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Verhütung - Hormonelle Methoden

Weltweit benutzen mehr als 100 Millionen Frauen die Pille zur Verhütung. In Deutschland setzt nahezu die Hälfte der Frauen im gebärfähigen Alter auf das Hormonpräparat.

Die Pille gilt nach wie vor als sehr sicher und ist die am häufigsten verwendete Methode zur Verhütung einer Schwangerschaft. Aber Vorsicht! Sie ist auch ein Medikament und kann deshalb nicht ganz bedenkenlos eingenommen werden.
Es gibt viele verschiedene Pillensorten. Sie enthalten fast alle die beiden weiblichen Hormone Östrogen und Gestagen. Neuere Pillen, auch Mikropillen genannt, enthalten niedrigere Hormonmengen und Kombinationen als früher. Damit weisen sie dieselbe Sicherheit bei geringeren Nebenwirkungen auf.

Wirkungsweise

Die Pille wirkt gleich dreifach: Zum einen werden die Hormone Östrogen und Gestagen eingesetzt um den Eisprung zu hemmen- kein Ei, keine Befruchtung. Diese Hormone verdicken auch den Schleim im Gebärmutterhals- er wird dadurch so zäh, dass die Spermien gar nicht mehr bis zur Gebärmutter vordringen können. Doch die Hormone können noch mehr: Sie sorgen dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut nur ungenügend aufbaut- schafft es ein befruchtetes Ei bis hierhin kann es sich nicht einnisten und stirbt ab.

Anwendung

Bei der Anwendung muss man je nach Präparat zwischen Ein-, Zwei-, oder Dreiphasenpille unterscheiden. Die Einphasenpille wird 21 bzw. 22 Tage eingenommen, wobei jede dieser Pillen dieselbe Menge an Hormonen enthält. Anschließend folgt eine Pause für 6 bzw. 7 Tage in der die Periodenblutung einsetzt. Bei der Zwei- und Dreiphasenpille ist der Hormongehalt der verschiedenen Pillen unterschiedlich: Sie enthalten für die erste und zweite Zyklushälfte unterschiedlich dosierte Hormone. Damit soll eine ungefähre Anpassung an den weiblichen Zyklus erreicht werden. Dadurch ist aber auch besondere Vorsicht geboten: Die Pillen müssen genau in der richtigen Reihenfolge eingenommen werden, sonst ist die Sicherheit beeinträchtigt!

Darüber hinaus gibt es auch Pillenpackungen, die für jeden Tag eine Pille enthalten. Auch hier wird das Wirkstofffreie Intervall eingehalten- nämlich dadurch, dass an diesen Tagen die Pille keine Wirkstoffe enthält. Die kontinuierliche Einnahme soll die Sicherheit verbessern- hier einen Fehler bei der Einnahme zu machen ist schwierig.

Sicherheit

ie Sicherheit beträgt vom ersten Tag der Einnahme an 99,9 %. Dieser Schutz ist auch bei einmaligem Vergessen einer Tablette gegeben sofern sie innerhalb von 12 Stunden nachträglich eingenommen wird. Vergessen Sie die Pille mehrmals hintereinander, verwenden Sie zum sicheren Schutz nach der verzögerten Pilleneinnahme für 7 Tage eine Barrieremethode an, z.B. ein Kondom.
Faktoren, die die Sicherheit beeinflussen sind folgende Medikamente: Abführmittel, Antibiotika, Schmerz- oder Beruhigungsmittel (auch Johanniskraut!), entzündungshemmende Mittel etc. Auch bei Durchfall und Erbrechen ist der Empfängnisschutz herabgesetzt.
Der Pearl Index liegt bei 0,1- 0,9.

Vorteile

Als Vorteil empfinden viele Frauen, dass die Menstruation in der Regel etwas schwächer und kürzer ist. Auch unreine Haut oder starke Regelschmerzen verbessern sich oft.

