Institut für Allgemeinmedizin & Interprofessionelle Versorgung

Inhalte aus den Bereichen der klassischen Naturheilverfahren und Komplementärmedizin sind im Rahmen der ärztlichen Approbationsordnung curricular verankert. Im Gegensatz dazu werden in den Weiterbildungsordnungen zum Facharzt (FA)/zur Fachärztin (FÄ) für Allgemeinmedizin bisher nicht explizit komplementärmedizinische Inhalte abgebildet.

Im Rahmen der Arbeitsgruppe Komplementärmedizin der allgemeinmedizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaft DEGAM wurde federführend durch Prof. Dr. Stefanie Joos, Dr. Jan Valentini, Carina Klocke und Dr. Corina Güthlin (Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität, Frankfurt am Main) in einem mehrstufigen, peerbasierten Ansatz eine Liste relevanten und in der Praxis umsetzbaren komplementärmedizinischen Kompetenzen für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zum FA bzw. zur FÄ für Allgemeinmedizin erarbeitet.

Im Rahmen dieses mehrstufigen Prozesses wurde ein Katalog von 16 Kompetenzen definiert, der die folgenden Bereiche abdeckt: Medizinisches Wissen, Versorgung von Patientinnen und Patienten, sowie Kommunikation, praxisbezogenes Lernen, Professionalität und Kompetenzen, die sich auf das deutsche Gesundheitssystem beziehen. Die Kompetenzen umfassen grundlegende Basisfertigkeiten, die jeder Allgemeinarzt/jede Allgemeinärztin nach Abschluss seiner/ ihrer Weiterbildung beherrschen sollte und sind kein Ersatz für die bestehenden Zusatzqualifikationen der Ärztekammern wie z.B. für Akupunktur oder Manuelle Medizin.

Damit steht nun erstmalig eine Liste relevanter CIM-Kompetenzen für die allgemeinmedizinische Weiterbildung in Deutschland zur Verfügung. Diese wird in die kommende Überarbeitung des Kompetenzbasierten Curriculum Allgemeinmedizin der DEGAM aufgenommen.