Medizinische Klinik
Innere Medizin IV
Diabetologie, Endokrinologie, Nephrologie

500

Adresse: Otfried-Müller-Straße 10
72076 Tübingen


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NupreGDM Studie

Hintergrund und Zielsetzung

Als Schwangerschaftsdiabetes bezeichnet man eine Störung im Zuckerstoffwechsel, die erstmalig während der Schwangerschaft auftritt und in der Regel nach der Schwangerschaft wieder verschwindet. Es gibt immer mehr junge Frauen, bei denen während der Schwangerschaft erhöhte Blutzuckerwerte gemessen werden, ohne dass vorher ein Diabetes bekannt war. 

Das Ziel der Studie ist die Verhinderung eines Schwangerschaftsdiabetes durch Ernährungsberatung und Blutzuckerüberwachung, um einer langfristigen Störung im Blutzuckerstoffwechsel von Mutter und Kind vorzubeugen. Es soll untersucht werden, ob durch eine gesunde Ernährung das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes verringert werden kann und sich dies positiv auf die Entwicklung des Kindes auswirkt

Studiendesign und Untersuchungsprogramm

Die Studie beinhaltet eine Eingangsuntersuchung zu Beginn der Schwangerschaft (4. - 13. +6 Schwangerschaftswoche (SSW) ), eine Hauptuntersuchung in der 28. SSW, sowie eine Nachuntersuchung 6 - 12 Wochen nach Entbindung. Im vierwöchigen Rhythmus findet eine personalisierte Ernährungsberatung oder eine einmalige Beratung bezüglich gesunder Ernährung in der Schwangerschaft. Die Zuteilung zu der jeweiligen Gruppe erfolgt zufällig.

Die Visitentermine beinhalten unterschiedliche Untersuchungen:

  • körperliche Untersuchung
  • Gewicht, Blutdruck, EKG, Körperfett
  • Blutabnahme, Urinuntersuchung
  • Zuckerbelastungstest
  • Messung der Aktivität des kindlichen Gehirns in einem fetalen     Magnetenzephalographen

Zudem wird ein Sensor am Oberarm angebracht, der den Zuckergehalt im Gewebe in regelmäßigen Abständen automatisch misst. Dieser Sensor wird für jeweils 14 Tage getragen und kann von den Teilnehmerinnen selbst zu Hause entfernt werden. 

Bei der Entbindung wird ca. 5 ml Nabelschnurblut entnommen und Daten zum Geburtsverlauf sowie Daten der körperlichen Untersuchung des Neugeborenen erhoben. Falls Sie damit einverstanden sind und es Ihr Gesundheitsstatus zulässt, besteht die Option 2-3 Tage nach der Geburt einen weiteren Glukosesensor an Ihrem Oberarm für 14 Tage anzubringen.

Wie ebenfalls in den Leitlinien für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes vorgeschlagen, wird bei der Nachuntersuchung 6-12 Wochen nach der Entbindung ein weiterer Zuckerbelastungstest durchgeführt, begleitet von einer Urinuntersuchung, körperlichen Untersuchung mit EKG und einer Befragung in Form von Fragebögen.

Teilnehmen können gesunde Frauen ab der 4. bis zur 13. + 6  SSW, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Schwangerschaftsdiabetes haben. 

Dazu zählen 

  • Übergewichtige Frauen (BMI > = 27 kg/m²) 
  • Frauen, mit familiärem Hintergrund von Diabetes Typ 2 
  • Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes in vorhergehender Schwangerschaft
  • Schwangerschaftsdiabetes bei Verwandten ersten Grades
  • Frauen im Alter von über 40 Jahren
  • Alter < 18 Jahre
  • Diabetes mellitus vor der Schwangerschaft
  • Medikamenteneinnahme, die den Zuckerstoffwechsel beeinflussen (z.B. Kortison, Antidiabetika)
  • Einnahme von Medikamenten, die im zentralen Nervensystem wirken
  • Alkohol- und Drogenmissbrauch
  • psychiatrische Erkrankungen
  • Gewichtsverlust > 10% in den letzten 6 Monaten

Bei Fragen zur Studie und zur Terminvereinbarung wenden Sie sich an unsere Studienzentrale. 

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