Allgemeine und Molekulare Pathologie und Pathologische Anatomie
Department für Pathologie und Neuropathologie

380

Adresse: Liebermeisterstraße 8
72076 Tübingen


Histologie

„Gewebslehre“ ist wohl die beste Definition dieses Kerngebietes der Pathologie. Automatisierte Einbettungs- und Färbeverfahren ermöglichen eine effiziente Aufarbeitung der Gewebsproben von der Entnahme bis zum histologischen Schnittpräparat innerhalb eines Tages. Dieses Zeitfenster wird durch die Präparatgröße und die daraus notwendige Fixationszeit durch Formaldehyd bestimmt. Die Hämatoxilin-Eosin (H&E) Färbung ist das Standardverfahren zur Darstellung von Zellkernen und Zytoplasmaleibern.

Bioptische Diagnostik

In der bioptischen Diagnostik sind Zuschneideverfahren nicht notwendig, hier wird formalinfixiertes Material direkt in den Entwässerungs- und Einbettungszyklus geschleust. Vorwiegend handelt es sich um Gewebsproben aus Gastroskopien, Colonskopien, Bronchoskopien, Arthroskopien und gynäkologisches Curettagematerial. Die Befundung ist einen Tag nach dem Eingriff abgeschlossen.

Histologische Diagnostik inklusive Zuschnitt

Bei größeren Einsendepräparaten erfolgt ein Zuschnitt nach Formalinfixation, hier werden diagnoserelevante Areale dem Einbettungs-, und Färbeverfahren zugeführt. Alle onkologischen und nicht-onkologischen OP-Präparate werden auf diese Weise bearbeitet. Je nach fachspezifischen Anforderungen erfolgen Spezialfärbungen, die Aufarbeitung dauert 2 Tage.

Immunhistologie

Immunhistochemie bedeutet die Sichtbarmachung tumorspezifischer und entzündungsspezifischer Proteine. Je nach Fragestellung findet sich das Reaktionsprodukt intranukleär (z.B. Hormonrezeptoren), cytoplasmatisch (z.B. Keratin) oder membranständig (z.B. Her-2-neu). Immunhistochemie wird bei der Differentialdiagnose von Tumoren, zur ergänzenden Diagnostik biologischer Eigenschaften von Tumoren, gelegentlich auch zur Beschreibung reaktiver Veränderungen verwendet. Die Analyse von DNA und RNA ist der Molekularpathologie vorbehalten, nicht selten fließen in der onkologischen Diagnostik aber DNA/RNA Profile mit Proteinexpressionsmustern zusammen. Immunhistochemisches Procedere ist mit einem Tag zu veranschlagen, zusammen mit der Histologie ist daher von zwei, maximal 3 Tagen bei komplexen Fragestellungen auszugehen.

Zertifikate und Verbände

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