Vergangene Patientensicherheitstage

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Personenprofil: Klaus Hemmen

Vergangene Patientensicherheitstage

Ärztin am Krankenbett eines Patienten

Welttag der Patientensicherheit 2023

In diesem Jahr lautet das Motto des Welttages der Patientensicherheit:

Die Stimme von Patientinnen und Patienten stärken!

Dieses Jahr wollen wir über Angebote, Projekte und Einrichtungen informieren, die Patientinnen und Patienten unterstützen können, ihre Stimme zu stärken und bei Fragen beispielsweise zur Behandlungssicherheit, Gehör zu finden.

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Welttag der Patientensicherheit 2022

In diesem Jahr lautet das Motto des Welttages der Patientensicherheit:

Sichere Medikation

Hier wollen wir Sie darüber informieren, was das Universitätsklinikum Tübingen in Sachen Arzneimittelsicherheit macht.

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Neugeborenes Baby auf dem Arm des Vaters

Welttag der Patientensicherheit 2021

In diesem Jahr lautet das Motto des Welttages der Patientensicherheit:

Sicher vom ersten Atemzug an

Was leistet das Universitätsklinikum Tübingen in der Geburtshilfe, der Neonatologie und der Kinderklinik, damit Schwangere ihre Kinder sicher zur Welt bringen können, Früh- und Neugeborene einen sicheren Start ins Leben haben und Kinder eine optimale und sichere klinische Versorgung erhalten.

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Patientensicherheit hat viele Facetten und bedarf vielfältiger Maßnahmen

Das Universitätsklinikum Tübingen kann eine lange Tradition zur Stärkung der Sicherheitskultur vorweisen. Sei es bereits 2003 die Einführung eines selbst programmierten Meldesystems, die flächendeckende Ausstattung mit halbautomatischen Laien-Defibrillatoren 2010, die Einführung der Patientenidentifikationsarmbänder 2013 oder die OP-Sicherheitschecklisten und das Team-Time-Out 2014.

Einen Teil dessen, was wir tun, um die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten kontinuierlich zu erhöhen, können Sie durch einen Klick auf das Plus-Zeichen erfahren.

Zwei Personen üben an einer Simulationspuppe für den Notfall.
Simulationstraining für den Notfall
Vor einer Operation wird die zu operierende Stelle mit einem Marker markiert.
Verwechslungen vermeiden: Keine OP ohne vorherigen Sicherheitscheck
Zwei ähnliche Medikamente werden begutachtet von einem Arzt.
Vermeidung von Medikamentenverwechslungen und Fehlmedikation

Über das Patientensicherheits-Informationssystem (pasis) können Mitarbeitende unerwünschte Ereignisse und Beinahe-Schäden anonym melden. Diese werden regelmäßig in der Kommission Patientensicherheit analysiert und bewertet. Die Fachkommission setzt sich aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, sowie aus Beschäftigten der Krankenhaushygiene, der Apotheke, des Medizinisch-Technischen Servicezentrums, der Rechtsabteilung, der Arbeitssicherheit und des Personalrates zusammen.  Entsprechend werden Maßnahmen abgeleitet und Projekte angestoßen, um mögliche Schäden zukünftig zu vermeiden. 

Die anonymen Meldungen werden in einer nationalen Datenbank registriert, damit auch andere Krankenhäuser von den Meldungen profitieren. Zugleich hat das Universitätsklinikum Tübingen Zugriff auf Ereignisse anderer Gesundheitseinrichtungen, um aus Fehlern anderer zu lernen. Alle patientensicherheitsrelevanten Meldungen – wie beispielsweise Beschwerden – werden zusätzlich an das Risikomanagement zur Analyse und Bearbeitung weitergeleitet.


Eine sichere Identifikation unserer Patientinnen und Patienten nimmt alle Beteiligten in die Pflicht: Regelhaft und wiederkehrend vergewissert sich das Fachpersonal, dass der richtige Patient bzw. die richtige Patientin die korrekte Behandlung erhält. Aktive und wiederkehrende Identifikationsmaßnahmen – wie beispsielsweise der Check des Identifikationsarmbandes vor der Gabe von Chemotherapeutika – helfen dabei, Verwechslungen von Patientinnen und Patienten zu vermeiden.

Alle zu operierenden Patientinnen und Patienten werden insgesamt viermal anhand mehrerer Sicherheitschecklisten geprüft: So sollen Verwechslungen zur Person und zum Eingriffsgebiet vor, während und nach einer Operation  vermieden werden:

  • Mehrfaches aktives Erfragen des Namens und des Geburtsdatums
  • Kontrolle der Seitenmarkierung
  • Prüfung von Risikofaktoren, z. B. Allergien
  • Kontrolle weiterer für die Patientensicherheit relevanter Kriterien 
  • Team-Time-out vor dem ersten Schnitt: Das gesamte OP-Team bespricht die Besonderheiten der bevorstehenden Operation. Anschließende Überprüfung aller individueller Gegebenheiten, z. B. die Bereitstellung der korrekten Blutkonserven oder die Überprüfung bekannter Allergien oder Unverträglichkeiten
Mit einem Stift wird die zu operierende Stelle markiert.

Zur Vermeidung von Fehlmedikation kommt ein Arzneimitteltherapiesicherheitssystem (AMTS) in der Patientinnen- und Patientendokumentation zum Einsatz. Dieses weist bei der Anordnung von Medikamenten und bei der Gabe auf zu hohe oder niedrige Dosen, falsche Applikationsarten, Unverträglichkeiten zu anderen verordneten Medikamenten, Allergien und weitere Risiken hin.

