SEMABRAIN-Studie
Hintergrund und Zielsetzung
Übergewicht und Adipositas zählen zu den Hauptrisikofaktoren für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 und Fettlebererkrankungen und können Gelenkerkrankungen, Herz- und Kreislauferkrankungen und sogar Krebserkrankungen mitverursachen.
Das Darmhormon GLP-1 hat im menschlichen Körper viele unterschiedliche Funktionen. Unter anderem reguliert es den Blutzuckerspiegel und das Sättigungsempfinden. Da es jedoch nur wenige Sekunden im menschlichen Körper wirkt und anschließend abgebaut wird, wurden in den letzten Jahrzehnten Wirkstoffe entwickelt, die deutlich länger (bis zu einer Woche) im Körper wirken können. Seit vielen Jahren werden diese Wirkstoffe nun mit Erfolg bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 sowie mit Übergewicht bzw. Adipositas zur Blutzuckerregulation und zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Einer dieser Wirkstoffe heißt Semaglutid. Seine Wirkung hält etwa eine Woche lang an.
Während die Wirkungen von GLP1 in fast allen Organsystemen inzwischen gut bekannt sind, ist deren Rolle im Gehirn weitgehend unerforscht. Eine mögliche Schlüsselrolle könnte die Beeinflussung der Wirkung von Insulin im Gehirn sein. Durch moderne Untersuchungsmethoden ist es mittlerweile möglich, die Wirkung von Insulin im Gehirn zu untersuchen. Das Ausmaß der Insulinwirkung im Gehirn wird als zentrale Insulinsensitivität bezeichnet.
Bislang ist noch weitgehend unbekannt, inwiefern die GLP1- Wirkung im Gehirn die zentrale Insulinsensitivität beeinflusst und wie dies die Wirkung, insbesondere die Regulation des Blutzuckers und des Sättigungsempfindens, im restlichen Körper verändert. Diese Fragen versuchen wir mit dieser Studie zu beantworten.