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Nikotinsublingualtabletten

Anwendung und Dosierung

Anwendungsbereich
Unterstützung bei der Raucherentwöhnung durch Linderung der Nikotinentzugssymptome.

Dosierungsmöglichkeiten und empfohlene Dosierung
Die Nikotin-Sublingualtablette enthält 2mg Inhaltsstoff. Die erforderliche Anfangsdosierung richtet sich zunächst nach dem individuellen Bedarf zur Linderung der Entzugserscheinungen. Es kann alle 1-2 Stunden 1 Nikotin-Sublingualtablette verwendet werden. Starke Raucher können auch bis zu 2 Nikotin-Sublingualtabletten pro Stunde verwenden, jedoch nicht mehr als 40 Tabletten pro Tag .

Die Sublingualtabletten werden unter die Zunge gelegt, wo sie sich langsam auflösen und dabei Nikotin freisetzen. Sie sollten nicht gekaut oder geschluckt werden. Nach 4-6Wochen empfiehlt es sich, die tägliche Anzahl der Tabletten zu reduzieren, z.B. indem man sie in immer größeren zeitlichen Abständen anwendet. Der erste Absetzversuch sollte unternommen werden, wenn der durchschnittliche Verbrauch während der vorausgegangengen Woche bei 1-2 Tabletten pro Tag lag. Nach 10-12 Wochen sollte der Konsum von Nikotin-Sublingualtabletten beendet worden sein. In Ausnahmefällen kann auch danach noch in Situationen mit starkem Rauchverlangen eine Nikotin-Sublingualtablette verwendet werden. Eine länger als sechs Monate dauernde Behandlung wird im allgemeinen nicht empfohlen.

Allgemeine Informationen

Nikotin-Sublingualtabletten sollten bei Krankheiten und Umständen, bei denen der allgemein zu erwartende Nutzen in keinem günstigem Verhältnis zu einem möglichen Schaden steht, nicht angewandt werden.

Bei der Anwendung von Nikotin-Sublingualtabletten gilt dies für folgende Erkrankungen: Herzinfarkt innerhalb der letzten drei Monate, schwere Herzrhythmusstörungen, Prinzmetal-Angina (spastische, anfallsartig auftretende Verengung der Herzkranzgefäße), vor kurzem aufgetretener Schlaganfall, sich verschlechternde Verengung der Herzkranzgefäße. Außerdem bei Überempfindlichkeit gegen Nikotin oder einen anderen Bestandteil der Niktoin-Sublingualtabletten. Nichtraucher oder Gelegenheitsraucher, die eine Zigarette pro Tag oder weniger rauchen, dürfen Nikotin-Sublingualtabletten nicht anwenden

Bei Vorliegen folgender Erkrankungen sollten Nikotin-Sublingualtabletten mit besonderer Vorsicht und in Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden: stabile Verengung der Herzkranzgefäße (Angina pectoris), stark erhöhter Blutdruck, Hirngefäßerkrankungen, Durchblutungsstörungen an Armen und Beinen, schwere Herzschwäche, Überfunktion der Schilddrüse, Diabetes mellitus, akute Magen- oder Darmgeschwüre, schwere Leber- oder Nierenschäden, Tumore des Nebennierenmarkes (Phäochromozytom). Auch bei Personen unter 18 Jahren sollten Nikotin-Sublingualtabletten nur in Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden.

Rauchen ist für die Mutter und das ungeborene Kind gesundheitsschädigend. Die Folgen können sein: ein niegdriges Geburtsgewicht, ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt sowie erhöhte Säuglingssterblichkeit. Nikotin geht auch in die Muttermilch über und wird vom Säugling aufgenommen. Generell sollt daher während der Schwangerschaft nicht geraucht und auf Nikotin verzichtet werden.

