Betroffene von einer Tumorerkrankung sowie ihre Angehörigen sind während Diagnose und Behandlung vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Etwa ein Drittel aller Tumorpatienten entwickelt im Verlauf aufgrund dieser Belastungen eine behandlungsbedürftige Erkrankung wie beispielsweise eine Anpassungsstörung, Depression oder Angsterkrankung. Viele benötigen darüber hinaus spezifische Hilfestellung im Umgang mit der Tumorerkrankung.
Um die psychische Belastung von Tumorpatienten möglichst früh zu erkennen, werden Fragebögen (sog. Screening-Instrumenten) entwickelt und überprüft sowie die psychoonkologischen Behandlungspfade (Standard-Operating-Procedures, SOP) an die tumorbedingt unterschiedlichen Abläufe in den Organkrebszentren der Klinik angepasst. Anhand der Angaben in den Fragebögen werden für die Situation des Einzelnen passende psychoonkologische Unterstützungsangebote und Behandlungsmöglichkeiten vorgeschlagen und die Betroffenen in ihrer Entscheidungsfindung für eine passende psychoonkologische Begleitung oder Behandlung durch Informationen und gezielte Behandlungsempfehlungen unterstützt. Diese auf der Grundlage der Bedürfnisse Betroffener entwickelten psychoonkologischen Behandlungspfade werden in ihrer Wirksamkeit und Umsetzung in der klinischen Routine der Organkrebszentren des CCC Tübingen-Stuttgart von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sektion Psychoonkologie überprüft und fortlaufend verbessert.