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Konventionelle Oprationstechnik (Zugang über Bauchschnitt oder Scheide)

Fortführung einer langen Tradition: Die Tübinger Universitätsfrauenklinik zählt traditionell zu den Zentren, in denen seit Jahrzehnten die allgemeine Operationslehre im gynäkologischen Fachgebiet eine zentrale Rolle spielt.

Das spiegelt sich in der Tatsache, daß unser gesamtesTeam der Operateure an Lehrbüchern und Standardwerken arbeitet, welche national und international als Referenz benutzt werden.

Operationstechnik: Operationen über einen Bauchschnitt

Alle oben kurz beschriebenen Operationen sind natürlich auch über einen Bauchschnitt möglich. Diesen Zugang wählen wir bei gutartigen Erkrankungen aber nur, wenn die Größe der Befunde oder schwere Voroperationen, denen Sie sich im Bauch-oder Beckenraum in der Vergangenheit einmal unterziehen mussten, einen minimal-invasiven Eingriff zu risikoreich erscheinen lassen oder die Operationszeit hierdurch verlängert würde. Wenn ein Bauchschnitt gemacht wird, so führen wir den sog. „Pfannenstiel-Querschnitt“ durch. Hier wird der Hautschnitt quer verlaufend etwa in Höhe der Schamhaargrenze gesetzt, so dass er kosmetisch nahezu unauffällig ist, genau wie beim Kaiserschnitt.

Sollten Sie bereits Narben von Voroperationen haben, so werden wir immer versuchen, diese erneut als Zugang in den Bauchraum zu nutzen, um nicht unnötig neue Narben zu setzen.

Bei bösartigen Erkrankungen (wenn eine endoskopische Operation nicht möglich ist oder bei fortgeschritteneren Formen von Eierstockskrebs) ist meistens ein sog. „Längsschnitt“ erforderlich. Dabei geht die Schnittführung von der Schamhaargrenze um den Nabel bis in den Oberbauch. Der Grund hierfür ist, dass wir dann optimalen Zugang zu allen Bauchorganen haben und diese sorgfältig inspizieren und abtasten können. Eine evtl. notwendige Entfernung von Bauchfell- und Lymphknotengewebe ist über diesen Schnitt sehr gut möglich und gibt uns Sicherheit, die optimale Tumorentfernung zu erreichen.

Operationstechnik: Operationen bei Erkrankungen des äußeren Genitales

Sollte Ihre/Ihr Fachärztin/Facharzt eine Veränderung am äußeren Genitale (Schamlippen, Klitoris, Scheidenvorhof) feststellen, so wird durch eine kurze ambulante Operation zuerst eine Probe entnommen. Je nach Diagnose folgt die weitere Therapie, die entweder durch Laser oder durch operative Entfernung des Befundes durchgeführt wird. Ganz wesentlich ist hier die Erhaltung der Klitoris (sog. „Kitzler“) und der Harnröhrenfunktion.

Bei bösartigen Erkrankungen der Schamlippen ist es u.U. nötig, ausreichend Gewebe zu entfernen, um ganz sicher im Gesunden zu sein. Dann kann es sein, dass der Wunddefekt durch eine plastische Operation mit Gewebe aus der Scham- oder Oberschenkelregion gedeckt werden muß. Hier verfügen wir in unserem Team über die Erfahrung, die ein sicheres und kosmetisch zufriedenstellendes Ergebnis gewährleistet.

Operationstechnik: Operationen durch die Scheide (sog. „vaginale“ OP)

Falls eine Gebärmutterentfernung notwendig ist, kann die Entfernung durch die Scheide bei der richtigen Diagnose eine sinnvolle Alternative zur oben genannten Schlüssellochtechnik oder zum Bauchschnitt sein.

Meistens wird dieser Eingriff dann mit sog. „Senkungsoperationen“ kombiniert. Diese werden durchgeführt, wenn es zu einem sog. „Vorfall oder Prolaps“ der Gebärmutter oder der Scheidenhaut gekommen ist. Betroffen sind v.a. Patientinnen, die körperlich schwer arbeiten oder mehrere Kinder geboren haben. Entweder wir können über die Scheide durch spezielle Nahttechniken die Senkung beheben oder es ist angebracht ein sog. „Netz“ einzulegen, welches sich schmerzlos im Gewebe verankert und somit den Vorfall behebt.

Ganz einfach lässt sich über den Scheidenzugang auch die „Inkontinenz“ (also der unwillkürliche Urinverlust) beheben. Dazu wird in einer leichten Narkose ein Bändchen unter die Harnröhre gelegt, das in wenigen Wochen so einwächst, dass der Urin nicht mehr unkontrolliert verloren wird.

Operationstechnik: Operationen an der Brust („Mamma-Operationen“)

Wenn nach Diagnosesicherung eine Brustoperation notwendig ist, kann diese bei kleinen und gutartigen Fällen ambulant stattfinden. Meist handelt es sich dann um die Entfernung von kleinen schmerzhaften Knötchen (Fiboadenome) oder Zysten. Manchmal kann es ein, dass wir ein kleines Schlauchsystem (sog. „Drainage“) für kurze Zeit im Wundgebiet lassen. Natürlich können Sie auch damit problemlos nach Hause, und die Kontrolle und Entfernung kann ambulant oder durch den Frauenarzt erfolgen.

Bei bösartigen Erkrankungen („Brustkrebs“) ist eine individuelle und sorgfältige Planung notwendig, da wir natürlich immer anstreben, die betroffene Brust so zu operieren, dass wir bei maximaler Sicherheit ein kosmetisch optimales Ergebnis erzielen. Das bedeutet, dass die Brust in den allermeisten Fällen erhalten werden kann. Wenn es sicherer ist, mehr Gewebe zu entfernen, so kann doch häufig der Hautmantel und die Brustwarze erhalten werden und nur das Drüsengewebe wird durch ein Implantat oder eine plastische Operation ersetzt.

Die komplette Entfernung der Brust ohne einen Ersatz wird nur durchgeführt, wenn die Patientin keinen „Wiederaufbau“ durch körpereigenes Gewebe oder Implantate wünscht.

In jedem Fall werden Sie durch unser Team der Brustoperateure im Bereich der operativen Gynäkologie ausführlich beraten, um die für Sie beste und individuell angemessene Operation zu erhalten.

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