Nachteile

An die Einnahme muss verlässlich jeden Tag gedacht werden! Mögliche Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, Gewichtszunahme, Zwischenblutungen, Stimmungsschwankungen oder Spannungsgefühl in den Brüsten sowie vermehrte Pilzinfektionen können auftreten. Jedoch werden gegenwärtig Zusammenhänge zwischen hormoneller Verhütung und verändertem Lustempfinden diskutiert. Um diesen Zusammenhang wissenschaftlich zu beleuchten, hat das Landesinstitut für Frauengesundheit eine innovative Studie gestartet, bei der die Teilnehmerinnen auch einiges über ihre eigene Sexualität erfahren können. Interesse? Dann geht es hier weiter.

Risiken

Bei früher und /oder langer Pilleneinnahme kann sich das Brustkrebsrisiko eventuell geringfügig erhöhen. Bei einigen Mikropillen besteht insbesondere im ersten Jahr der Anwendung ein leicht erhöhtes Risiko für Thrombosen und Embolien. Sehr selten erfolgen gefährliche Auswirkungen auf Herz und Kreislauf.

Kontraindikationen

Bei bestimmten Lebererkrankungen, nach einer Thrombose oder einer Embolie oder bei Diabetes Mellitus (Zuckerkrankheit) sollte die Pilleneinnahme unbedingt vermieden werden! Wenn Sie die Pille nehmen sollten Sie besser nicht rauchen- die Kombination aus Pille und Rauchen erhöht das Risiko an einer Thrombose mit möglichen schwersten gesundheitlichen Folgen zu erkranken um ein Vielfaches! Dieser Zusammenhang gilt übrigens für alle Hormonpräparate.

Kosten

Je nach Präparat liegen die Preise für eine Monatspackung zwischen 4,00 und 14,50 Euro.

Die Minipille hat geringere Nebenwirkungen als die Kombinationspille. Allerdings ist sie auch unzuverlässiger, da sie nicht generell den Eisprung verhindert. Darüber hinaus erfordert sie ein hohes Maß an Disziplin bei der Einnahme.  Die so genannten Mikropillen zeichnen sich durch besonders niedrige Östrogenmengen aus. So sollen Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen reduziert werden.

Wirkungsweise

Das Hormon Gestagen sorgt für einen mangelhaften Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, eine Verdickung des Gebärmutterhalsschleims, der so für die Spermien schwieriger bis undurchdringlich wird, und für eine Hemmung des Eisprungs bei vielen (aber nicht allen) Frauen.

Anwendung

Beginn der Einnahme erfolgt während der Menstruation. Wichtig ist  hierbei, dass das Präparat jeden Tag ohne Pause zur genau gleichen Uhrzeit eingenommen werden muss. Hierbei kann man die Einnahme nur um maximal 2 Stunden verschieben, denn die Minipille wirkt durch eine Nachahmung des weiblichen Zyklus- daher ist die exakte Einnahme Pflicht. Eine Ausnahme stellt die Minipille mit dem Wirkstoff Desogestrel dar: Hier kann die Einnahme wie bei der Pille einmalig um bis zu zwölf Stunden verschoben werden.

Sicherheit

Die empfängnisverhütende Wirkung setzt erst 14 Tage nach der ersten Einnahme ein- das bitte im Gegensatz zur Pille beachten! Die Minipille unterbindet nicht generell den Eisprung und garantiert keine Sicherheit mehr bei Verzögerungen der Einnahme- damit ist sie weniger sicher als die Pille.

Der Pearl Index liegt bei 0,5- 3.

Vorteile

Bei vielen Frauen treten geringere Nebenwirkungen auf als unter Einnahme der Pille. Gerade deshalb eignet sie sich für Frauen, die mit der herkömmlichen Pille nicht zurecht kommen. Diese Art der Verhütung ist auch geeignet für Frauen, die Östrogene generell nicht vertragen oder die gerade stillen, denn bei der herkömmlichen Pille nimmt das Baby durch die Muttermilch eine zu große Hormonmenge auf und es kann durch die Östrogenwirkung zur Einstellung des Milchflusses kommen.

