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Nikotinnasalspray

Anwendung und Dosierung

Hinweis
Mit Beginn und während der Behandlung mit Nikotin Nasal-Spray ist das Rauchen vollständig einzustellen sowie jede weitere Nikotinzufuhr (z.B. Schnupftabak, Kautabak) zu vermeiden, da es sonst vermehrt zu unerwünschten Wirkungen kommen kann. Unter anderem können schwere Herz-Kreislauf Reaktionen bis zum Herzinfarkt auftreten.

Anwendungsbereich
Unterstützung bei der Raucherentwöhnung durch Linderung der Nikotinentzugssymptome.

Dosierungsmöglichkeiten und empfohlene Dosierung
Eine Sprühanwendung besteht aus 1 Sprühstoß (50 µl mit 0,5 mg Nikotin) in jedes Nasenloch, insgesamt also 2 Sprühstößen (=1 mg Nikotin). Bei Rauchverlangen 1-2, aber nicht mehr als 3 Sprühanwendungen pro Stunde einsetzen. Während der ersten 3 Monate sollte das Spray in dieser Dosierung angewendet werden. Während der folgenden 6-8 Wochen sollte die tägliche Dosis dann langsam reduziert werden, indem das Spray in immer größeren zeitlichen Abständen bis zum völligen Absetzen angewendet wird.

Allgemeine Informationen

Nikotin Nasal-Spray sollte von Nichtrauchern, Jugendlichen unter 18 Jahren und bei folgenden Erkrankungen nicht angewendet werden: frischer Herzinfarkt, schwere Herzrhythmusstörungen, vor kurzem aufgetretener Schlaganfall, sich verschlechternde Verengung der Herzkranzgefäße, Nasenbluten und chronischen Nasenerkrankungen.

Bei Vorliegen folgender Erkrankungen sollte Nikotin Nasal-Spray mit besonderer Vorsicht und in Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden: stabile Verengung der Herzkranzgefäße, stark erhöhter Blutdruck, Hirngefäßerkrankungen, Durchblutungsstörungen an Armen und Beinen, schwere Herzschwäche, Überfunktion der Schilddrüse, Zuckerkrankheit, akute Magen- und Darmgeschwüre, schwere Leber- oder Nierenschäden, Tumore des Nebennierenmarkes (Phäochromozytom).

Rauchen ist für die Mutter und das ungeborene Kind gesundheitsschädigend. Die Folgen können sein: ein niedriges Geburtsgewicht, ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt sowie eine erhöhte Säuglingssterblichkeit. Nikotin geht auch in die Muttermilch über und wird vom Säugling aufgenommen. Generell sollte daher während der Schwangerschaft nicht geraucht und auf Nikotin verzichtet werden.

Schwangere Raucherinnen sollten deshalb unbedingt versuchen das Rauchen ohne Unterstützung durch nikotinhaltige Medikamente aufzugeben. Nur wenn das nicht gelingt und die Gefahr des Weiterrauchens besteht, sollte in Absprache mit dem Arzt eine Behandlung mit Nikotinersatzmitteln in Betracht gezogen werden.

Die zu erwartenden Nikotinnebenwirkungen sind geringer als nach dem Rauchen einer mittelstarken Zigarette. In klinischen Studien traten zu Beginn der Behandlung häufig lokale unerwünschte Erscheinungen wie Nasenreizungen, Nasenlaufen und Niesen auf, die jedoch im Laufe der Behandlung abnahmen.

HäufigkeitNebenwirkung
HäufigSchnupfen (Rhinitis)
GelegentlichKopfkribbeln, Nasenbluten, Rachenentzündungen (Pharyngitis), Halsreizungen, wunde (empfindliche) Nase, Gehörempfindungen, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, vermehrter Harndrang.

Die Wirkungen mancher Arzneimittel können durch gleichzeitige Anwendung andere Mittel beeinflusst werden. Rauchen kann wegen bestimmter anderer im Rauch enthaltener Bestandteile die Wirkungen einer Reihe von Arzneimitteln verändern. Bei nachfolgend aufgeführten Medikamenten sollte in Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker geklärt werden, ob unter Umständen mit Unverträglichkeiten zu rechnen ist oder ob besondere Maßnahmen, wie z.B. eine neue Dosisfestsetzung, erforderlich sein wird: Coffein, Theophyllin, Paracetamol, Phenylbutazon, Pentazocin, Lidocain, Benzodiazepine, trizyklische Antidepressiva, Warfarin, Östrogen und Vitamin B12.

Weitere Effekte des Rauchens sind die Verringerung der schmerzstillenden Wirksamkeit von Propoxyphen, die Verringerung einer harntreibenden Wirkung von Furosemid, eine Veränderung des Wirkeffekts von Propranolol und veränderte Ansprechquoten in der Behandlung von Magen-Darmgeschwüren mit H2 -Antagonisten. Durch das Rauchen und durch Nicotin können die Blutspiegel des Cortisols und der Katecholamine (Adrenalin und Noradrenalin) erhöht werden. 

Möglicherweise ist eine Dosierungsanpassung von Nifedipin und Nervenrezeptoren anregenden bzw. bremsenden Substanzen (adrenergen Antagonisten bzw. Antagonisten) erforderlich. Wenn eine Behandlung mit Insulin erfolgt und das Rauchen aufgegeben wird, nimmt der Körper vermehrt Insulin auf (vermehrte subkutane Absorption). Es kann dann erforderlich sein, dass der Arzt die Insulindosis entsprechend verringert.

Überdosierungen können vorkommen, wenn während der Behandlung mit Nikotin Nasal-Spray gleichzeitig geraucht oder in andere Form zusätzlich Nikotin aufgenommen wird.

Die Symptome von Überdosierungen sind ähnlich denen, die beim exzessiven Rauchen durch Nikotinvergiftung auftreten: Schwindel, Mattigkeit, Übelkeit, kalter Schweiß, Erbrechen und Durchfall. Bei schweren Vergiftungen können weitere Symptome wie Blutdruck- und Temperaturabfall, Atemnot, Hör- und Sehstörungen, schwacher und unregelmäßiger Puls sowie Krämpfe auftreten. Bei Anzeichen von Überdosierung muss jede Nicotinzufuhr sofort beendet werden. Bei schweren Vergiftungen müssen sofort Notfallmaßnahmen ergriffen und ein Arzt aufgesucht werden.

Unter der Behandlung mit Nikotin Nasal-Spray ist das Rauchen völlig einzustellen, da es sonst vermehrt zu unerwünschten Wirkungen kommen könnte. Nikotin ist eine für Nichtraucher und Kinder hochgiftige Substanz. Auch eine Dosierung, die für Erwachsene gut verträglich ist, kann bei kleinen Kindern zu schweren Vergiftungserscheinungen führen, d.h. die Einnahme von Nikotin Nasal-Spray kann, wenn es nicht rechtzeitig bemerkt wird, für Kinder tödlich sein. Deshalb muss Nikotin Nasal-Spray jederzeit für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden.

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