Tumoren des Gehirns stellen insofern eine Besonderheit dar, als die Möglichkeit der "radikalen" Operation eingeschränkt sein kann. Im Gegensatz zu anderen Geschwulsten, die mit einem "Sicherheitsabstand" zum umliegenden gesunden Gewebe operiert werden können, ist dies im Bereich des Gehirns meist nicht möglich, da sonst lebenswichtige Strukturen verletzt würden. Eine Bestrahlung ist deshalb oft unumgänglich. Liegt der Tumor in einer besonders kritischen und damit einer Operation nicht zugänglichen Region des Gehirns, so wird mitunter nur eine Probe entnommen, um den Tumortyp festzustellen. In dieser Situation kann die Bestrahlung als alleinige therapeutische Maßnahme eingesetzt werden.
Bestrahlungsplanung und -vorbereitung
Für die Anzeichnung des Bestrahlungsfeldes werden meist spezielle Kunststoffmasken verwendet, die für jeden Patienten individuell angefertigt werden. Eine solche Maske ermöglicht darüberhinaus eine stabile Lagerung und Fixierung des Kopfes. Dadurch wird verhindert, dass bei unwillkürlichen Bewegungen das Bestrahlungsfeld "verrutscht". Nach Anpassung der Maske erfolgt die Simulation, d.h. die Anzeichnung des Bestrahlungsfeldes unter Durchleuchtungskontrolle.
Für diese Vorbereitungen ist etwas Geduld erforderlich, da hier "Maßarbeit" geleistet werden muss, um die Tumorregion so exakt wie möglich zu erfassen und gleichzeitig das umgebende, gesunde Himgewebe maximal zu schonen.
Was wird bestrahlt?
Je nach Tumorart umfasst das Bestrahlungsfeld nicht nur die Tumorregion selbst, sondern zusätzlich einen Sicherheitssaum. Erschrecken Sie also nicht, wenn Ihnen das Bestrahlungsfeld größer erscheint als Sie dies erwartet hätten.
Um in der Tumorgegend eine ausreichende Dosis zu erreichen und das gesunde Himgewebe gleichzeitig zu schonen, sind oftmals aufwendige Bestrahlungstechniken über mehrere Felder und mit unterschiedlichen Einstrahlrichtungen notwendig. Je nach Gewebetyp des Hirntumors können unterschiedliche Einzeldosen und Behandlungszeiten notwendig sein.