Nachteile

Vermehrtes Auftreten von Zwischenblutungen und Zyklusunregelmäßigkeiten wurden berichtet. Zum Teil wird die Auffassung vertreten, eine Kombination aus Östrogen und Gestagen sei verträglicher als ein reines Gestagenpräparat- das ist jedoch im Zweifelsfall von der Anwenderin abhängig. Durch die zwingend erforderliche ganz exakte Einnahme benötigt man große Disziplin über den gesamten Zeitraum der Anwendung hinweg- das fällt nicht jeder Frau allzu leicht. Kritiker der Minipille halten das Wirkungsprinzip für unethisch und sehen es als eine Art „Frühabtreibung“- da die befruchtete Eizelle sich nicht einnisten kann und so zugrunde geht. Auch werden gegenwärtig Zusammenhänge zwischen hormoneller Verhütung und verändertem Lustempfinden diskutiert. Um diesen Zusammenhang wissenschaftlich zu beleuchten, hat das Landesinstitut für Frauengesundheit eine innovative Studie gestartet, bei der die Teilnehmerinnen auch einiges über ihre eigene Sexualität erfahren können. Interesse? Dann geht es  weiter.

Risiken

Verglichen zur Pille hat die Minipille einen um ca. das 10-fache erhöhten Pearl- Index- das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft ist hier weit höher.

Kontraindikationen

Siehe Kontraindikationen der Pille.

Kosten

Für einen Monat zwischen fünf und zehn Euro.

Das Hormonimplantat ist in Deutschland seit Juni 2000 zugelassen.

Wirkungsweise
Das Stäbchen ähnelt in seiner Wirkungsweise der Pille, d.h. die Verhütung beruht darauf, dass Hormone, nämlich Gestagen, in den Kreislauf abgegeben werden und dazu führen, dass der Eisprung ausbleibt und der Gebärmutterhalsschleim sich so sehr verdickt, dass ein Eindringen für Spermien sehr viel schwieriger oder nicht möglich ist.

Anwendung
Das Implantat wird von der Ärztin/dem Arzt ambulant eingesetzt. Der Gynäkologe/ die Gynäkologin betäubt hierfür die Haut an der Innenseite eines Oberarms, führt  einen kleinen oberflächlichen Schnitt durch und schiebt das etwa 2-3 cm große Stäbchen unter die obere Hautschicht. Dort ist es nach wenigen Tagen kaum mehr zu spüren. Nach maximal 3 Jahren wird es vom Arzt mithilfe eines Hautschnittes wieder entfernt. Achten Sie darauf, dass Sie sich das Stäbchen nur von einem speziell geschulten Gynäkologen/ einer Gynäkologin einsetzen lassen!

Sicherheit
Nach Einbringen des Stäbchens ist die Frau sofort für bis zu 3 Jahre zuverlässig vor einer Schwangerschaft geschützt. Wichtig ist hierbei jedoch das kleine Wörtchen „bis“ denn das Ende der 3 Jahre ist nicht auf den Tag genau zu bestimmen. Da die Übergänge hier fließend sind bitte in dieser letzten Phase zusätzlich verhüten, z. B. mit einer Barrieremethode wie dem Kondom. Der Pearl-Index beträgt 0,1 -0,9.

Vorteile
Garantierter Schutz für einen sehr langen Zeitraum- das Problem Verhütung ist mit einem Eingriff für lange Zeit gelöst- und doch kann man das Stäbchen jederzeit wieder entfernen lassen worauf sich die Fruchtbarkeit schnell wieder einstellt.

Nachteile
Akne, Kopfschmerzen, Brustspannen, Gewichtszunahme, Depression sind Nebenwirkungen, die bei ca. 10% aller Anwenderinnen auftreten. Die Periodenblutung bleibt zwar aus- Schmierblutungen sind jedoch ein häufiges Phänomen. Bei manchen Frauen findet 2-3-Mal pro Jahr eine  normale Menstruationsblutung statt- bei einigen wenigen mehrmals als normal, z.B. zweimal pro Monat. Manche Frauen nehmen in den 3 Jahren viel an Gewicht zu- was ebenfalls mit dem Einsetzen des Implantats in Verbindung gebracht werden kann. Auch werden gegenwärtig Zusammenhänge zwischen hormoneller Verhütung und verändertem Lustempfinden diskutiert. Um diesen Zusammenhang wissenschaftlich zu beleuchten, hat das Landesinstitut für Frauengesundheit eine innovative Studie gestartet, bei der die Teilnehmerinnen auch einiges über ihre eigene Sexualität erfahren können. Interesse? Dann geht es [hier: Link zu Studie & Fragebogen] weiter.

