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Pubertät: Du und Dein Körper

Was bedeutet eigentlich Pubertät?

Die Pubertät ist die Geschlechtsreife und ein großes Thema der Jugendgynäkologie. Sie stellt für jeden Menschen einen bedeutenden Lebensabschnitt dar. Die Pubertät beginnt bei den Mädchen zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr, bei den Jungen meist etwas später. Dabei erfährt die Jugendliche viele, verschiedene körperliche Veränderungen.

Ausgelöst wird die Geschlechtsreife beim Mädchen durch Hormone aus den Eierstöcken, den so genannten Geschlechtshormonen.

Diese Hormone werden in die Blutbahn abgegeben und bewirken die vielfältigen physischen und körperlichen Veränderungen beim Mädchen. Du wirst vom Kind zur Jugendlichen und schließlich zur Frau und damit auch selbständiger. Immer mehr interessierst Du Dich für Jungen und sie sich für Dich. Bald hast Du eventuell Deinen ersten festen Freund.

Dein Körper verändert sich

Die körperlichen Veränderungen äußern sich in verschiedenen Merkmalen: Körpergröße und Körpergewicht nehmen zu, die Beckenknochen werden breiter, deine Figur wird betont weiblich. Deine Brüste entwickeln sich, ebenso die Scham- und Achselbehaarung und deine Menstruationsblutung setzt ein.


Mehr über den Menstruationszyklus

Der Ausdruck Menstruation kommt von dem lateinischen Wort "Menses" (Monate) und bedeutet, dass die Blutung etwa bis zum 50. Lebensjahr in der Regel monatlich auftritt.
Der monatliche Menstruationszyklus wird gesteuert durch einen Regelkreis, der aus dem Zwischenhirn, der Hirnanhangsdrüse und den Eierstöcken besteht. In den Eierstöcken reift monatlich eine Eizelle heran (Follikelreifung) wird an den Eileiter abgegeben (Eisprung, Ovulation) und zur Gebärmutter transportiert. Gleichzeitig werden in den Eierstöcken Hormone gebildet: Follikelhormone (Östrogene) und nach dem Eisprung das Gelbkörperhormon (Progesteron). Diese Hormone sorgen dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut zyklisch auf- und abbaut und sich eine befruchtete Eizelle einnisten kann.
Nur in den seltensten Fällen wird und soll sich eine befruchtete Eizelle einnisten, deshalb wird die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut meist nicht benötigt, wird abgestoßen und es kommt zur Monatsblutung.

Von einem normalen Zyklus sprechen wir, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

- Menstruationszykluslänge: 23-34 Tage (meist 27-29 Tage)
- Blutungsdauer: 3-7 Tage (meist 4-6 Tage)
- Blutungsstärke: Verbrauch von 3-5 Vorlagen pro Tag
- Eisprung vorhanden

Die Länge eines Menstruationszyklus berechnet man immer vom ersten Tag einer Blutung bis zum letzten Tag vor der kommenden Regelblutung. Dieser Abstand beträgt im Mittel 28 Tage kann aber wie oben erwähnt schwanken. Wie Du vielleicht bereits bemerkt hast treten die ersten Regelblutungen meist nicht pünktlich auf. Dies muss Dich aber nicht beunruhigen, da die Ausreifung des Menstruationszyklus bei einigen Mädchen bis zu einigen Jahren dauern kann. Oft liegt das daran, dass Eizellreifung und damit auch Eisprung noch nicht monatlich stattfinden.