Ergänzend dazu kommen folgende Maßnahmen zur Anwendung:

  • Standardisierte Spritzenetiketten nach DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin)
  • Medikationsvisiten: Hier begleiten Apothekerinnen oder Apotheker der Universitätsapotheke Visiten zur Beratung und Prüfung der verordneten Medikamente. 
  • Prüfung beim Einkauf: Arzneimittel werden bereits beim Einkauf auf ihre Verwechslungsmöglichkeit mit anderen Arzneimitteln geprüft. Wenn beispielsweise zwei Tablettenschachteln ähnlich aussehen oder klingen, wird eines der Medikamente gegen das eines anderen Herstellers getauscht. 
  • Unterstützung beim Stellen von Medikamenten durch Pharmazeutisch-Technische Assistenten und Assistentinnen
  • 4-Augen-Prinzip beim Stellen und Verabreichen von Medikamenten

Quelle: Firma Halbach GmbH &Co.KG

Um Medikamentenverwechslung oder Fehlmedikation bei der intravenösen Verabreichung von Medikamenten über Spritzen, Perfusorspritzen und Infusionen weitestgehend ausschließen zu können, kommen am UK Tübingen nach Empfehlung der Fachgruppen der DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin) und der Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) spezielle Spritzenetiketten zum Einsatz. Die verschiedenen Farben am Etikett weisen auf die unterschiedlichen Wirkstoffgruppen der Medikamente hin. Unterschiedliche Schriftweisen vermeiden Verwechslungen bei ähnlich geschriebenen Arzneimitteln. Die Etiketten werden seit 2012 klinikweit als Standard eingesetzt.

Regelmäßig finden Risikoaudits mit dem Ziel statt, Risiken im Behandlungsverlauf zu erkennen und zu reduzieren. Hierzu werden insbesondere die Risikobereiche wie Intensivstationen, operative und onkologische Bereiche und die Neonatologie besucht. Zur Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen wurden 2020 über 5.000 Audits durchgeführt.

In den einzelnen Kliniken des Universitätsklinikums Tübingen finden neben Fallbesprechungen, Tumorboards und interdisziplinären Konferenzen auch sogenannte Mortalitäts- und Morbiditätskonferenzen (MuMK) statt. Dabei werden ungünstige Behandlungsverläufe im interprofessionellen und interdisziplinären Team analysiert und bei Bedarf Maßnahmen eingeleitet, die Behandlungen zukünftig sicherer und erfolgreicher machen sollen.

Regelmäßige Notfall- und Reanimationstrainings sind für alle Beschäftigten in patientennahen Bereichen Pflicht. In Hochrisikobereichen, z. B. auf den Intensivstationen oder in den Operations- und Kreißsälen wird das Personal in eigenen Simulationszentren (siehe Tüpass, PAEDSIM, simparteam) trainiert und auf Notfallsituationen vorbereitet.

Die Nationalen Standards Sturzprophylaxe zur Vermeidung von Stürzen und Sturzfolgen sowie Dekubitusmanagement zur Vermeidung und Behandlung von Druckgeschwüren sind umgesetzt. Es werden umfangreiche Daten erfasst und den Pflegenden sowie Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung gestellt. Treffen bzw. Konferenzen finden dazu mehrmals im Jahr statt. 

Am Uniklinikum Tübingen sind insgesamt 50 Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) installiert: Mit ihnen können neben dem geschulten Personal auch Laien angeleitet durch Sprachanweisung des Geräts bei Herzrhythmusstörungen eingreifen. Die Defibrillatoren sind so installiert, dass sie bei einem Reanimationszwischenfall von jedem Ort in patientennahen Bereichen aus in kürzester Zeit erreicht werden können. 

Der Risikomanagementbeauftragte berät und schult regelmäßig die Mitarbeitenden des Universitätsklinikums Tübingen zu folgenden Themen:

  • Patientensicherheit
  • Fehleranalyse und -vermeidung
  • Anwendung des Patientensicherheitsinformationssystems pasis

Es finden Gesprächstermine mit dem Vorstand des Uniklinikums statt und für den Vorstand und den Aufsichtsrat wird jährlich ein Jahresbericht erstellt. Der Risikomanagementbeauftragte ist SwissTS zertifiziert.

2009 wurde das Universitätsklinikum Tübingen erstmals mit exzellenten Ergebnissen KTQ-zertifiziert – seither findet die Rezertifizierung durch KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualitätsmanagement) alle drei Jahre statt. Dazu führen die externen Gutachterinnen und Gutachter strenge Prüfungen vor Ort durch, auch zu Fragen der Patientensicherheit.

Am Uniklinikum Tübingen sind zwei schriftlich bestellte Brandschutzbeauftragte und in jeder Klinik Brandschutzhelfer tätig. Zudem verfügt das Klinikum seit 2011 über eine eigene Löschgruppe Kliniken Berg, die aus 25 nebenamtlichen Kräften besteht und jederzeit abrufbar ist. Nahezu alle Gebäude sind mit einer automatischen Brandmeldeanlage ausgestattet. Neben der Brandschutzordnung regeln Evakuierungspläne, Alarmierungspläne, Flucht-und Rettungswegpläne das Verhalten im Brandfall. 

Die Brandschutzschulungen sind für die Mitarbeitenden verpflichtend. Neue Mitarbeitende erhalten am Einarbeitungstag eine Einweisung in den Brandschutz, praktische Löschübungen finden in regelmäßigen Abständen statt.