Nuklearmedizin und Klinische Molekulare Bildgebung
Department für Radiologie

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Entzündungs-Szintigraphie

Mit einer Entzündungs-Szintigraphie können wir Entzündungen im Körper auffinden. Sie wird häufig eingesetzt, um Entzündungen im Bereich von Prothesen oder in Weichteilgewebe darzustellen. Dabei macht man sich das Wissen zunutze, dass weiße Blutkörperchen (Granulozyten) an akut entzündeten Stellen besonders konzentriert auftreten, weil sie eine wesentliche Rolle im Abwehrsystem spielen. Für eine Entzündungs-Diagnose werden mehrere Szintigrafie-Aufnahmen mit einer Gamma-Kamera angefertigt. Hierfür sind mehrere Aufnahmen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen erforderlich.

Verlauf der Untersuchung

Vor der eigentlichen Untersuchung bekommt der Patient morgens bei uns eine Blutentnahme, um das Blut auf eine mögliche Gegenreaktion mit dem verwendeten radioaktiv markierten Antikörper zu testen. Mit Anfang der Untersuchung wird eine geringe Menge des radioaktiv markierten Antikörpers in eine Vene gespritzt. Diese radioaktive Substanz hat die Eigenschaft, sich mit weißen Blutkörperchen zu verbinden. Da diese bei einer Entzündung besonders massiv auftreten, kann man auf diesem Weg Entzündungsprozesse sichtbar machen.

Das Medikament wird bei Untersuchungsbeginn gespritzt und es werden sofort Bilder von der vermuteten Entzündungsregion gemacht. Für alle Aufnahmen bitten wir den Patienten möglichst ruhig zu liegen. Anschließend wird die erste Ganzkörper-Szintigrafie des Patienten gemacht. Wir wiederholen diese Aufnahmen etwa nach 3 bis 6 Stunden. Direkt danach machen wir eine SPECT/CT-Untersuchung, bei der das System aus vielen einzelnen Szintigrammen eine 3D-Darstellung errechnet. Für beide Untersuchungen in Folge muss der Patient etwa 1 Stunde ruhig liegen. Weitere Szintigraphien machen wir am Folgetag vormittags, direkt danach erfolgt noch eine weitere SPECT/CT-Untersuchung, für beide Untersuchungen brauchen wir etwa 1 bis 2 Stunden. Die zeitlich gestaffelten Aufnahmen zeigen uns, wie sich die Radioaktivität nach und nach im Körper ausbreitet, woraus wir Rückschlüsse auf die Krankheit ziehen können. 

Zwischen den Aufnahmen kann der Patient die Nuklearmedizin verlassen, um beispielsweise einen Spaziergang zu machen, etwas zu essen oder nach Hause gehen.

Die Untersuchung ist sehr zeitaufwändig, weshalb wir die Patienten bitten, genügend Zeit an beiden Untersuchungstagen einzuplanen. Danach brauchen wir etwas Zeit für eine gesicherte, abschließende Diagnose. Deswegen kann der Patient seinen Befund nicht gleich mitnehmen. Wir schicken diesen per Post an den Arzt, der den Patienten überwiesen hat. Wer es möchte, kann den Bericht auch selbst zugeschickt bekommen.

Vorbereitung

  • Bitte planen Sie für die Untersuchung einen gesamten Tag sowie den folgenden Vormittag ein. Über Nacht gehen Sie nach Hause.
  • Bitte kommen Sie pünktlich zu den Terminen. Unsere Anlagen sind sehr stark ausgelastet, so dass wir bei Verzögerungen oft nicht warten können. Dann fällt Ihre Untersuchung komplett aus, und Sie müssen einen neuen Termin vereinbaren.
  • Sie können vor der Untersuchung essen, was Sie möchten, und müssen nicht nüchtern kommen.
  • Falls Sie eine Lesebrille brauchen, bringen Sie diese bitte mit: Es ist wichtig, dass Sie den Aufklärungsbogen lesen können.
  • Bitte achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung an diesen Tagen keine Metallteile enthält – das gilt auch für Reißverschlüsse, Knöpfe und Labels. Ansonsten müssten Sie die Kleidungsstücke mit Metallteilen vor der Untersuchung ausziehen.
  • Bitte legen Sie allen Schmuck ab.
  • Haben Sie Angst in engen Räumen, leiden Sie unter Klaustrophobie? Das sollten wir vorab wissen, spätestens dann, wenn wir Ihnen das radioaktive Medikament geben. Dann können wir Ihnen zum richtigen Zeitpunkt eine Beruhigungstablette geben. Bitte beachten Sie, dass Sie danach nicht mehr selbst ans Steuer des Autos dürfen.
  • Während der Untersuchung können Sie gern Musik hören. Bringen Sie sich dafür bitte ein Gerät mit Lautsprechern selbst mit.
  • Am Untersuchungstag geht von Ihnen eine schwache radioaktive Strahlung aus. Bitte beschränken Sie deswegen Ihren Umgang mit Kindern und Schwangeren auf das Nötigste.

Zertifikate und Verbände

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