Pflege studieren
Der Bachelorstudiengang Pflege (B.Sc.)


Seit dem Wintersemester 2018/19 wird am Campus für Gesundheitswissenschaften der Universität Tübingen und der Hochschule Esslingen der Bachelorstudiengang Pflege angeboten. Die Kooperation zwischen der Universität Tübingen und dem Uniklinikum sowie der Hochschule Esslingen nahm damals eine Vorreiterrolle ein. Denn international ist das Pflegestudium längst etabliert. Seit 2020 ist der Weg in die Pflege über ein duales, praxisintegrierendes Studium auch in Deutschland gesetzlich fest verankert. Im Jahr 2024 kam zudem die Qualifikation für das Ausüben erweiterter Heilkunde durch das Pflegestudium hinzu.
Der Studiengang Pflege B.Sc. bietet den Studierenden die Möglichkeit, in sieben Semestern in Theorie und Praxis zu lernen und dabei zwei Abschlüsse zu erwerben: die staatliche Berufszulassung als Pflegefachperson und den akademischen Grad Bachelor of Science (B.Sc.) mit dem Zusatz der erweiterten heilkundlichen Kompetenzen. Und: für die gesamte Dauer des Studiums gibt es eine Vergütung!
Aktuelles


AbsolventInnenfeier
am 23.05.2025 fand die AbsolventInnenfeier unserer Studierenden statt.
Herzlichen Glückwunsch!

Gute Noten im CHE-Ranking!
Allgemeine
Studiensituation: 3,5 von 5 Sternen
Skills Labs: 4,3 von 5 Sternen
Mehr erfahrenZahlen und Fakten





Pflege studieren in Tübingen? Na klar!
Pflege studieren in Tübingen? Na klar!
Warum PFLEGE studieren?
Wer gerne mit Menschen arbeitet und zu deren Gesundheit oder einem guten Leben auch mit Krankheit oder Beeinträchtigung beitragen möchte, ist im Pflegeberuf genau richtig. Professionelle Pflegefachpersonen kümmern sich um Menschen aller Altersgruppen und gehen mit den unterschiedlichsten Lebenssituationen um. Ob in einem Kinderhospiz, auf einer Krankenhausstation oder auch international, z.B. in der Flüchtlingserstaufnahme: Pfleger und Pflegerinnen sind an den verschiedensten Stellen für ein gesundes und menschenwürdiges Leben im Einsatz.
Der Pflegeberuf ist aber nicht allein deshalb absolut vielseitig: Man hat nicht nur engen Kontakt zu den zu Pflegenden, sondern ist auch im steten Austausch mit deren Zu- und Angehörigen sowie mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Gesundheitsfachberufe. Die Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten, Physio- und Psychotherapeuten und -therapeutinnen, Logopäden und Logopädinnen sowie mit Sozialarbeiterinnen und -arbeiter usw. gehört zum Berufsalltag des Pflegepersonals und ist ein Merkmal professioneller Versorgung.
Die Berufsgruppe Pflege ist für uns alle relevant! Um für die kommenden, immer komplexer werdenden Anforderungen im Gesundheits- und Pflegewesen gewappnet zu sein, bedarf es professioneller Pflegeprozesse und sehr gut ausgebildeter, einfühlsamer Teamplayer, die diese planen, umsetzen und weiterentwickeln.
Warum Pflege STUDIEREN?