Risiken
In sehr seltenen Fällen kam es zu einer „Wanderung“ des Stäbchens. In extrem seltenen Fällen konnte das Implantat nicht mehr gefunden werden und es kam so zu einer dauerhaften Unfruchtbarkeit. Unser Tipp: Das Implantat ist leicht unter der Haut zu ertasten- so können Sie sich jederzeit versichern, dass es sich an der richtigen Stelle befindet.

Kontraindikationen
Nicht geeignet ist das Verhütungsstäbchen für Frauen, die bereits Thrombosen hatten, die an schweren Lebererkrankungen leiden oder ungeklärte vaginale Blutungen im Vorfeld haben. Bei einer bestehenden Schwangerschaft oder einer bekannten Allergie gegen Etonogestrel und/oder Ethylenvinylacetat darf das Implantat nicht eingesetzt werden.

Kosten
Ca. 300 Euro (incl. Honorar des Arztes für das Einsetzen)

Die Hormonspirale verbindet das Prinzip der Spirale (s. u.) mit der Wirkungsweise der Pille und ist bis zu fünf Jahre lang wirksam.
Die Hormonspirale besteht wie die Spirale aus einem T- förmigen Kunststoffteil in dem sich zusätzlich ein Hormondepot befindet. An ihrem unteren Ende findet sich ein dünnes Fädchen zu ihrer  Entfernung. Eingesetzt wird sie während eines kleinen ambulanten Eingriffs in die Gebärmutter, wo sie das Hormon Gestagen freisetzt.

Wirkungsweise
Die Hormonspirale wirkt auf verschiedene Art  und Weise: Zum einen wirkt das Hormon Gestagen auf den Gebärmutterhalsschleim und verdickt ihn wodurch die Spermien an der Passage weitgehend gehindert werden. Spermien, die dennoch durchkommen, werden in ihrer Beweglichkeit gehemmt. Zum anderen hemmt Gestagen den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut so, dass sich eine dennoch befruchtete Eizelle hier nicht mehr einnisten kann.

Anwendung
Die Spirale wird von der Gynäkologin/dem Gynäkologen eingesetzt. Davor führt sie/er eine  gynäkologische Untersuchung durch und entnimmt einem Abstrich vom Muttermund um jegliche Infektionen auszuschließen. Ist das erfolgt kann die Spirale mittels einem dünnen Röhrchens durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt werden. Da der Gebärmutterhalskanal in den ersten Tagen der Menstruation am weitesten ist bietet es sich an den Eingriff während dieser Tage durchzuführen. Anschließend wird per Ultraschall der korrekte Sitz in der Gebärmutter überprüft.

Sicherheit
Die empfängnisverhütende Wirkung der Hormonspirale setzt gleich nach dem Einlegen ein. Erste Erfahrungen aus der Praxis und Studien zeigen, dass die Hormonspirale eine hohe Sicherheit aufweist. Der Pearl Index liegt bei 0,16.

Vorteile
Empfängnisschutz ist für bis zu fünf Jahren gegeben- hierbei ist wie bei dem Hormonimplantat auf das Wörtchen „bis“ zu achten: die Übergänge zwischen Verhütungsschutz und Empfängnismöglichkeit sind in den letzen Wochen fließend- bitte hier zusätzlich eine Barrieremethode wie z.B. das Kondom anwenden um bis zuletzt die größtmöglichste Sicherheit gewährleisten zu können.
Die Monatsblutungen werden meist schwächer und weniger schmerzhaft. Sie können sogar ganz ausbleiben, was von einigen Frauen ebenfalls als Vorteil empfunden wird. Die Hormonspirale ist für Frauen mit Östrogenunverträglichkeit und für Frauen während der Stillzeit geeignet.
Und zu guter letzt: Durch die direkte Wirkung des Hormons in der Gebärmutter werden große Hormonspuren im Menschen weitgehend vermieden.

Nachteile
Das Einsetzen ist bei jungen Frauen ohne Kinder meist etwas erschwert- es kann eine Dehnung des Gebärmutterhalses erforderlich sein. Alle Anwenderinnen haben unregelmäßige Blutungen- und das in den meisten Fällen dauerhaft. Besonders in den ersten Monaten treten Schmierblutungen und Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Stimmungsschwankungen und Akne auf- diese Nebenwirkungen verschwinden aber häufig nach einer Eingewöhnungszeit wieder.

