2024: EvaHAP – Evaluation von Hitzeaktionsplänen
am Beispiel von Pforzheim und Enzkreis
Hintergrund
Der Klimawandel führt zu vermehrt auftretenden und intensiveren Hitzewellen, die vor allem vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, chronisch Erkrankte, Schwangere und Kleinkinder gesundheitlich gefährden. Studien prognostizieren, dass hitzebedingte Todesfälle weiter zunehmen und langfristig die Zahl der kältebedingten Todesfälle übersteigen werden. Als Reaktion empfehlen die WHO sowie nationale Behörden die Entwicklung von HAPs. Der im Jahr 2024 eingeführte HAP für Pforzheim und den Enzkreis soll nun als Erstes in Deutschland systematisch evaluiert werden.
Methodik und Ziele
Zur Evaluierung werden zwei (Online-)Umfragen per Convenience Sampling durchgeführt sowie Strukturdaten analysiert. Die Umfragen richten sich einerseits an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Pforzheim und des Enzkreises sowie an die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Institutionen im selben Stadtgebiet. Multiplikatoren sind jene, die in ihren Institutionen durch ihre Arbeit spezifische Personengruppen zum Thema Hitzeschutz direkt erreichen können. So sind beispielsweise Arztpraxen, Pflegeheime und Seniorenclubs Multiplikatoren für die Gruppe der älteren Menschen. Zu den Strukturdaten zählen Messgrößen wie Multiplikatorenverteilergröße oder Statistiken der der Hitze-Website des Gesundheitsamtes. Die Daten werden vom 24.04. - 15.09.25 erhoben. Die wissenschaftliche Auswertung der Daten erfolgt am ZÖGV.
Es soll ein pragmatisches Evaluationskonzept entwickelt werden, welches eine Bewertung von HAPs für kleine Gemeinden mit begrenzten Ressourcen an Beispiel des HAPs von Pforzheim und Enzkreis ermöglicht und zugleich die Wirksamkeit sowie die Nachhaltigkeit eines HAPs verbessert. Zudem kann es als Blaupause für andere Regionen, Gemeinden und Städten dienen.