Das klassische Bild einer Pflegefachperson am Krankenbett, das noch in vielen Köpfen steckt, ist längst überholt. Professionell Pflegende meistern heute hochkomplexe Pflegesituationen und begründen ihre Entscheidungen dabei wissenschaftlich. Hierfür bedarf es einer breiten Wissensbasis, methodischer Fähig- und Fertigkeiten, sozialer Kompetenzen, Teamgeist sowie eines gekonnten Umgangs mit Technik. Studien belegen, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden von Pflegeempfangenden mitunter stark von der Qualität der Pflege abhängen. Wo in kürzester Zeit wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, wie bspw. auf Intensivstationen, da rettet fundiertes pflegerisches Handeln Leben. Zum professionellen Selbstverständnis der Berufsgruppe Pflege gehört es zudem auch, gesellschaftliche und politische Entwicklungen zu reflektieren und aktiv mitzugestalten. Der Wissenschaftsrat forderte daher bereits im Jahr 2012 eine Akademisierungsquote in der Pflege von 10-20%. Mit dem 2023 verabschiedeten Pflegestudiumstärkungsgesetz und dem sich aktuell in Entwicklung befindenden Pflegekompetenzgesetz, folgen die Ausweitung von Befugnissen auf mitunter heilkundliche Tätigkeiten sowie die Erweiterung des Berufsbildes nach internationalem Vorbild (Stichworte sind hier z.B. Advanced Practice Nursing, Community Health Nursing, School Nursing usw.). Das Pflegestudium qualifiziert daher nicht nur für die professionelle, evidenzbasierte Pflege „am Bett“, sondern auch für konzeptionelle und administrative Tätigkeiten und für neue Rollen in der Gesundheitsversorgung. Und: Ihr Lebensunterhalt ist für die gesamte Dauer des Studiums gesichert, da Sie analog zur Ausbildung ein Gehalt bekommen. Es liegt im ersten Jahr bereits bei über 1500 € (Stand 09/2024).
Der akademische Grad Bachelor of Science ist dabei ein international anerkannter Abschluss, der auch den Weg in ein Master-Studium und bis hin zur Promotion ermöglicht.
Warum Pflege B.Sc. in TÜBINGEN und ESSLINGEN studieren?
Pflege in Tübingen zu studieren bedeutet, an einer exzellenten medizinischen Fakultät Ihre Karriere zu beginnen. Die Fakultät Soziale Arbeit, Bildung und Pflege der Hochschule Esslingen ist schon seit über zwei Jahrzehnten auf den Gesundheits- und Pflegebereich spezialisiert. Das Universitätsklinikum, Träger des praktischen Studienanteils, gehört zu den TOP 10 Uniklinika bundesweit (Ranking 2024). Hier lernen Sie von den Besten! Ein renommiertes Forschungsnetzwerk, ein auf dem neuesten Stand der Technik ausgestattetes Skills Lab, zwei Bibliotheken, ausgezeichnete Lehre und ein vielfältiges Unterstützungs- sowie Freizeitangebot erwarten Sie im Rahmen Ihres Studiums! Die Lehrenden und Mitarbeitenden im Studiengang Pflege haben stets ein offenes Ohr und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich als Studierende einzubringen, z.B. in der Fachschaft oder in Arbeitsgruppen, im Rahmen von Tutorien oder bei der Öffentlichkeitsarbeit. Der Studiengang Pflege erhielt nicht umsonst sehr gute Noten im letzten CHE-Hochschulranking!
Die Universitätsstadt Tübingen ist aufgrund der hohen Anzahl Studierender eine der jüngsten Städte Deutschlands. Der Campus erstreckt sich über das gesamte Stadtgebiet und bietet ein lernfreundliches und ungezwungenes Umfeld. Die Große Kreisstadt Esslingen liegt vor den Toren der Landeshauptstadt Stuttgart. Diese Region und insbesondere Esslingens historische Altstadt mit gemütlichen Fachwerkhäusern und einer sehr lebendigen, studentisch geprägten kulturellen Szene, sind das ideale Umfeld für erfolgversprechende Studienjahre.
Einblicke in das Studium

Studierende leiten Studierende an
Erstmals fand im Wintersemester 2024/25 das Format „Studierende leiten Studierende an“ statt. Studierende des 5. Fachsemesters begleiteten dabei jene des 1. Fachsemesters über einen Tag im Skills Lab und leiteten sie zu verschiedenen Themen an. Besonders der informelle Austausch im zusätzlichen „Freien Üben & Selbsterfahrung“ wurde von beiden Seiten sehr geschätzt. Die Veranstaltung stieß auf sehr positives Feedback und wird aufgrund des großen Erfolgs auch in den kommenden Semestern stattfinden.
Einblicke in das Studium

"Das Studium ist praxisnah und facettenreich."
Gesa Binzenbach,
Pflegestudentin der ersten Stunde im Interview
Sie sind die ersten Studierenden des primärqualifizierenden Studiengangs Pflege. Welche Eindrücke haben Sie bisher gesammelt?
