wie die Insulinsensitivität des Gehirns verbessert werden kann. Erste Studienergebnisse zeigen, dass die Insulinresistenz des Gehirns behandelt werden kann und sich positivauf den Stoffwechsel des gesamten Körpers auswirkt.
Der mit 20.000 Euro dotierte Ferdinand-Bertram-Preis wird seit 1963 zu Ehren des 1960 verstorbenen Diabetologen Ferdinand Bertram verliehen und von der Firma Roche Diabetes Care Deutschland GmbH gestiftet.