Risiken
Verletzungen der Gebärmutter beim Einsetzen können im Einzelfall auftreten. Es kann zu Entzündungen im Bereich des Beckens durch den permanenten Fremdkörper kommen, sie kann verrutschen oder manchmal kann es zu einer Abstoßung der Spirale mit Schmerzen im Unterbauch kommen.  Bauchhöhlenschwangerschaften traten sehr selten auf. Wichtig: halbjährliche Kontrolluntersuchungen wahrnehmen um solche Komplikationen zu vermeiden!

Kontraindikationen
Die Spirale ist bei Frauen die noch nicht geboren haben nicht als Methode der ersten Wahl anzusehen und sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn andere zuverlässige Methoden nicht eingesetzt werden können.

Kosten
Die Spirale gibt es ab 280 Euro. (ca. 180 Euro für die Spirale plus das Honorar für das Einsetzen durch den Arzt/die Ärztin)

Diese Hormonspritze wird einmal injiziert und bewirkt einen Empfängnisschutz für 3 Monate. Doch Vorsicht: Nicht nur die gewünschte Wirkung tritt in den folgenden 3 Monaten ein, sondern auch unerwünschte Nebenwirkungen können 3 Monate lang auftreten ohne das sie wieder rückgängig gemacht werden können!

Wirkungsweise
Ein lang wirksames Gestagen bewirkt nicht nur eine Verhinderung des Eisprungs sondern auch Veränderungen an den Eileitern und der Gebärmutterschleimhaut, die das Eindringen von Spermien verhindern. Durch letzteres ist auch ein verbesserter Schutz vor Infektionen gegeben- nicht zu verwechseln mit sexuell übertragbaren Krankheiten, hier schützen nur Kondom oder Femidom.

Anwendung
Das Gestagens wird durch die Ärztin/den Arzt in den Oberarm oder Gesäßmuskel etwa 5 Tage nach Beginn der Periodenblutung injiziert. Diese Spritze wird alle 90 Tage erneut gegeben.

Sicherheit
Auch wenn die Spritze bis zu 2 Wochen verspätet gegeben wird im Gegensatz zum optimalen Zeitpunkt ist die Verhütungsmethode dennoch sehr sicher.
Der Pearl Index liegt bei 0,3- 1,4.

Vorteile
Eine Spritze- 90 Tage Sicherheit. Nicht täglich an das Thema Verhütung denken zu müssen, dass ist für viele Frauen der überzeugende Vorteil.
Die Hormonspritze ist auch für Frauen mit besonderen Krankheiten oder mit spezieller Medikamenteneinnahme geeignet.

Nachteile
Häufig kommt es zu Schmier- und Zwischenblutungen, zu Kopfschmerzen, Nervosität, Schwindelgefühl, Depressionen, Akne, vorübergehender Übelkeit und stärkerer Gewichtszunahme. Darüber hinaus wird eine Applikation der hohen Hormonkonzentration auf ein Mal von vielen Frauen nicht gut vertragen.  Was unbedingt in Betracht zu ziehen ist, ist, dass Nebenwirkungen auftreten können mit denen man für 90 Tage zurecht kommen muss denn die Hormone können nicht mehr aus dem Körper entfernt werden, sind sie erst einmal appliziert. Die Spritze ist nur für Frauen mit geregeltem Zyklus geeignet und nach einer Entbindung frühestens nach 6 Wochen einsetzbar. Entscheidet sich die Frau für ein Kind, kann es nach Absetzen des Präparates bis zu einem Jahr dauern bis sich die Fruchtbarkeit wieder einstellt, da sich noch Restspuren des Hormons im Körper befinden können. Auch werden gegenwärtig Zusammenhänge zwischen hormoneller Verhütung und verändertem Lustempfinden diskutiert. Um diesen Zusammenhang wissenschaftlich zu beleuchten, hat das Landesinstitut für Frauengesundheit eine innovative Studie gestartet, bei der die Teilnehmerinnen auch einiges über ihre eigene Sexualität erfahren können. Interesse? Dann geht es hier weiter.

