Medizinische Klinik
Innere Medizin IV
Diabetologie, Endokrinologie, Nephrologie

500

Adresse: Otfried-Müller-Straße 10
72076 Tübingen


Personenprofil: 07071 29-82711


INCLU-Studie

INCLU-Studie

Hintergrund und Zielsetzung

Man geht davon aus, dass mehr als 50% der Menschen mit Prädiabetes (Vorstufe des Diabetes) später einen manifesten Diabetes mellitus Typ 2 entwickeln werden. Forschern des „Deutschen Zentrum für Diabetesforschung“ ist kürzlich gelungen, bei Personen mit einem erhöhten Risiko einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln mehrere mögliche Unterformen zu identifizieren. Zwischen diesen Unterformen konnte man deutliche Unterschiede hinsichtlich des Risikos für die Entwicklung eines Diabetes oder für diabetische Komplikationen feststellen.

Hierbei könnte die Wirkung von Insulin im Gehirn eine Schlüsselrolle spielen. Durch moderne Untersuchungsmethoden ist es mittlerweile möglich, die Wirkung von Insulin im Gehirn zu untersuchen. Das Ausmaß der Insulinwirkung im Gehirn wird als zentrale Insulinsensitivität bezeichnet. Durch im Gehirn wirkendes Insulin werden verschiedene wichtige Funktionen des Körpers wie bspw. der Energiehaushalt oder die Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse beeinflusst. Gleichzeitig fand man heraus, dass die Wirkung von Insulin im Gehirn bei Menschen mit Übergewicht oder eingeschränkter Hirn- und Gedächtnisleistungen abgeschwächt war, was als zentrale Insulinresistenz bezeichnet wird.

Möglicherweise könnte die zentrale Insulinresistenz bei der Entstehung des Prädiabetes und Diabetes mellitus Typ 2 eine essenzielle Rolle spielen. Bislang ist noch unbekannt, ob das unterschiedliche Risiko einer Diabetesentwicklung bzw. das unterschiedliche Risiko von Komplikationen bei Diabetes mellitus Typ 2 mit der zentralen Insulinresistenz zusammenhängt. Darüber hinaus ist noch unbekannt, ob bei Menschen mit Diabetes mit eingeschränkter Gedächtnisleistung eine verhältnismäßig starke zentrale Insulinresistenz vorliegt. Diese Fragen versuchen wir mit dieser Studie zu beantworten.

Studiendesign und Untersuchungsprogramm

Studiendesign und Untersuchungsprogramm

Die Studie dauert für Sie insgesamt ca. 13 Stunden. Diese 13 Stunden sind aufgeteilt in 4 Untersuchungstage. Die Untersuchungstage sollten innerhalb von 12 Wochen stattfinden, zwischen den Visiten-Tagen sollte ein Abstand von mind. 3 Tagen eingehalten werden. Die Studienvisiten umfassen u.a. das Ausfüllen von Fragebögen, Urin- und Blutentnahmen, funktionelle MRT-Untersuchungen des Gehirns, eine Ganzkörper MRT-Untersuchung sowie ein oraler Glukosetoleranztest, sofern kein Diabetes bekannt ist.

  • Typ-2-Diabetes 
  • erhöhtes Diabetes-Risiko (z.B. Prädiabetes, ein früher bestandener Schwangerschaftsdiabetes, BMI ≥ 27 kg/m)
  • gesunde TeilnehmerInnen (Kontrollgruppe)
  • Alter zwischen 18 und 70 Jahren
  • Diabetes mellitus Typ 1 oder LADA-Diabetes (GAD- und/oder IA2-Antikörper positiv)
  • MODY-Diabetes
  • Unzureichend eingestellter Diabetes mellitus Typ 2 (HbA1c ³ 9,6% und/oder Nüchtern-Blutzucker > 230 mg/dl)
  • BMI < 18,5 oder > 45 kg/m2
  • Personen, die nicht entfernbare Metallteile im oder am Körper tragen wie z.B.:
    1. Herzschrittmacher
    2. künstliche Herzklappen
    3. Metallprothesen
    4. implantierte magnetische Metallteile (Schrauben, Platten von Operationen)
    5. Spirale
    6. Metallsplitter/Granatsplitte
    7. feste Zahnspange
    8. Retainer über mehr als vier Zähne gehen
    9. Akupunktur-Nadel
    10. Insulinpumpe
    11. Intraport 
    12. Größere Tätowierungen etc.
  • Schwangerschaft / Stillzeit
  • Personen mit eingeschränkter Temperaturempfindung und/oder erhöhter Empfindlichkeit gegenüber Erwärmung des Körpers
  • Symptomatische koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz ³ NYHA 3, zurückliegender Herzinfarkt
  • Zustand nach Schlaganfall
  • Personen mit einer Gehörerkrankung oder einer erhöhten Empfindlichkeit für laute Geräusche
  • Personen mit Klaustrophobie (Raumangst)

Bei Fragen zur Studie und zur Terminvereinbarung wenden Sie sich an unsere Studienzentrale.

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