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Adresse: Crona Kliniken
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen


Personenprofil: 07071 29-82141


Eventrecorder-Ambulanz

Ein Schlaganfall kann verschiedene Ursachen haben, eine mögliche Ursache ist Vorhofflimmern, eine Herzrhythmusstörung welche die wenigsten Patienten bemerken.

Bei einem Viertel aller Schlaganfälle lässt sich trotz intensiver stationärer Untersuchung keine Ursache finden. Bei bis zu einem Drittel dieser Patienten ist jedoch unerkanntes (gelegentliches) Vorhofflimmern die Ursache des Schlaganfalls (Poli et al. European Journal of Neurology 2015). Mithilfe eines Eventrecorders (oder auch Ereignisrecorder genannt) lässt sich Vorhofflimmern feststellen, insbesondere auch wenn dieses nur gelegentlich auftritt.

Über die Behandlung

Schlaganfallpatienten bei denen während der ätiologischen Abklärung kein Vorhofflimmern und auch keine andere Ursache für den Schlaganfall gefunden wird, können von einem Eventrecorder profitieren. Denn der Nachweis von Vorhofflimmern beeinflusst die Wahl der gerinnungshemmenden Medikation zur Schlaganfallvorbeugung.

Leitung

Apl. Prof. Dr. Sven Poli

Stellv. Ärztlicher Direktor
MD MSc FESO FWSO FAHA
Facharzt für Neurologie
Zusatzbezeichnung Intensivmedizin
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
DEGUM-Ausbilder der neurologischen Ultraschalldiagnostik, DGKN-Zertifikate EP, EMG und EEG

Personenprofil: Mehr zur Person

Terminvergabe

frontend.sr-only_#{element.contextual_1.children.icon}: Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen


07071 29-80417

Dienstag bis Freitag
8.00 bis 12.00 Uhr


E-Mail-Adresse: eventrecorder-ambulanz@med.uni-tuebingen.de


Der Eventrecorder (Miniatur EKG)

Durch das kleine Volumen und das geringe Gewicht (2,5 g) eines Eventrecorders ist die Implantation sehr unkompliziert. Der implantierte Event-Recorders schränkt die Freiheit von Patienten nicht ein; Bewegung, Sport, Reisen und auch eine Kernspintomographie (MRT) sind jederzeit möglich.

Abbildung des Gerätes auf einer Handfläche
Abb.1: Der Eventrecorder wiegt nur 2,5 g und passt auf eine Hand. (Quelle Medtronic GmbH)

Vorhofflimmern als Schlaganfallursache zu erkennen ist sehr wichtig, da die gerinnungshemmende Behandlung bei Vorhofflimmern nicht mit Thrombozytenfunktionshemmern (z.B. ASS), sondern mit oralen Antikoagulanzien (z.B. mit Apixaban, Dabigatran, Edoxaban, Rivaroxaban oder – in speziellen Fällen auch – Vitamin K Antagonisten) erfolgen sollte, um einem nächsten Schlaganfall vorzubeugen. Bei Vorhofflimmern kommt es zu schnellen, chaotischen Kontraktionen der Herzvorhöfe, wodurch sich die Strömung des Blutes im Herzen verändert. Ohne orale Antikoagulation besteht die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel bilden, die dann in das Gehirn geschwemmt werden.
Die Implantation eines Eventrecorders ermöglicht durch kontinuierliche Ableitung des Herzrhythmus (EKG) über durchschnittlich 3 Jahre (Batterielaufzeit) die schnellstmögliche Diagnose von Vorhofflimmern und somit die frühzeitige Anpassung Ihrer Medikamente.

Die Implantation ist ein einfacher und kleiner minimal-invasiver operativer Routineeingriff der steril und in lokaler Anästhesie durchgeführt wird. In der Regel dauert der Eingriff ca. 20 Minuten. Über einen kleinen etwa 1 cm großen Hautschnitt wird der Eventrecorder links neben dem Brustbein in das Unterhautfettgewebe implantiert. Die Risiken einer Infektion oder auch eine Überempfindlichkeit gegen das Material sind sehr gering.

Wenn ein Eventrecorder Vorhofflimmern oder eine andere relevante Herzrhythmusstörung feststellt, werden uns die Daten mittels eines Übertragungsgerätes (z.B. auf dem Nachttisch abgestellt) drahtlos gesendet. Das Übertragungsgerät ist handlich und mit weltweit funktionierender Mobilfunktechnologie ausgestattet und ist so auch im Urlaub einsetzbar.

Wenn der Eventrecorder eine Herzrhythmusstörung feststellt, werden die Informationen drahtlos an uns übermittelt. Der Eventrecorder hat eine durchschnittliche Batterielaufzeit von 3 Jahren. In regelmäßigen Abständen (meist alle 6 Monate) erfolgen ambulante Visiten.

Zertifikate und Verbände