Universitätsklinik für
Anästhesiologie und
Intensivmedizin

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Adresse: Crona Kliniken
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen


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In dringenden Fällen

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Die Lokal- oder Regionalanästhesie (örtliche Betäubung bzw. Leitungsanästhesie)

Auch bei der Regionalanästhesie spüren Sie während der Operation keine Schmerzen. Unter Umständen bleiben hierbei aber Berührungsempfindlichkeit und Bewegungsfähigkeit auch für den Zeitraum des Eingriffs erhalten. Im Gegensatz zur Allgemeinanästhesie können Sie dabei wach und ansprechbar bleiben. Sollte Ihnen die Vorstellung unangenehm sein, möglicherweise Operationsgeräusche wahrzunehmen, so kann Ihnen ein leichtes Beruhigungs- oder Schlafmittel verabreicht werden, das Sie während der Operation in einen Dämmerschlaf versetzt. Sie können auch über einen Kopfhörer Musik hören, die wir für Sie bereithalten. 

In der Regel (nicht immer) kommt es zu vorübergehenden Bewegungseinschränkungen des betroffenen Armes. Um während und vor allem nach der Operation den Schmerz anhaltend unterdrücken zu können, kann zum wiederholten Nachspritzen die Injektionsnadel entfernt und durch einen dünnen (Durchmesser 1 mm) Kunststoffschlauch (Katheter) ersetzt werden. 

Die Regionalanästhesie dient so bei manchen Eingriffen der schmerzfreien Durchführung der Operation, bei anderen Patienten zusätzlich zur Fortführung der Schmerztherapie nach der Operation.

Bei Operationen im Schulterbereich wird das Betäubungsmittel in der seitlichen Halsgegend eingespritzt. Meist ist hier zur Operation noch eine zusätzliche Vollnarkose nötig. Die Regionalanästhesie wird in unsere Klinik mit Ultraschallkontrolle durchgeführt. Zum sicheren Aufsuchen der Nervenstämme wird in der Regel ein so genannter Nervenstimulator verwendet. Er wird mit der Injektionsnadel verbunden und sendet schwache elektrische Ströme aus.

Diese Ströme erregen die zu betäubenden Nerven und lösen unwillkürliche, d.h. vom Patienten nicht beeinflussbare, Muskelzuckungen aus. An diesen erkennt der Anästhesist die richtige Lage der Nadel. Die Nervenstimulation ist im Allgemeinen nicht schmerzhaft, es können jedoch kurzzeitig Druck- oder Wärmegefühle oder unangenehme Empfindungen (Elektrisieren) auftreten. Das gehört zum Verfahren und sollte Sie nicht beunruhigen.

 

Armplexusanästhesie

Bei Operationen an Schulter, Arm oder Hand kann durch Blockade des Armnervengeflechtes (Armplexus) mit einem Lokalanästhetikum Schmerzfreiheit für das Operationsgebiet erzielt werden. Je nach Operationsgebiet wird an verschiedenen Stellen blockiert:

Bei Operationen im Hand- Unterarm- oder Ellenbogenbereich wird das Lokalanästhetikum in der Achselhöhle an die schmerzleitenden Nervenäste gespritzt. Hierfür muss die Achselhöhle nach Möglichkeit schon auf der Station rasiert werden.

Vor dem Einspritzen wird der Arm abgewinkelt und die Einstichstelle örtlich betäubt. Die Wirkung setzt je nach Menge und Art des verwendeten Medikaments nach ca. 15 bis 45 Minuten ein, was Sie am Warm-, Taub- ("Pelzig-") oder Schwerwerden des Armes merken.

 

Femoraliskatheter

Ähnlich wie am Arm kann auch das Nervengeflecht, das für die Schmerzempfindung am Oberschenkel verantwortlich ist, mittels eines Lokalanästhetikums blockiert werden. Hierfür wird in der Leistengegend mit einer Injektionsnadel die richtige Stelle bestimmt.

Nach Einspritzen des Betäubungsmittels wird durch die gelegte Nadel ein dünner Katheter vorgeschoben, über den auch nach der Operation weiter ein Lokalanästhetikum zur Schmerztherapie verabreicht werden kann.

Diese Anästhesieform wird vor allem bei Operationen im Bereich des Knies oder des Oberschenkels, meist in Kombination mit einer Allgemeinanästhesie oder einer rückenmarksnahen Anästhesie Form, angewandt.

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