Risiken
Bei Frauen zwischen 18 und 21 Jahren kann es zu einer Verminderung der Mineralknochendichte kommen (Osteoporose) , wodurch Defekte im Knochengerüst entstehen können und vermehrt pathologische Frakturen auftreten können.

Kontraindikationen
Bei bekannter Osteoporose sollte die Hormonspritze nicht angewendet werden. Frauen, die ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, sollten sich die Nutzung der Spritze gut überlegen, denn obwohl sich der Zyklus nach Absetzen der Behandlung bei fast allen Frauen wieder einpendelt gibt es hierfür keine Garantie.

Kosten
Ca. 30 Euro pro Spritze.

Seit Februar 2003 gibt es den biegsamen, transparenten Vaginalring zur hormonellen Verhütung auch in Deutschland.

Wirkungsweise
Der Ring gibt Östrogene und Gestagene direkt an die Vaginalschleimhaut ab wodurch diese in den Körperkreislauf gelangen. Diese Hormone bewirken zum einen eine Verhinderung des Eisprungs und zum anderen eine Verdickung des Gebärmutterhalsschleims wodurch die Spermien nicht mehr eindringen können.

Anwendung
Den Ring kann die Frau selbst bereits beim ersten Mal zwischen Tag 1-5 ihrer Regel und dann immer nach einer Woche Pause in die Scheide einführen, wo er für 3 Wochen lang belassen wird. Da der Ring eine Universalgröße hat und flexibel ist passt er sich individuell an und wird in der Regel von der Frau nicht gespürt. Der Ring sollte immer am gleichen Tag und zur gleichen Uhrzeit eingeführt werden.

Sicherheit
Bei der ersten Anwendung sollte für die ersten 7 Tage zusätzlich mit einer Barrieremethode wie z. B. dem Kondom verhütet werden. Anschließend kann der Ring maximal 3 Stunden am Stück aus der Scheide entfernt werden- so ist der Empfängnisschutz auch noch gewährleistet, auch falls der Ring beim Geschlechtsverkehr oder Entfernen eines Tampons herausrutscht- was selten vorkommt. Auch wenn der Ring als störend beim Geschlechtsverkehr empfunden werden sollte kann er hierfür entfernt werden. Die Sicherheit ist sehr hoch und vergleichbar mit der der Pille- jedoch handelt es sich beim Vaginalring um ein noch sehr neues Verhütungsmittel und somit ist die Sicherheit noch nicht durch groß angelegte Studien nachgewiesen. Die Sicherheit ist herabgesetzt bei Einnahme von Antibiotika, Johanniskraut und Mitteln gegen Epilepsie. Bestimmte Wirkstoffe von Medikamenten bei Pilzinfektionen könnten ebenfalls die Wirksamkeit des Rings herabsetzen- fragen sie bitte im speziellen Fall ihre behandelnde Gynäkologin/ihren behandelnden Gynäkologen.

Vorteile
Ein großer Vorteil liegt in der selbstständigen und vor allem einfachen Anwendung. Ein einmaliges Einsetzen bringt für vier Wochen Sicherheit, die auch bei Magenverstimmungen, Erbrechen oder Durchfall oder bei Krankheiten wie Essstörungen, insbesondere Bulimie, und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erhalten bleibt. Hierin liegt der große Vorteil gerade gegenüber der Pille.

Nachteile
Häufige Nebenwirkungen sind: Kopfschmerzen, Scheidenentzündungen, Ausfluss aus der Scheide, Akne, Stimmungsschwankungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Brustspannen und –schmerzen sowie schmerzhafte Regelblutungen bei einigen Frauen. Auch werden gegenwärtig Zusammenhänge zwischen hormoneller Verhütung und verändertem Lustempfinden diskutiert. Um diesen Zusammenhang wissenschaftlich zu beleuchten, hat das Landesinstitut für Frauengesundheit eine innovative Studie gestartet, bei der die Teilnehmerinnen auch einiges über ihre eigene Sexualität erfahren können. Interesse? Dann geht es hier weiter.

Risiken
Inwieweit der Vaginalring das Risiko für Thrombosen und Embolien erhöht ist wegen fehlenden Studien noch nicht ganz geklärt- man nimmt aber an, das das Risiko mit dem bei  Verwendung der Pille vergleichbar ist.

