INCLU-Studie
Hintergrund und Zielsetzung
Man geht davon aus, dass mehr als 50% der Menschen mit Prädiabetes (Vorstufe des Diabetes) später einen manifesten Diabetes mellitus Typ 2 entwickeln werden. Forschern des „Deutschen Zentrum für Diabetesforschung“ ist kürzlich gelungen, bei Personen mit einem erhöhten Risiko einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln mehrere mögliche Unterformen zu identifizieren. Zwischen diesen Unterformen konnte man deutliche Unterschiede hinsichtlich des Risikos für die Entwicklung eines Diabetes oder für diabetische Komplikationen feststellen.
Hierbei könnte die Wirkung von Insulin im Gehirn eine Schlüsselrolle spielen. Durch moderne Untersuchungsmethoden ist es mittlerweile möglich, die Wirkung von Insulin im Gehirn zu untersuchen. Das Ausmaß der Insulinwirkung im Gehirn wird als zentrale Insulinsensitivität bezeichnet. Durch im Gehirn wirkendes Insulin werden verschiedene wichtige Funktionen des Körpers wie bspw. der Energiehaushalt oder die Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse beeinflusst. Gleichzeitig fand man heraus, dass die Wirkung von Insulin im Gehirn bei Menschen mit Übergewicht oder eingeschränkter Hirn- und Gedächtnisleistungen abgeschwächt war, was als zentrale Insulinresistenz bezeichnet wird.
Möglicherweise könnte die zentrale Insulinresistenz bei der Entstehung des Prädiabetes und Diabetes mellitus Typ 2 eine essenzielle Rolle spielen. Bislang ist noch unbekannt, ob das unterschiedliche Risiko einer Diabetesentwicklung bzw. das unterschiedliche Risiko von Komplikationen bei Diabetes mellitus Typ 2 mit der zentralen Insulinresistenz zusammenhängt. Darüber hinaus ist noch unbekannt, ob bei Menschen mit Diabetes mit eingeschränkter Gedächtnisleistung eine verhältnismäßig starke zentrale Insulinresistenz vorliegt. Diese Fragen versuchen wir mit dieser Studie zu beantworten.