Embolisation von Uterusmyomen

Myome der Gebärmutter (uterine Myome, gekürzt zu U.M.) sind die häufigsten gutartigen Veränderungen an der Gebärmutter. Sie treten bei 20-30% aller Frauen jenseits des 30. Lebensjahres auf. Während bei einem Drittel der Patientinnen die Myomatose des Uterus symptomlos bleibt, kann sie bei den übrigen Betroffenen unterschiedliche Symptome hervorrufen. Die häufigsten Befindlichkeitsstörungen sind Blutungsstörungen in Form von verlängerten und/oder verstärkten Menstruationsblutungen, z.T. schwere Bauchschmerzen durch peritoneale Reizerscheinungen, sekundäre Anämien durch (chronisch rezidivierenden) Blutverlust, sowie Fertilitätsstörungen. Auch Nachbarorgane wie Blase und Mastdarm können funktionell durch Kompression aufgrund großer Uterus-Myome beeinträchtigt werden.

Uterus-Myome werden am Universitätsklinikum Tübingen in enger Kooperation der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und der Universitäts-Frauenklinik behandelt.

Bei der Uterus-Embolisation handelt es sich um ein Behandlungsverfahren, bei welchem die Gefäße, welche die Myome versorgen, unter röntgenologischer Kontrolle (teil)verschlossen werden.

Vor einer geplanten angiographischen Intervention wird zunächst zur besseren anatomischen Übersicht eine diagnostische Magnetresonanztomographie des kleinen Beckens inklusive einer Gefäßdarstellung durchgeführt. Im Rahmen des eigentlichen Eingriffes wird ein Katheter im zuführenden Gefäßsystem des Myoms platziert. Über diesen Katheter wird das zuführende Gefäßsystem embolisiert (verschlossen). Dies kann durch eine langsame Gabe von Kunststoff-Kügelchen oder auch Polyvinylalkohol (PVA) geschehen. Die kleinen Partikel fließen in die Endarterien des Myoms und verbleiben darin. Über mehrere Minuten werden die zuführenden Gefäße so blockiert. Dies führt zu einem Absterben des Gewebes im Myom und nachfolgend zu einer Verkleinerung und Symptomlinderung.

Verantwortliche für die Uterusmyomenembolisation in der Tübingen Universitätsklinik
  • Abteilung für interventionelle Radiologie:
    Dr. med. Jörg Schmehl
    PD Dr. med. Heike Preibsch
    PD Dr. med. Sven Walter
  • Universitäts-Frauenklinik:
    Prof. Dr. med. Berhard Krämer
    Dr. med. Felix Neis
Durchführung einer Myom-Embolisation, schematische Darstellung. (Quelle: Scheurig-Münkler C, Kröncke T. Uterusarterienembolisation symptomatischer Gebärmuttermyome. Interventionelle Radiologie Scan 2014; 02(02): 161 - 179.)
Durchführung einer Myom-Embolisation, Darstellung der Myom-versorgenden Arterien in der Angiographie. (Quelle: Neumahr T, Göß S. Myomembolisation. Radiopraxis 2018; 11(02): 73 - 82.)

Zertifikate und Verbände

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