Gesa Binzenbach: Es ist ein sehr spannender Studiengang und macht großen Spaß. Wir erhalten viele und wirklich abwechslungsreiche Einblicke in die Praxis. Außerdem sind die Lehrenden stets motiviert und engagiert dabei und nehmen unsere Anliegen ernst. Man fühlt sich wirklich gut betreut und aufgehoben.
Warum haben Sie sich für dieses Studium entschieden? Was hat Ihre Neugierde geweckt?
Ganz klar der Doppelabschluss, wir beenden das Studium nämlich mit dem akademischen Grad Bachelor of Science (B.Sc.) und mit der Berufszulassung. Zudem ist der Abschluss international anerkannt.
Was reizt Sie besonders an den praktischen Tätigkeiten, für die Sie im Studium qualifiziert werden?
Das ist zum einen die besondere Nähe zu den Menschen, zum anderen ist es aber auch ein unglaublich befriedigendes Gefühl, etwas Sinnvolles zu leisten.
Wem würden Sie den Studiengang empfehlen?
Personen, die gerne nah am Menschen arbeiten und etwas Sinnvolles leisten möchten, die tatkräftig und engagiert in der Pflege tätig sein wollen, die interessiert sind am wissenschaftlichen Arbeiten und ein duales Vollzeitstudium durchziehen können.

„Man kann sehr viel mitnehmen für das eigene pflegerische Handeln“
Josias Jaeger,
Pflegestudent über seinen Praxiseinsatz im Ausland
Herr Jaeger, wo im Ausland haben Sie Ihren praktischen Einsatz verbracht?
Josias Jaeger: Meinen Praxisblock im 4. Semester absolvierte ich in Zürich am Stadtspital Triemli auf der Herz-Trauma Station. Ich durfte viel Neues lernen, konnte verschiedene Krankheitsbilder sehen und die Arbeitsweise auf Station kennenlernen.
Was hat Sie dazu bewogen, ins Ausland zu gehen?
Am Anfang des Studiums wurde uns diese Möglichkeit angeboten und für mich war schnell klar, dass ich dies machen möchte. Ich wollte den Beruf der Pflege in einem anderen Land kennenlernen, aber primär war mir wichtig, fachliche Erfahrung zu sammeln.
Sind Ihnen Unterschiede in der professionellen Pflege in der Schweiz im Vergleich zu hier begegnet?
Der größte Unterschied ist, dass die Pflege in der Schweiz bereits heute mehr ärztliche Tätigkeiten übernimmt. Eine Pflegefachkraft kann dort, wie dies auch bei uns nun kommen wird, mehr Tätigkeiten eigenverantwortlich übernehmen. Zum Beispiel gehört das Legen eines PVKs standardgemäß dazu.
Was würden Sie Ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen empfehlen, die auch mit dem Gedanken spielen, einen Teil Ihres Studiums im Ausland zu verbringen?
Ich würde jedem solch einen Erfahrung empfehlen, denn man kann sehr viel mitnehmen für das eigene pflegerische Handeln und auch später für das Berufsleben.
FAQ
Häufige Fragen
Warum sollte ich Pflege studieren?
Der primärqualifizierende, duale Bachelorstudiengang Pflege führt zu zwei Abschlüssen: durch eine staatliche Prüfung wird die Berufszulassung als Pflegefachfrau/-mann/-person erworben – denn Pflege ist ein gesetzlich geregelter Beruf und darf nur qua Abschluss auch ausgeübt werden - und mit dem Bachelor of Science ein akademischer Grad. Er qualifiziert zudem seit dem Wintersemester 2025/26 auch für die eigenständige Ausübung erweiterter Heilkunde in den Bereichen chronische Wunden, diabetische Stoffwechsellage und Demenz – alles gesellschaftlich höchst relevante Krankheitsbilder bzw. Lebenslagen. Heilkunde eigenständig auszuüben bedeutet, ohne Weisung selbstständig, auf Basis der eigenen Expertise, Behandlungsprozesse zu planen, durchzuführen, zu steuern, zu evaluieren und weiterzuentwicklen. Der Studiengang Pflege zielt damit auf eine wissenschaftlich basierte und zukunftsfähige Berufsqualifikation, um den (hoch-)komplexen Behandlungskonzepten in der pflegerischen Versorgung gerecht zu werden. Dabei fokussiert das Studium die hochschulische Qualifikation von Pflegenden, die nah an Patient*innen und Bewohner*innen arbeiten, dabei kritisch-reflexiv, analytisch und evidenzbasiert handeln und neue Forschungsfelder in der Praxis erschließen. Akademisch qualifizierte Pflegende werden somit bewährte, als auch neue, verantwortungsvolle Rollen in der Gesundheitsversorgung übernehmen.
