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Die allgemeinmedizinische Ganzkörperuntersuchung: Ärztliche Erfahrung, Präferenz von Patienten und Patientinnen und Wissenschaftlichkeit

Die allgemeinmedizinische Ganzkörperuntersuchung: 

Ärztliche Erfahrung, Präferenz von Patienten und Patientinnen und Wissenschaftlichkeit

Die Studie hat zum Ziel, Motivationen und Einstellungen auf Seiten von Ärztinnen und Ärzten und Patientinnen und Patienten, eine orientierende Ganzkörperuntersuchung durchzuführen bzw. an einer solchen Untersuchung teilzunehmen, zu erheben. 

Die Ganzkörperuntersuchung (GKU) hat einen festen Bestandteil in der allgemeinmedizinischen Tätigkeit und stellt eine wichtige Kompetenz dar, um einen ganzheitlichen Eindruck vom Patienten und Patientinnen„von Kopf bis Fuß“ zu
erhalten. An der Universität Tübingen wird diese Kompetenz im Medizinstudium gelehrt und anhand einer „Kern-GKU“ mit 19 Teiluntersuchungsschritte in einem Objective Structured Clinical Examination (OSCE) geprüft.

Diese Anwendung von GKUs in der Regelversorgung basiert häufig unreflektiert auf persönlicher Erfahrung und Einstellung von Hausärztinnen und Hausärzten. Inwieweit Aspekte „wissenschaftlicher“ Evidenz im Sinne von Sensitivität und Spezifität der Untersuchungsmethode und die Dimensionen der Arzt-Patienten-Beziehung eine Rolle spielen, ist jedoch wenig erforscht.

Es werden zwei Fragestellungen untersucht: Wie ist die Evidenzlage für einzelne Untersuchungsschritte in einer GKU? Welche Meinungen, Erwartungen, Erfahrungen und Eindrücke zum Thema GKU gibt es bei den Probanden, die gerade eine GKU erlebt haben, und bei praktizierenden Hausärzten und Hausärztinnen?

Aus diesen beiden Perspektiven und der Studienlage zum Thema sollen Handlungsempfehlungen für Hausärztinnen und Hausärzte und für den Studentenunterricht (GKU-Kurs) abgeleitet werden.

Diese Studie verwendet einen gemischt-methodischen Ansatz. Basierend auf Sackett’s Evidenzmodell wird in einem ersten Teil die bisher vorhandene Evidenz einzelner Untersuchungsschritte mittels einer Literaturrecherche ermittelt.

In einem zweiten Teil werden teilstrukturierte Interviews mit Probanden, die freiwillig an einer GKU durch einen Facharzt oder eine Fachärztin für Allgemeinmedizin teilgenommen haben, durchgeführt. Es konnten 13 Probanden für die GKU rekrutiert werden. Die Interviews erfolgten direkt im Anschluss an die Untersuchung durch eine unabhängige Interviewerin.

Im dritten Teil wurden acht Hausärztinnen und Hausärzte zu ihren Erfahrungen mit der GKU interviewt.

Die Ergebnisse aller drei Teilstudien werden inhaltsanalytisch bearbeitet und zusammengeführt, um den Begriff „Evidenz der GKU“ abzubilden.

Kontakt

Dr. Roland Koch

roland.koch@med.uni-tuebingen.de

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