Thematische Schwerpunkte
Antimicrobial Stewardship (ABS)
Unser Hauptfokus liegt auf der Entwicklung von Strategien zum rationalen Einsatz von Antibiose (“Antimicrobial Stewardship”, ABS) und den Auswirkungen von Antibiotikaresistenz auf die medizinische Behandlung der Patientinnen und Patienten. Der infektiologische Konsildienst und das interdisziplinäre Infektboard erlauben individualisierte Behandlungskonzepte im Sinne einer personalisierten Medizin im Austausch mit verschiedenen Fachdisziplinen auch für komplexe infektiologische Patienten und Patientinnen klinikweit anzubieten.
Krankenhausassoziierte Infektionen
Wissenschaftliche Schwerpunkte sind klinische und therapeutische Aspekte von bakteriellen Infektionen, die Auswirkungen von Antibiotikaresistenz auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten sowie die Kurz- und Langzeitfolgen von Blutstrominfektionen im Besonderen. Einzelne Projekte beschäftigen sich mit besonderen Patientengruppen wie z.B. in der Pädiatrie und Geriatrie und der Anwendung von IT-gestützten Informationssystemen im Kontext von ABS.
COVID-19
Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich von COVID19, wo wir in verschiedenen nationalen und internationalen Multicenterstudien kooperieren. In Kollaborationsprojekten nutzen wir unsere Tübinger COVID-Biobank zur Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Akut- und Langzeitverlauf der COVID19-Erkrankung.
Clinical Research Unit (CRU) des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF)
Krankenhauskeime und antibiotika-resistente Bakterien stellen nach wie vor eine wachsende Bedrohung für die Gesundheitsversorgung und die öffentliche Gesundheit weltweit dar.
Mithilfe der CRU des DZIF soll die translationale Forschung unter dem Schirm der thematischen Translationseinheit Krankenhauskeime und Antibiotika-resistente Bakterien (TTU HAARBI) weiter vorangetrieben werden. Die 2012 in Tübingen gegründete CRU ermöglicht als übergeordnete Struktur die Durchführung von nationalen und internationalen, multizentrischen klinischen Studien am Universitätsklinikum Tübingen (UKT), die sich auf die klinischen und epidemiologischen Aspekte von krankenhausassoziierten Infektionen und Antibiotika-resistente Bakterien fokussieren
Die klinische Forschungseinheit unter der Leitung von Dr. med. Siri Göpel und Prof. Dr. Christoph Stein-Thoeringer vereint das Wissen aus Klinik, Mikrobiologie, Grundlagenforschung und Epidemiologie. Wissenschaftliches und ärztliches Personal arbeiten eng zusammen, um das Problem der Zunahme von Antibiotika-resistenten Keimen in Krankenhäusern zu bekämpfen. Die Forschungseinheit ist in der Lage, rasch und effizient Forschungsvorhaben in klinischen Kooperationsstudien auf den Weg zu bringen, was insbesondere in der Covid-Pandemie besonderen Nutzen gezeigt hat.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe liegt in der epidemiologischen Aufarbeitung von übergeordneten Themen des Antibiotic Stewardship speziell im Sinne des One-health- Ansatzes, d.h. der Einbeziehung der Umwelt und Tierwelt sowie einer globalen Betrachtungsweise der Entwicklung und Ausbreitung von antimikrobieller Resistenz:
Die Gruppe ist hierfür in übergeordneten und internationalen Netzwerken vertreten wie z.B. COMBACTE-MAGNET Epi-Net, ECRAID-Base und PrIMAVeRa, sowie dem ARCH-Projekt, in dem Leitlinien erarbeitet werden zur Strategie der Überwachung von antimikrobieller Resistenz und Antibiotikakonsum. Einige dieser Leitlinien wurden bereits als sogenannte „white paper“ veröffentlicht.