Kontraindikationen
Frauen mit schweren Scheidensenkungen und Frauen, die aus medizinischen Gründen die Pille nicht nehmen sollten, sollten auch den Vaginalring nicht anwenden, da auch er hormonell wirkt.

Kosten
Ein Ring kostet ca. 20 Euro. Die Dreierpackung zwischen 40 und 45 Euro.


Das hautfarbene Verhütungspflaster ist seit 2003 in Deutschland zugelassen.

Wirkungsweise
Durch die in dem Pflaster enthaltenen Hormone Östrogen und Gestagen wird der Eisprung verhindert, der Gebärmutterhalsschleim so verändert, dass Spermien ihn nicht mehr durchdringen können und die Gebärmutterschleimhaut so aufgebaut, dass sich ein dennoch befruchtetes Ei nicht einnisten kann.

Anwendung
Die Anwenderin klebt das Pflaster am ersten Tag der Regelblutung auf den Bauch, die Außenseite der Oberarme oder auf den Oberkörper (mit Ausnahme der Brüste) wo es für eine Woche kleben bleibt. Immer am gleichen Wochentag wird das Pflaster zu einer beliebigen Uhrzeit gewechselt und hierbei auf eine andere Körperstelle als die vorherige geklebt aber auf das gleiche Körperteil. Erfolgt dies innerhalb von 48h  ist ein ausreichender Verhütungsschutz gewährleistet. In der 4. Woche erfolgt eine Pause ohne Pflaster in der die Regelblutung einsetzt.

Sicherheit
Studien ergeben eine sehr hohe Sicherheit des Pflasters- falls die Anwenderin maximal 90 kg wiegt. Ist dieses Gewicht überschritten, ist die Sicherheit nicht mehr garantiert. Bei Aktivitäten wie schwimmen, saunen oder Sport ist das Pflaster weiterhin wirksam wenn es sich nicht löst oder für nur maximal 24 Stunden von der Haut abgelöst war. Sollte es sich doch einmal lösen kann es neu aufgeklebt werden oder ein neues Pflaster verwendet werden.
Die Sicherheit ist herabgesetzt bei Einnahme von Antibiotika, Mitteln gegen Epilepsie und von Johanniskraut.

Vorteile
Unkomplizierte Anwendung. Auch für Frauen mit Lebererkrankungen geeignet sowie bleibender Schutz auch bei Erbrechen, Durchfall, Essstörungen und chronischen Darmerkrankungen.

Nachteile
Anfangs kommt es manchmal zu unregelmäßige Blutungen, sehr häufige Nebenwirkungen sind: Brustbeschwerden, Kopfschmerzen, lokale Hautreaktionen sowie Übelkeit. Das sichtbare Pflaster auf der Haut kann als störend empfunden werden. Auch werden gegenwärtig Zusammenhänge zwischen hormoneller Verhütung und verändertem Lustempfinden diskutiert. Um diesen Zusammenhang wissenschaftlich zu beleuchten, hat das Landesinstitut für Frauengesundheit eine innovative Studie gestartet, bei der die Teilnehmerinnen auch einiges über ihre eigene Sexualität erfahren können. Interesse? Dann geht es hier weiter.

Risiken
Thrombosen und Embolien treten häufiger auf.

Kontraindikationen
Falls die Patientin eine Thrombose hat oder eine hatte wird von der Anwendung des Verhütungspflasters abgeraten. Ebenso bei abnormen vaginalen Blutungen mit ungeklärter Ursache, bei Erkrankung an Brustkrebs, bei Migräne mit fokaler Aura (Sensibilitätsstörungen) und bei Lebererkrankungen. Keine negativen Auswirkungen sowie die volle Wirksamkeit ist nur bei Anwenderinnen zwischen 18 und 45 Jahren gegeben- ist die Patientin jünger oder älter ist von einer Anwendung zwecks mangelnder Sicherheit abzuraten.
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einzelnen Wirk- oder Hilfsstoffen sollte das Pflaster ebenfalls nicht angewendet werden.

Kosten
Für 3 Pflaster, die für einen Monat reichen, zahlt man 15 bis 20 Euro. Eine Packung mit 9 Pflastern kostet 40 bis 50 Euro.

Zertifikate und Verbände