Diagnostisches Spektrum
- Inspektion mit bloßem Auge (Makroskopie) und Fotodokumentation
- Lichtmikroskopie mit Routinefärbungen
- Lichtmikroskopie mit Spezialfärbungen
- Immunhistochemie (Antikörper-gebundene Färbungen)
Das ophthalmopathologische Labor trägt wesentlich zur Erkennung (Diagnostik) von Erkrankungen des Auges und seiner Anhangsgebilde bei. Manche Erkrankung lässt sich nur durch eine feingewebliche Untersuchung einer entnommenen Gewebeprobe einordnen.
Labor |
07071 29-83724 07071 29-4935 |
frontend.sr-only_#{element.icon}: Prof. Dr. med. Jens Martin Rohrbach Leitung
frontend.sr-only_#{element.icon}: Prof. Dr. med. Daniela Süsskind, FEBO Leitung
E-Mail-Adresse: daniela.suesskind@med.uni-tuebingen.de
Prinzipiell besteht auch die Möglichkeit einer elektronenmikroskopischen (ultrastrukturellen) Untersuchung von Gewebeproben, welche allerdings heutzutage für die Diagnostik nur noch sehr selten benötigt wird. Molekulargenetische Untersuchungen (z.B. auf Gendefekte oder Viruspartikel) führt das Labor nicht routinemäßig durch, auch wenn diese Methoden für wissenschaftliche Fragestellungen teilweise verfügbar sind.
Im Tübinger ophthalmopathologischen Labor werden derzeit jährlich etwa 1.200 Gewebeproben von etwa 600 Patienten (zumeist der Augenklinik) untersucht. Gelegentlich werden Einsendungen von anderen Kliniken oder Institutionen außerhalb Tübingens bearbeitet. Unter den Gewebeproben sind ca. 30-40 ganze, entfernte Augen und ca. 150-200 im Rahmen einer Transplantation entfernte Hornhäute oder Teile davon. Daneben werden zahlreiche Gewebeproben von der Bindehaut, aus der Augenhöhle und dem Augeninneren (z.B. Netzhaut-Membranen) begutachtet. Die meisten Proben stammen von den Lidern. Gewebeproben, die einer ganz speziellen, aufwändigen Diagnostik unterzogen werden müssen (z.B. bei Lymphom-Verdacht), oder sehr eilige Gewebeproben werden in der Regel an das Pathologische Institut des Universitäts-Klinikums Tübingen abgegeben, mit dem - wie auch mit dem dermatopathologischen Labor der Universitäts-Hautklinik - eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit besteht.
Schwerpunktmäßig werden Tumoren begutachtet, wobei es vor allem um die Frage "Gut- oder Bösartigkeit" geht. Oft werden auch entzündliche Prozesse und - bei ganzen Augen - Glaukome beurteilt. Ganz entscheidend ist ferner die Untersuchung von Operations- und Verletzungsfolgen (am Auge insgesamt oder an der Hornhaut) sowie die Reaktion der Augengewebe auf Fremdmaterial (insbesondere Implantate und Hilfsmittel für Operationen) und Veränderungen der Implantate selbst. Damit leisten die ophthalmopathologischen Untersuchungen einen ganz wesentlichen Beitrag zur Überprüfung und Verbesserung der (operativen) Therapie von Augenerkrankungen und insofern zur Qualitätssicherung. Gelegentlich wird das Tübinger ophthalmopathologische Labor auch von Staatsanwaltschaften oder dem Institut für Rechtsmedizin der Universität Tübingen beauftragt, so z.B. bei tödlichen, kindlichen Schüttelverletzungen, die oft mit typischen Veränderungen an den Augen einhergehen. Damit ist das Labor (wenngleich nur in geringem Umfang) auch ein Instrument der Rechtspflege.
Des Weiteren erfüllt das Labor wichtige Zwecke im Rahmen des studentischen Unterrichts sowie der augenärztlichen Ausbildung. Schließlich unterstützt es zahlreiche wissenschaftliche Forschungsprojekte der Tübinger Augenklinik und führt selbst Forschungen an Gewebeproben durch.
In Tübingen hat die Ophthalmopathologie lange Tradition. Die erste Gewebsprobe wurde in der Universitäts-Augenklinik bereits im Jahre 1867 befundet. Blütezeiten des ophthalmopathologischen Labors waren die Direktorien und Lehrstuhlinhabenden, so zum Beispiel Wolfgang Stock (geb. 1874, gest. 1956; Klinikdirektion 1921-1952), der eine umfangreiche Sammlung anlegte. Prinzipiell besteht auch die Möglichkeit einer elektronenmikroskopischen (ultrastrukturellen) Untersuchung von Gewebeproben, welche allerdings heutzutage für die Diagnostik nur noch sehr selten benötigt wird. Molekulargenetische Untersuchungen (z.B. auf Gendefekte oder Viruspartikel) führt das Labor nicht routinemäßig durch, auch wenn diese Methoden für wissenschaftliche Fragestellungen teilweise verfügbar sind.
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