Schwangere Raucherinnen sollten deshalb unbedingt versuchen, das Rauchen ohne Unterstützung durch nikotinhaltige Medikamente aufzugeben. Nur wenn das nicht gelingt und die Gefahr des Weiterrauchens besteht, sollte in Absprache mit dem Arzt die Verwendung von Nikotinersatzmitteln in Betracht gezogen werden.

Es können grundsätzlich ähnliche Nikotinnebenwirkungen wie beim Rauchen auftreten (Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Zunahme der Herzschlagfolge, vorübergehende leichte Blutdrucksteigerung). Folgende Nebenwirkungen sind berichtet worden:

Betroffene StelleHäufigkeitNebenwirkungen
Nervensystem
Häufig (>1/100)
Kopfschmerzen, Schwindel, gelegentlich Angstzustände.
Magen-Darm-Trakt
Häufig (>1/100)

Verstopfung, Durchfall, Bauchschmerzen, Schluckauf, Übelkeit und Erbrechen.

Örtliche Nebenwirkungen
Häufig (>1/100)
Reizungen im Mund- und Rachenbereich, Aphten in der Mundschleimhaut.
Kreislaufsystem
Selten (1/100 -1/1000)
Herzklopfen.
Sehr selten (<1/1000)
Herzrhythmusstörungen.
Haut
Selten (1/100 -1/1000)
Nesselsucht.
Andere
Sehr selten (<1/1000)
Allergische Reaktionen wie Schwellungen.

Tabakrauchen verursacht einen Anstieg der Aktivität eines bestimmten Stoffwechselproteins in der Leber (Cytochrom CYP1A2). Nach Einstellen des Rauchens kann sich der Abbau anderer Substanzen, die über diesen Weg ebenfalls verstoffwechselt werden, verlangsamen. Dies kann zu einem Anstieg der Blutkonzentrationen verschiedener Arzneimittel führen, was bei Wirkstoffen mit geringer therapeutischer Breite klinisch bedeutsam ist (z.B. Theophyllin, Tacrin, Cloazapin). Sollten Sie Medikamente einnehmen, fragen Sie in jedem Fall Ihren Arzt, ob sich dabei Wechselwirkungen mit der Nikotinersatzbehandlung ergeben können und eventuell eine Dosisanpassung erforderlich ist.

Eine Überdosierung mit Nikotin kann auftreten, wenn Nikotin-Sublingualtabletten in zu großen Mengen angewendet wurden oder wenn während der Anwendung auf anderem Weg Nikotin zugeführt wird. Darüber hinaus kann es bei Nichtrauchern und bei nur schwach tabakabhängigen Rauchern (weniger als 10 Zigaretten pro Tag) rascher zu Überdosierungen kommen.

Die Symptome von Überdosierungen sind ähnlich denen, die beim exzessiven Rauchen auftreten: Schwindel, Mattigkeit, Übelkeit, kalter Schweiß, Erbrechen und Durchfall. Bei Vergiftungen durch eine Überdosierung oder durch Anwendung bei Kindern können weitere Symptome wie Blutdruck- und Temperaturabfall, Atemnot, Hör- und Sehstörungen, schwacher und unregelmäßiger Puls sowie Krämpfe auftreten. Bei Anzeichen einer Überdosierung sollte der Gebrauch der Nikotin-Sublingualtabletten sofort unterbrochen werden. Die Symptome verschwinden mit sinkendem Nikotinspiegel im Blut innerhalb von wenigen Stunden. Bei schweren Vergiftungen müssen sofort Notfallmaßnahmen ergriffen und ein Arzt aufgesucht werden.

Nikotin ist eine für Nichtraucher und Kinder hochgiftige Substanz. Auch eine Dosierung, die für Erwachsene gut verträglich ist, kann bei kleinen Kindern zu schweren Vergiftungserscheinungen führen, d.h. die Einnahme von Nikotin-Sublingualtabletten kann, wenn sie nicht rechtzeitig bemerkt wird, für Kinder lebensbedrohlich sein. Deshalb müssen Nikotin-Sublingualtabletten jederzeit für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.

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