International ist es üblich, Pflege zu studieren. In Deutschland hat sich ein entsprechendes seit 2020 mit dem neuen Pflegeberufegesetz kontinuierlich aufgebaut. Durch den hohen Anteil integrierter Praxisstunden werden Sie, analog zur Berufsausbildung, für die komplette Dauer des Studiums durchgehend vergütet.
Welche Voraussetzungen sollte ich für das Studium mitbringen?
Sie sollten Freude an der Arbeit mit Menschen haben, empathisch und sozialkompetent sein. Auch sollte Ihnen das Arbeiten an pflegerischen und gesundheitlichen Themen und das analytische Denken, sowie die interprofessionelle Zusammenarbeit Spaß machen. Das Studium setzt, neben der allgemeine Hochschulzugangsberechtigung oder der einschlägigen fachgebundenen Hochschulzugangsberechtigung, auch Interesse und Flexibilität voraus, da Sie immer wieder an neue und herausfordernde Situationen sowohl in der Theorie als auch in der Praxis herangeführt werden.
Wie genau ist der primärqualifizierende Bachelorstudiengang Pflege organisiert?
Sie lernen im Studium sowohl im Rahmen von Lehrveranstaltungen an den beiden beteiligten Hochschulen, als auch unter Anleitung in simulierten Situationen im sogenannten Skills Lab sowie ebenfalls angeleitet und begleitet in der realen Pflegepraxis am Universitätsklinikum Tübingen und in weiteren Pflegesettings – ambulant wie (teil)stationär. Es ist als duales, praxisintegrierendes Studium organisiert. Die Verantwortung für alle theoretischen und praktischen Studieninhalte liegt dabei bei den Hochschulen. Dadurch sind die beiden Lernorte Hochschule und Praxis eng miteinander verzahnt und der Lehrplan ist auf die Bedürfnisse und Erfordernisse des jeweils anderen Lehrpartners abgestimmt. Dies gewährleistet einen adäquaten und stringenten Theorie-Praxis-Transfer.
Ich habe bereits eine abgeschlossene pflegebezogene Ausbildung. Kann ich trotzdem Pflege B.Sc. studieren?
Wenn Sie bereits einen Berufsabschluss als Alten-/Gesundheits- und (Kinder)krankenpfleger*in bzw. als Pflegefachperson haben, so können Sie an der Hochschule Esslingen den Aufbaustudiengang Pflege und Gesundheit (B.A.) studieren.
Fragen hierzu richten Sie gerne an
Welche Vorteile bietet der primärqualifizierende Bachelorstudiengang Pflege im Vergleich zu anderen hochschulischen Pflegeausbildungen?
Beim primärqualifizierenden Studiengang Pflege liegt die Verantwortung für alle theoretischen und praktischen Ausbildungs- und Studieninhalte bei der Hochschule. Dadurch sind die beiden Lernorte Hochschule und Praxis eng miteinander verzahnt und der Lehrplan ist auf die Bedürfnisse und Erfordernisse des jeweils anderen Lehrpartners abgestimmt. Dies gewährleistet einen adäquaten und stringenten Theorie-Praxis-Transfer.
Im Gegensatz zu anderen hochschulischen Pflegeausbildungen mit ihren drei Lernorten Fachschule, Pflegepraxis und Hochschule beträgt die Dauer des primärqualifizierenden Bachelorstudiengangs Pflege durch die enge Zusammenarbeit der beiden Lernorte lediglich sieben Semester im Vergleich zu den sonst durchschnittlich neun Semestern.
Welche Vorteile bieten mir die zwei Studienorte?
