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Diagnosen, Verschreibungsverhalten und Gründe bei der Verordnung von Benzodiazepinen und Z-Drugs im hausärztlichen Setting – ein mixed-methods Ansatz 

Die Einnahme von Benzodiazepinen (BZ) oder Nicht-Benzodiazepinen (NBZ, so genannte Z-Drugs) ist nach einer kürzlich publizierten großen Kohortenstudie in über 270 englischen hausärztlichen Praxen mit einer 3,5-fach erhöhten Mortalität assoziiert. In Deutschland erhalten innerhalb eines Jahres rund 4,5 Millionen Menschen eine Verordnung von BZ oder NBZ auf Kassenrezept – dies entspricht mehr als 5% der Bevölkerung. Schätzungen zufolge kommt ungefähr die gleiche Anzahl an Privatrezepten hinzu. Unter den Patienten mit Kassenrezepten befinden sich mehr als 1,5 Millionen, die diese Mittel länger als vier Wochen, also entgegen der Empfehlungen von Leitlinien, einnehmen. Die Verordnungen von BZ/NBZ stammen überwiegend vom Hausarzt.
Belastbare Daten über das hausärztliche Setting, z. B. zu Kollektiv, Diagnosen, Menge und Zeitdauer von BZ-/NBZ-Verschreibungen sowie zum Anteil von Privatrezepten, sind bisher jedoch nicht verfügbar. Ebenso ist wenig bekannt darüber, aus welchen Gründen Hausärzte BZ/NBZ verordnen, insbesondere als Dauertherapie und damit in Abweichung zu den Leitlinien und welche Sichtweisen auf Patientenseite vorliegen. Anhand der CONTENT-Datenbank sollen eine quantitativ-deskriptive Bestandsaufnahme sowie eine explorativ-induktive Analyse von Assoziationsfaktoren im Zusammenhang mit der Einnahme dieser Substanzen erfolgen. Anhand von Einzelinterviews mit Patienten und hausärztlichen Praxisteams (Hausärzte und Medizinische Fachangestellte) sollen Daten zu Erfahrungen und Sichtweisen im Rahmen der Verordnung von Schlaf- und Beruhigungsmitteln gewonnen und ausgewertet werden.

Kooperationspartner

  • Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität Ulm
  • Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Universitätsklinikum Heidelberg

Föderung

 Die Nachwuchsakademie Versorgungsforschung BW

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