Nicht-invasive Neuromodulation, Elektrophysiologie und funktionelle Netzwerke

Ein zentraler Anspruch der Neurochirurgie ist heutzutage nicht mehr nur die operative Behandlung von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems, sondern auch der Erhalt oder sogar die Wiedererlangung von Funktionen, um die Lebensqualität von Patienten nachhaltig zu verbessern. Hierbei spielen sowohl elektrophysiologische Untersuchungen (z.B. intraoperatives Neuromonitoring mit Messung von Muskeln und Nerven), die Darstellung von Hirnnetzwerken und -regionen mittels spezieller Bildgebung und nicht-invasive neuromodulative Therapien (z.B. repetetive Transkranielle Magnetstimulation) eine Rolle.

Unsere Arbeitsgruppe setzt sich dafür ein, die Methodiken in diesem Gebiet weiterzuentwickeln, um unseren Patienten auch in Zukunft die bestmögliche Behandlung zu bieten:

Die kontinuierliche Überwachung der Hirn- und Nervenfunktionen (sog. intraoperatives Neuromonitoring, IONM) gehört heutzutage zum Standard bei vielen neurochirurgischen Eingriffen im Bereich des zentralen und peripheren Nervensystems. Hierbei werden sog. evozierte Potentiale abgeleitet und beurteilt. Aktuelle Methodiken der Auswertung der evozierten Potentiale (sog. Zeitreihenparameter) können die Funktion jedoch nur bis zu einem begrenzten Maß beurteilen. Aufgrund dessen untersuchen und verbessern wir andere Methoden zur Beurteilung der evozierten Potentiale, z.B. mittels sog. Zeit-Frequenz-Parametern.

Viele neurologische und psychiatrische Erkrankungen – wie Epilepsie, Parkinson oder Depressionen- werden heutzutage nicht mehr als Störungen einzelner Hirnregionen, sondern als Netzwerkerkrankungen verstanden. Das bedeutet, dass Fehlfunktionen in komplexen neuronalen Netzwerken für die Symptome verantwortlich sind. Durch die Kombination von moderner Bildgebung und Elektrophysiologie möchten wir diese Netzwerke besser darstellen und somit besser verstehen um neue, gezieltere Behandlungsansätze in der funktionellen und neuromodulativen Neurochirurgie entwickeln zu können.

Bei der repetitiven Transkraniellen Magnetstimulation werden gezielt Hirnregionen stimuliert um die Aktivität dieser Regionen zu modulieren. Bisher sind jedoch die genauen Einsatzgebiete im Bereich von chronischen Schmerzen sowie die Zielgebiete der Stimulation nicht vollständig geklärt. Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich in diesem Zusammenhang mit möglichen Einsatzgebieten der rTMS-Therapie auf dem  Feld der Schmerzbehandlung.

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