Seit 1999 werden an der Hochschule Esslingen Studiengänge im Bereich Pflege angeboten. Die Hochschule Esslingen gehörte zu den ersten Hochschulen, die die Akademisierung der Pflege unterstützten und vorantrieben. Ein Studium an der Hochschule Esslingen ermöglicht die Nutzung einer mit Fachliteratur umfangreich ausgestatteten Bibliothek und Vorlesungen durch profilierte Pflegeexpert*innen.
Die Vorlesungen finden an der Hochschule Esslingen sowie an der Medizinischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen statt. Dort haben Sie interprofessionelle Lehre gemeinsam mit Studierenden der Humanmedizin und der Hebammenwissenschaft. Die Universität Tübingen ist nicht nur eine Exzellenzuniversität, sondern auch in den Hochschulrankings unter den zehn besten Universitäten Deutschlands.
Der praktische Studienanteil erfolgt am Universitätsklinikum Tübingen, einer der besten zehn Universitätskliniken Deutschlands (Ranking 2024) sowie in ambulanten und stationären Einrichtungen in den Regionen Tübingen und Esslingen.
Wie sieht mein zukünftiger Arbeitsplatz aus?
Nach dem Studium übernehmen Sie in der klinischen Pflegepraxis eigenverantwortlich die professionelle Pflege von pflegebedürftigen Personen aller Altersgruppen, die Beratung, Anleitung und Begleitung dieser sowie derer Zu- und Angehöriger, und eigenständige Heilkunde in den Bereichen chronische Wunden, Diabetes und Demenz. Auch stehen Ihnen (mittelfristig) die Übernahme weiterer verantwortungsvoller Aufgaben, wie z.B. die Team- oder Stationsleitung, Stabstellenarbeit etc. pp. offen. Bei all dem arbeiten Sie, je nach Berufsfeld unterschiedlich intensiv mit Vertreter*innen anderer Berufsgruppen zusammen. Dies alles insbesondere in:
- (Teil)stationären Krankenhäusern
- Pflegeheimen, Hospizen, Wohngruppen
- Ambulanten Pflegediensten und -stützpunkten
- Sowie neu entstehenden Feldern der Pflege (Stichwort School Nursing, Community Health Nursing usw.)
Welche Tätigkeiten im Berufsfeld "Pflege" kann ich zukünftig übernehmen?
Nach dem Studium übernehmen Sie eigenverantwortlich die professionelle, evidenzbasierte Pflege von Personen aller Altersgruppen bei Erkrankung und/oder nach Unfällen, v.a. in (hoch)komplexen Fällen. Ihre Arbeit verläuft dabei nah am Menschen. Sie stehen Personen mit gesundheitlichen Problemen zur Seite und helfen ihnen, ihr Leben – trotz Erkrankung oder belastender medizinischer Therapie – (wieder) weitestgehend selbstständig zu gestalten.
Konkret bedeutet dies:
- Pflegerische Maßnahmen planen, koordinieren, durchführen, bewerten und dokumentieren.
- Die Pflegeempfangenden sowie deren Zu- und Angehörige innerhalb der Aufgabenbereiche: Pflege und Betreuung, Therapie und Rehabilitation sowie Gesundheitsförderung und Prävention, begleiten, anleiten und beraten.
- Eigenständig Heilkunde in den Bereichen chronische Wunden, Diabetes und Demenz ausüben.
- Medizinisch angeordnete Maßnahmen der Diagnostik und Therapie übernehmen.
- Lebensrettende Sofortmaßnahmen in Notfällen einleiten und durchführen.
- Pflegequalität weiterentwickeln und Behandlungsfehler vermeiden.
- Forschungsergebnisse recherchieren und auf das eigene Handeln anwenden bzw. Teammitglieder entsprechend anleiten.
- Mit den medizinischen und weiteren therapeutischen Kolleg*innen im Gesundheitswesen zusammenarbeiten.
- Weiterer verantwortungsvolle Aufgaben im Gesundheits- und Pflegewesen, wie z.B. Team- oder Stationsleitung, Stabstellenarbeit etc. pp., übernehmen.
Wie sind die pflegepraktischen Einsätze organisiert?
