Spezialsprechstunde für Epilepsiechirurgie

Bei Patienten, die mit Medikamenten nicht anfallsfrei werden, lohnt sich eine prächirurgische Abklärung, um herauszufinden, ob sie Kandidaten für einen epilepsie-chirurgischen Eingriff sind. Auch bei Kindern können epilepsiechirurgische Eingriffe
erfolgreich vorgenommen werden. Eine frühzeitige Behandlung kann sowohl die geistige als auch die psychosoziale Entwicklung entscheidend begünstigen.

Vor einem epilepsiechirurgischen Eingriff werden mehrere multidisziplinäre Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob eine Operation in Frage kommt und um abzuschätzen, welche Verbesserungen (auch unter Berücksichtigung möglicher negativer Folgen einer Operation) erzielt werden können.

Patientenbroschüre

  • Krankengeschichte (Anamnese)
  • Neurologische Untersuchung
  • Hochauflösende Kernspintomographie (MRT)
  • Routine-EEG-Ableitung mit Oberflächenelektroden
  • Langzeitableitung (Monitoring) mit Video- und EEG-Aufzeichnung über mehrere Tage
  • Neuropsychologische Tests

Kontakt

Sprechstunden

Mittwoch: 09.00 - 13.00 Uhr (Erwachsene)

Dienstag: 13.00 - 16.00 Uhr (Kinder bis 16 Jahre)


Übersicht der Sprechstunden

Termine


frontend.sr-only_#{element.icon}: Erwachsene
Anmeldung über die allgemeine Neurochirurgische Ambulanz


Allgemeine Neurochirurgische Ambulanz

frontend.sr-only_#{element.icon}: Kinder
Anmeldung über die Neuropädiatrische Ambulanz


Neuropädiatrische Ambulanz im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ)

Therapieoptionen

Welche operativen Möglichkeiten gibt es?

Abhängig von den Ergebnissen der prächirurgischen Epilepsiediagnostik kann eine speziell auf den betroffenen Patienten/Patientin ausgerichtete Behandlungsstrategie festgelegt werden. Folgende Eingriffsmethoden kommen je nach Einzelfall in Betracht:

Entfernen des Ursprungsortes der Anfälle (Resektionsverfahren)
Bedingung für solche Eingriffe ist die möglichst genaue Eingrenzung des epileptischen Herdes. Ziel des Eingriffs ist Anfallsfreiheit, d. h. die Heilung der Epilepsie.

Unterbrechung des Ausbreitungsweges der Anfälle (Diskonnektionsverfahren)
In Fällen, bei denen die anfallserzeugenden Gehirnregionen wichtige Funktionen (Sprache, Bewegung) erfüllen müssen und nicht entfernt werden können, kommen diese Eingriffsmöglichkeiten in Betracht. Hierdurch wird nur selten Anfallsfreiheit erzielt, es kann aber eine Besserung der Anfallssituation bewirkt werden.

Stimulationsverfahren
Darüber hinaus gibt es für Patienten und Patientinnen, denen sonst kein Operationsverfahren zur Verfügung steht, noch die Möglichkeit der Hirnstimulation. Auch hierdurch wird nur selten Anfallsfreiheit erzielt, es kann aber eine Besserung der Anfallssituation bewirkt werden. Aktuell sind in Deutschland zwei Stimulationsverfahren zur Epilepsiebehandlung zugelassen:

  • Vagus-Nerv-Stimulation
  • Tiefe Hirnstimulation

So läuft unsere Behandlung bei uns ab

Vor einem epilepsiechirurgischen Eingriff wird eine Vielzahl von multidisziplinären Untersuchungen durchgeführt, um herauszubekommen, ob eine Operation überhaupt in Frage kommt, und um abzuschätzen, welche Verbesserungen (auch unter Berücksichtung möglicher negativer Folgen einer Operation) erzielt werden können.

Vor der Operation findet eine Aufklärung der Patienten über die Erfolgschancen, möglichen Risiken und Komplikationen des chirurgischen Eingriffs statt.

Meist erfolgt die Operation in Vollnarkose und kann bis zu einigen Stunden dauern. Wenn es erforderlich ist, den Erhalt wichtiger geistiger Funktionen während der Operation zu überprüfen, kann die Operation auch im Wachzustand durchgeführt werden. Nach der Operation bleiben die Patienten noch etwa eine Woche im Krankenhaus, anschließend besteht bei größeren Eingriffen die Möglichkeit zu einem Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik.

Nachuntersuchungen werden bei uns routinemäßig nach 3, 6, 12 und 24 Monaten ambulant durchgeführt. Die Untersuchungen dienen dazu, die postoperative Behandlung zu steuern, und auch dazu, den Erfolg der Operation zu bewerten und damit die Qualität zu sichern. Bei den Nachuntersuchungen werden wieder die Hirnströme gemessen (20-minütige EEG-Ableitung) und die Blutspiegel der Medikamente bestimmt. Nach 3 Monaten wird zusätzlich eine Kernspintomographie durchgeführt, zu den anderen Terminen neuropsychologische Tests, um die geistigen Funktionen (Gedächtnis, Sprache usw.) im Verlauf zu untersuchen und eventuelle Veränderungen wahrzunehmen. Sollten Fragen oder Probleme bezüglich der Behandlung außerhalb der vereinbarten Termine aufkommen, können Sie natürlich auch gerne telefonisch einen zusätzlichen Termin in unserer Klinik vereinbaren.

Auch wenn die Operation erfolgreich verlaufen ist und Anfallsfreiheit erreicht wird, sollten die Anfalls-Medikamente nicht sofort abgesetzt werden. Bei Patienten, die mehrere Medikamente einnehmen, kann jedoch meist die Anzahl der Medikamente gleich nach der Operation reduziert werden. Bevor man versucht, die Medikamente ganz abzusetzen, sollte im Allgemeinen wenigstens ein Jahr Anfallsfreiheit bestehen.

Bei Entlassung bekommen Sie für sich und Ihren Hausarzt/-ärztin einen vorläufigen Arztbrief mit, die endgültige Form wird Ihnen einige Tage später postalisch zugesandt. 

Zertifikate und Verbände