Etwa in der Mitte des Menstruationszyklus (etwa 14. Tag) sollte eine Eizelle aus einem Deiner beiden Eierstöcke abgegeben werden. Diese ist dann für etwa 24 Stunden lebensfähig und steht zur Befruchtung bereit. Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr kann sie in dieser Zeit mit einer männlichen Samenzelle verschmelzen. Aber das heißt nicht, dass Du nur in dieser Zeit verhüten musst: in Deiner Gebärmutter und Deinen Eileitern finden männliche Samenzellen nämlich so gute Bedingungen, dass sie mehrere Tage überleben können. Aus den verschiedensten Gründen kann sich der Eisprung verschieben. Aus diesem Grunde gibt es auch keine sicher unfruchtbaren Tage, sondern nur mehr oder weniger fruchtbare Tage. Die meisten Mädchen sind in der ersten Zeit nach der Menarche noch nicht fruchtbar, können also auch noch nicht schwanger werden. Bei anderen Mädchen ist aber die volle Fruchtbarkeit von Anfang an gegeben. Nur durch eine sichere Verhütungsmethode bist Du an jedem Zyklustag vor einer ungewollten Schwangerschaft geschützt.

Meist nicht! Nur bei wenigen Mädchen und Frauen macht sich der Eisprung durch Schmerzen und Zusatzblutung etwa in der Zyklusmitte bemerkbar. Du kannst selbst überprüfen ob Du einen Eisprung hattest indem Du jeden Morgen vor dem Aufstehen rektal (im After) Temperatur misst. In der ersten Zyklushälfte wirst Du stets eine Temperatur von unter 37°C finden, ein bis zwei Tage nach dem Eisprung tritt dann eine Temperaturerhöhung um 0,3 bis 0,6°C ein. Um eine Kontrolle über Deine Zyklusvorgänge zu haben ist es sehr sinnvoll einen Regelkalender zu führen. Deine Mutter kann Dir einen solchen jederzeit von ihrer Frauenärztin / ihrem Frauenarzt mitbringen.

Die Sauberkeit und Hygiene der äußeren Geschlechtsorgane ist für jedes Mädchen selbstverständlich. Auch während der Regel kannst Du baden und duschen. 
Am häufigsten werden Binden benutzt, die man in den Slip legt und die mehrmals am Tag gewechselt werden sollten. Diese Binden gibt es in unterschiedlicher Form und Größe. Sie haben einen Klebestreifen, um nicht im Slip zu verrutschen.
Tampons sind kleine etwa fingerdicke Zellstoffrollen, die direkt in die Scheide eingeführt werden. Sie saugen das Menstruationsblut bereits in der Scheide auf, so dass es erst gar nicht nach außen dringt. Viele Frauen fühlen sich dadurch sicherer. Es bleibt aber letztendlich Dir selbst überlassen welche Methode Du bevorzugst. Tampons können auch von jungen Mädchen benutzt werden, auch dann wenn sie noch keinen Geschlechtsverkehr hatten. Meist ist die Scheidenöffnung trotz des Jungfernhäutchens so groß, dass man dort ein Tampon einführen kann.

Manche Mädchen spüren bei der Periode nur ein leichtes Ziehen in der Gebärmutter, andere haben Schmerzen während ihrer Tage, die auf das Zusammenziehen der Muskeln zurückzuführen sind. Dagegen helfen alle Maßnahmen, die entkrampfend wirken, z.B. eine Wärmflasche oder ein warmes Bad, sportliche Betätigung oder Entspannungsübungen. Jedes Mädchen muss ausprobieren, was für sie am besten ist. Manche Mädchen und Frauen haben auch Beschwerden vor der Regel, aber meist nur einen Tag, z.B. schmerzhafte Spannungen in den Brüsten, Kopf- und Rückenschmerzen, Völlegefühl, Heißhunger oder sie sind nervös oder reizbar.
Wichtig ist jedoch: Die Regelblutung ist keine Krankheit! Du solltest die Periode als etwas völlig Normales, zu Dir Gehörendes betrachten. Du musst Dich in dieser Zeit nicht besonders schonen. Das gilt auch für den Sportunterricht.
Oft wird von jungen Mädchen die Frage gestellt, ob man während der Periode Geschlechtsverkehr haben könnte. Grundsätzlich gibt es keine Einwände dagegen. Du musst aber letztlich selbst entscheiden, ob es Dir und Deinem Freund angenehm ist.