Als Studententin oder Student des primärqualifizierenden Bachelorstudiengangs Pflege werden Sie in jedem Semester Praxiszeiten in allen Pflegesettings haben, die blockweise nach den Vorlesungszeiten (Semester 1 - 7) zu festgelegten Terminen und Zeiten stattfinden. Im gesamten Studium sind das über 2500 Praxisstunden, davon knapp 200 Stunden im Skills Lab. Die Planung der Praxiseinsätze erfolgt dabei hochschulseitig, Sie müssen nicht selbstständig nach Einrichtungen für Ihre Einsätze suchen.
Während der Praxiseinsätze gelten für Sie die üblichen Dienstzeiten der jeweiligen Gesundheits- und Pflegeeinrichtung. Durch die Arbeit im Schichtdienst erhalten Sie die Möglichkeit, die Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen und die wichtigsten Berufsgruppen in all ihren Facetten und Aufgaben kennenzulernen und Sie werden zu einem Teil des Pflege- und Therapieteams.
Im 7. Semester lernen Sie in Nachtdiensten auch die besonderen Aspekte dieser Dienstzeit kennen.
Welchen Status habe ich als Studentin bzw. Student in der Pflegepraxis?
Als Student oder Studentin werden Sie in der Pflegepraxis durchgehend von erfahrenen Praxisanleiter*innen betreut. Zudem erhalten Sie regelmäßig eine Praxisbegleitung durch Ihre Lehrenden aus der Hochschule. Individuelle Lernförderung wird so gewährleistet und der Theorie-Praxis-Transfer unterstützt. Zudem orientieren sich Ihre Lernaufgaben in der Praxis immer an den theoretischen Inhalten Ihrer Vorlesungen.
Sie erhalten als Student*in zwar eine Entlohnung, dennoch steht immer der Lernauftrag in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen im Fokus.
Was bedeutet Praxisanleitung?
Im Rahmen der Praxisanleitung werden Ihnen pflegepraktische Kompetenzen durch akademische Praxisanleiter und -anleiterinnen vermittelt, die Sie dann in einem „geschützten“ Rahmen – in simulierten Pflegesituationen – üben können. Dabei liegt der Fokus nicht auf der Wiederholung einzelner Handlungsabläufe, sondern auf dem Aufbau pflegepraktischer Kompetenzen. Unterstützend wirken dabei der Einsatz verschiedener Methoden und Medien sowie pflegerische Trainingspuppen und Simulatoren. In den Praxiseinsätzen lernen Sie in realen Pflegesituationen und werden dabei in den Pflege- und Gesundheitseinrichtungen von Praxisanleiter und -anleiterinnen begleitet und unterstützt.
Wo und wie findet die theoretische Wissensvermittlung statt?
Die theoretische Wissensvermittlung findet an den zwei Hochschulstandorten, der Eberhard Karls Universität Tübingen und der Hochschule Esslingen, statt. Die Lernveranstaltungen werden in Form von Vorlesungen und Seminaren durchgeführt. Dabei lernen Sie mitunter die Methoden, Instrumente und Verfahren des wissenschaftlichen Arbeitens kennen. Zudem gibt es, neben der Bearbeitung von praxisnahen Fallbeispielen, auch immer Reflexionsphasen, um Ihren Lernfortschritt zu spiegeln. Auch Rollenspiele und problemorientiertes Lernen helfen Ihnen dabei, Ihre derzeitige Position in den Lern- und Handlungssituationen zu reflektieren.
Was bedeutet "Feldspezifik"?
Um dem Anspruch einer generalistischen Pflegeausbildung gerecht zu werden, werden ausgewählte Themen bearbeitet, die typisch für die Handlungsfelder der drei Ausbildungsberufe Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege sind.
Zum Kennenlernen der unterschiedlichen Bereiche haben Sie im ersten Semester praktische Einsätze in der Pädiatrie, im Akutkrankenhaus, im ambulanten Pflegedienst oder im ambulanten Versorgungsbereich und in stationären Pflegeeinrichtungen. Zum zweiten Semester wählen Sie mit den gewonnenen Erfahrungen ihren Schwerpunkt, die sogenannte "Feldspezifik" aus. Hier haben Sie die Wahl zwischen "Pflege im Krankenhaus", "Kinderkrankenpflege" und "Ambulante und stationäre Pflege in der Altenhilfe. Dieser gewählte Schwerpunkt spiegelt sich während Ihres Studiums sowohl in den feldspezifischen Seminaren, in den Vorlesungen als auch in den Praxisstunden im Lernort Praxis wider.
