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Teilimplantierbare Hörgeräte bei Schallleitungsstörungen

Bei Schallleitungsschwerhörigkeiten handelt es sich um Störungen, die durch eine fehlerhafte Leitung der Umgebungsgeräusche durch Gehörgang, Trommelfell und Mittelohr verursacht werden.
Chronische Mittelohrentzündungen, bleibende Schäden nach Unfällen oder angeborene Fehlbildungen können dazu führen, dass die Gehörschnecke nicht ausreichend mit Schallwellen versorgt wird.
In vielen Fällen kann eine sogenannte Tympanoplastik krankhafte Veränderungen im Mittelohr therapieren. Zu dieser Prozedur gehören z.B. die Rekonstruktion des Trommelfells mit oder ohne Wiederherstellung der Gehörknöchelchenkette, teils mittels Titanprothese.
Bei komplexen Krankheitsbildern, wie z.B. einem kompletten Fehlen des Gehörgangs, besteht unter anderem die Möglichkeit der Versorgung mit teilimplantierbaren Hörgeräten. Diese leiten den Schall unter Umgehung der beschädigten bzw. fehlenden Strukturen direkt Richtung Innenohr.
Aufgrund der sehr unterschiedlichen und komplexen Störungen ist eine ausführliche Diagnostik unerlässlich. Ähnlich wie beim Diagnostik-Tag im Rahmen der CI Vorbereitung, werden alle Untersuchungen gebündelt vorgenommen. Abhängig von den Untersuchungsergebnissen erfolgt die Beratung über die empfohlenen Maßnahmen zur Hörverbesserung.
Der stationäre Aufenthalt im Rahmen der Operation dauert in der Regel 2 Nächte.
Anschließend übernimmt das HörZentrum selbstverständlich die lebenslange Nachsorge mit Einstellungen und Kontrollen Ihres Implantats. Alternativ erfolgt eine Kooperation mit zertifizierten Akustikern heimatnah.

Weiterführende Informationen zu teilimplantierbaren Hörgeräten

Dieses System nimmt über ein Mikrofon den Schall aus der Umgebung auf und überträgt Ihn verstärkt durch den Knochen direkt auf das Innenohr. Von dort aus erfolgt die Schallempfindung und -verarbeitung des Körpers wie beim Gesunden.  Damit wird der Gehörgang und das Mittelohr komplett umgangen. Im Falle einer einseitigen Taubheit ist eine Übertragung bis auf die normal hörende Gegenseite möglich.
Damit dies geschehen kann, muss im Rahmen eines kleinen operativen Eingriffs eine Schraube am Schädelknochen fixiert werden. Der Sprachprozessor hat je nach gewähltem System eine direkte mechanische Verbindung zur Schraube oder indirekt mechanisch durch die intakte Haut auf ein Implantat.
Speziell bei Kindern kann anfangs auf eine Operation komplett verzichtet werden. Die Fixierung des Geräts am Knochen geschieht dann durch ein Stirnband.
Das Baha System eignet sich für Schallleitungsschwerhörigkeit, kombinierter Schwerhörigkeit oder einseitiger Taubheit zur Verbesserung des Höreindrucks.

Beim Bonebridge System handelt es sich um ein teilimplantierbares, aktives Hörgerät.
Der Schall wird durch ein Mikrofon aufgenommen und durch einen außen getragenen Sprachprozessor verarbeitet. Der Sprachprozessor wird magnetisch über dem Implantat fixiert und überträgt die Signale auf dieses. Das Implantat erzeugt nachfolgend Schwingungen, die durch den Schädelknochen direkt auf das Innenohr übertragen werden. Von dort aus erfolgt die Schallempfindung und -verarbeitung des Körpers wie beim Gesunden. Damit wird der Gehörgang und das Mittelohr komplett umgangen. Im Falle einer einseitigen Taubheit ist eine Übertragung bis auf die normal hörende Gegenseite möglich.
Das Bonebridge System eignet sich für Patienten mit bleibendem Hörverlust nach Mittelohroperationen, bei Fehlbildungen oder allgemein bei Schallleitungshörverlust, kombiniertem Hörverlust oder einseitiger Taubheit.

Bei der Vibrant-Soundbridge handelt es sich um ein teilimplantierbares, aktives Mittelohrhörgerät. Über ein Mikrofon werden Umgebungsgeräusche aufgenommen und durch einen außen zu tragenden Sprachprozessor in elektrische Signale verarbeitet. Der Sprachprozessor wird magnetisch über dem Implantat fixiert. Dieses erzeugt mechanische Schwingungen direkt am Mittelohr. Der Ort der mechanischen Kopplung und Übertragung der erzeugten Schwingungen kann je nach vorliegendem Krankheitsbild variabel gewählt werden. Die davor liegenden Strukturen wie z.B. der Gehörgang oder Teile der Gehörknöchelchenkette werden umgangen.

Die Vibrant-Soundbridge eignet sich bei leichter bis hochgradiger Innenohrschwerhörigkeit, als auch bei Schallleitungs- oder kombiniertem Hörverlust. Eine Anwendung findet das System auch bei Patienten, die aufgrund chronischer Gehörgangsbeschwerden kein konventionelles Hörgerät tragen können.

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