Die Geschlechtsorgane

Die inneren und äußeren Geschlechtsorgane entwickeln sich weiter.

Der Kitzler (Klitoris) ist das lustauslösende Organ der Frau. Er ist etwa mit dem Glied beim Mann vergleichbar und besitzt tausende von Nervenenden, die bei zärtlicher Berührung ein starkes Lustgefühl erzeugen.

Die großen und kleinen Schamlippen bedecken den Scheideneingang, haben auch zahlreiche solcher Nervenenden und sind deshalb auch sehr feinfühlig.

Das Jungfernhäutchen (Hymen) ist ein dünnes Häutchen unterschiedlicher Form, das sich am Scheideneingang befindet. Es hat eigentlich keine Funktion. Beim ersten Geschlechtsverkehr wird es so stark gedehnt, dass es einreißt. Bei manchen Mädchen und Frauen kann das zu einer leichten Blutung und Schmerzen führen. Frauen, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten und bei denen das Häutchen noch erhalten ist bezeichnet man als Jungfrauen.

Die Scheide (Vagina) dient dem Geschlechtsverkehr, als Geburtskanal für das Kind und ermöglicht den Abfluss des Menstruationsblutes.

Die Gebärmutter (Uterus) ist ein etwa 7 cm großer Muskelhohlkörper, der mit Schleimhaut ausgekleidet ist. Diese Schleimhaut baut sich zyklisch auf und ab (Menstruationsblutung) und dient bei Eintreten einer Schwangerschaft dem entstehenden Kind als "Nest".

In den Eierstöcken (Ovarien) werden die weiblichen Hormone gebildet. Hier reift monatlich eine Eizelle heran.

Die Eileiter (Tuben) transportieren die Eizelle in die Gebärmutter. Im Falle einer Schwangerschaft findet in diesen die Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium statt.

Die Brüste - das erste Reifezeichen 

Das Wachstum der Brüste beginnt um das 10. Lebensjahr. Zunächst tritt nur die Brustwarze hervor. Du verspürst ein Spannungsgefühl in den Brüsten und sie nehmen langsam an Größe zu. Die Pubertät beginnt und verläuft bei jedem anders. Vielleicht ist eine Deiner Freundinnen schon weiter als Du entwickelt oder umgekehrt. Du solltest in dieser manchmal schweren Zeit versuchen, Dich mit Deinem Körper anzufreunden, ihn zu akzeptieren und Dich zu mögen wie Du bist.

Die Schambehaarung - das zweite Reifezeichen

Um das 11. Lebensjahr kommt das Wachstum der Achsel- und Schambehaarung hinzu. Die Schambehaarung bedeckt letztlich die Schamlippen und damit auch den Scheideneingang.

Die erste Regelblutung (Menarche) - das dritte Reifezeichen

Sie tritt etwa um das 13. Lebensjahr auf. Wie Du aber sicherlich weißt, kommt bei einigen Mädchen die Regel schon mit 10, bei anderen erst mit 16 Jahren. Beides ist normal, Du musst Dir also keine Sorgen machen, wenn Deine Freundinnen schon ihre Periode haben und Du noch nicht. Erst wenn Du mit 16 noch keine Blutung hattest solltest Du zum Arzt gehen und Dich untersuchen lassen.
Die erste Regelblutung kann sich entweder mit leichten ziehenden Unterbauchschmerzen oder vermehrtem Ausfluss ankündigen oder ganz plötzlich und unerwartet eintreten. In der Regel treten keine Beschwerden auf und die Blutung ist nur kurz.

Ausfluss

Du musst wissen, dass jede Frau Absonderungen aus der Scheide hat, die die natürliche Feuchtigkeit in der Scheide aufrechterhalten. Das natürliche Sekret kann sich durch verschiedene Krankheitserreger infizieren, dann verändert sich der Ausfluss und kann Beschwerden machen. Wenn solche Beschwerden vorliegen ist es unbedingt notwendig, zum Frauenarzt zu gehen, damit dies entsprechend behandelt wird.

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