Welche theoretischen Inhalte stehen im Vordergrund?
Zu Beginn des Studiums setzen Sie sich mit den Begrifflichkeiten der Gesundheitswissenschaften und dem pflegerischen und pflegewissenschaftlichen Selbstverständnis auseinander. Zudem stehen die physiologischen und pathologischen medizinischen Grundlagen und auch die Diagnostik im Fokus. Anhand von „typischen“ Erkrankungen werden Pflegeinterventionen geplant, die sich im Studienverlauf zunehmend in ihrer Komplexität steigern, bis Sie sich der Bearbeitung von (hoch)komplexen pflegerischen Interventionen mit all ihren ethischen, kooperativen, kommunikativen, rechtlichen, soziologischen und prozessorientierten Elementen widmen. Dabei betrachten Sie immer die Pflege in allen Lebensphasen - von jung bis alt - und Settings - von stationär bis ambulant. Zudem wählen Sie eine theoretische Vertiefung in einem der nachfolgend genannten Bereiche: evidenzbasierte pädiatrische Pflege, evidenzbasierte Pflege erwachsener Menschen, evidenzbasierte geriatrische Pflege oder evidenzbasierte psychiatrische Pflege. Zusätzliche Themen des Studiums sind u. a. das wissenschaftliche Arbeiten sowie rechtliche, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Und auch zentrale, gesellschaftlich und für den Pflegeberuf relevante Querschnittsthemen, wie Diversity, KI und Katastrophen sind Teil des Curriculums. Am Ende des Studiums folgen darüber hinaus Inhalte rund um die erweiterte heilkundliche Verantwortung in den Bereichen Diabetes mellitus, chronische Wunden und Demenz.
Konkret bedeutet dies, dass Sie lernen, welche Pflegeprobleme beispielsweise bei den sogenannten Volkserkrankungen (z. B. Diabetes, Tumorerkrankungen, Herzkreislauferkrankungen, chronisch-degenerative Muskel- und Skeletterkrankungen) auftreten (z. B. Schmerzen, Mobilitätseinschränkungen, Hautveränderungen, gestörte Ernährung, erhöhte Sturzneigung und vieles mehr) und wie man solchen Pflegeproblemen wirkungsvoll begegnen kann. So erlernen Sie beispielsweise das pflegerische Handeln im Rahmen einer angepassten Schmerztherapie und verbessern Ihre Beratungskompetenzen, um die zu Pflegenden oder Angehörigen pflegerisch adäquat zu begleiten. Die Pflegewissenschaft bildet hierbei die Grundlage, um pflegerische Phänomene zu analysieren, zu beurteilen, pflegerische Interventionen zu planen, umzusetzen und zu evaluieren.
Wie komme ich an die benötigte Literatur?
Ihnen stehen als Studentin bzw. Student Isowohl die Bibliothek der Hochschule Esslingen mit ihren umfangreichen pflegerischen Werken als auch die Universitätsbibliothek der Eberhard Karls Universität Tübingen u.a. mit ihren umfangreichen medizinischen, sozialwissenschaftlichen, pharmazeutischen und psychologischen Werken zur Verfügung. Zu Beginn eines jeden Semesters stellen die Lehrenden eine Übersicht der im Semester zu bearbeitenden Literatur zusammen. Diese Werke können Sie entweder ausleihen oder in der Bibliothek bearbeiten. Beide Bibliotheken bieten zudem ein umfangreiches digitales Bücher- und Zeitschriftenangebot, auf das Sie auch von zuhause aus zurückgreifen können. Darüber hinaus verfügen beide Bibliotheken über umfangreiche Datenbanken, die Sie darin unterstützen, auch an internationales Wissen zu gelangen.
Wo sollte ich meinen Wohnort planen?
Sie werden in allen Semestern sowohl in Tübingen als auch in Esslingen studieren. Je Semester wird an einem der Standorte der überwiegende Teil der theoretischen Lehrveranstaltungen stattfinden. Tageweise werden Sie an den anderen Standort wechseln. Beginnen Sie Ihre Planung daher frühzeitig. Für Studierende gibt es die Möglichkeit, für die Dauer des Studiums in einem Studierendenwohnheim zu wohnen. Für die Region Esslingen ist hierfür das Studierendenwerk Stuttgart zuständig, für die Region Tübingen das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim.
Die praktischen Einsätze finden am Universitätsklinikum Tübingen oder in pflegerischen Einrichtungen im Umkreis von Tübingen und Esslingen statt. Wir achten darauf, dass alle Kooperationspartner möglichst gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind.
Einblicke in das Studium
Der Studiengang auf der Studzubi
Pflegestudentinnen stehen Rede und Antwort
Pflegedirektor Klaus Tischler über den Studiengang
Einblicke in den praktischen Teil des Studiums
Träger des praktischen Studienanteils ist das Universitätsklinikum Tübingen (UKT). Die Praxis findet sowohl in praxisnahen, fallbasierten pflegeberuflichen Handlungssituationen als auch im Rahmen von Praxiseinsätzen in den unterschiedlichen pflegeberuflichen Handlungsfeldern – auch, aber nicht nur am UKT - statt. D.h, die Studierenden lernen in „Trockenübungen“ im Skills Lab pflegerische Grundlagen und Interventionen, die sie dann bei ihren Hospitationen und Praxiseinsätzen beobachten und zunächst unter Anleitung sowie später auch selbständig durchführen dürfen. Angeleitet werden die Studierenden dabei von akademisch qualifiziertem Pflegepersonal.
Die unterschiedlichen Bereiche der Pflege, in denen die Studierenden eingesetzt sind, müssen von Bewerberinnen und Bewerbern nicht selbst organisiert werden. Sie sind vielmehr ein Bestandteil des Lehrplans, also fest ins Studium integriert.
In den Medien
Tübingen war vor fünf Jahren eine der ersten Universitäten, die das Pflegestudium anboten - in Kooperation mit der Hochschule Esslingen. Wie sind die Erfahrungen? Beitrag von SWR-Aktuell.
Studiengangkoordinatorin Carina Killinger erläutert im Magazin und Onlineformat „BO[plus] - für die berufliche Orientierung an Schulen“, welche Aufgaben und Rollen studierte Pflegefachpersonen künftig übernehmen werden.
Im Interview mit „BO[plus]“ erzählt Pflegestudent*in Mo Oberreuter von ihrer Motivation und ihrem Weg ins Studium und ermutigt junge Menschen dazu, das doch einfach mal auszuprobieren.
Studentin, mittlerweile Absolventin, Paulina Straub gibt im Magazin „BO[plus] - für die berufliche Orientierung an Schulen“ auf S. 40 ein Interview über ihre Beweggründe für das Pflegestudium, erläutert, welche Perspektiven es eröffnet und was ihr im Studium besonders viel Spaß macht.
In "monitor PFLEGE" - der Fachzeitschrift zu Versorgung, Management und Forschung in der Pflege - gibt Studiendekanin Prof. Dr. Cornelia Mahler ein ausführliches Interview über den Studiengang und den Pflegeberuf in der Zukunft.
Pflegestudentin Alicia Haug erklärt in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, was das Besondere am primärqualifizierenden Studiengang Pflege (B.Sc.) ist.
Studiengangleitung
Tübingen

Prof. Dr. Cornelia Mahler
Adresse:
Abteilung Pflegewissenschaft
Hoppe-Seyler-Str. 9
72076 Tübingen
Telefonnummer: 07071 29-89160
E-Mail-Adresse: cornelia.mahler@uni-tuebingen.de
Esslingen

Prof. Dr. Christiane Gödecke
Adresse:
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften
Flandernstraße 101
73732 Esslingen
Telefonnummer: 0711 397-4734
E-Mail-Adresse: Christiane.Goedecke@hs-esslingen.de
Links und weitere Informationen
- Hier bewerben
- Studiengangsprofil der Universität Tübingen
- Studiengangsprofil der Hochschule Esslingen
- Flyer zum Studiengang
- Universität Tübingen - Abteilung Pflegewissenschaft
- Hochschule Esslingen - Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaften
- Universitätsklinikum Tübingen - Pflegedienst
- Medizinische Fakultät der Universität Tübingen