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72076 Tübingen


NET-Tumore

Neuroendokrine Tumore
(NET-Tumore)

Hormon-produzierende (endo­krine) Zellen, die im gesamten Körper vorkommen, können sich zu neuroendokrinen Tumorzellen und somit zu sog. NET-Tumoren entwickeln; am häufigsten finden sich NET-Tumore im Magen-Darm-Trakt. NET-Tumore sind ins­ge­samt selten, nehmen jedoch in ihrer Häufigkeit immer weiter zu: die jährliche Neuerkrankungsrate liegt aktuell bei mehr als 5 von 100.000 Einwohnern.

Neuroendokrine Neoplasien (NEN)

Die NEN werden eingeteilt in neuroendokrine Tumore (NET) und neuroendokrine Karzinome (NEC). NEN finden sich am häufigsten im Magen-Darm-Trakt und in der Lunge. Sie sind ins­ge­samt selten, nehmen jedoch in ihrer Häufigkeit immer weiter zu.

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Die Therapie von NET-Tumoren hat mehrere Ziele

Vollständige Tumor-Entfernung

Bei frühzeitiger Entdeckung eines NET-Tumors kann es gelingen, durch vollständige Tumor-Entfernung eine Heilung zu erzielen; allerdings müssen regel­mäßige Nachsorge-Untersuchungen stattfinden, um ein eventuelles Wieder­auf­treten (Rezidiv) oder gar bis dahin unerkannte Absiedelungen (Metastasen) möglichst rasch zu erfassen und ebenfalls gezielt zu bekämpfen.

Abmildern der Hormon-Produktion

Ist eine Heilung nicht möglich, gilt es, die Symp­tome, die durch die Hormon-Produktion seitens der NET-Tumor­zellen verursacht werden, so gut als möglich abzu­mildern.

Hemmung der Proliferation

Darüber hinaus muss für eine Hemmung der Tumorzell-Ver­meh­rung (Proliferation) und damit für eine wirksame Kontrolle des NET-Tumorwachstums ge­sorgt werden.

Per­so­na­li­sierte Tumortherapie

Per­so­na­li­sierte Tumortherapie

Biotherapie mit Somatostatin-Analoga

In Abhängigkeit von der Wachstumsgeschwindigkeit des Tumorzellen (bestimmt über die Proliferationsmarker Ki67 oder MIB-1) und von der Ausprägung der Symptome wird in erster Linie die Biotherapie mit sog. Somatostatin-Analoga eingesetzt, die überschießende Signale für das Tumor­zell-Wachstum ein­­dämmt. 

Zusätzliche Therapie­moda­li­täten

  • Chirurgie, 
  • Endoskopie, 
  • Tumor-zerstörende Ver­fah­ren von Absie­delungen in der Leber (SIRT, TACE), 
  • Strahlentherapie (Peptid-Rezeptor-basierte Radio-Therapie (PRRT)), 
  • ziel­gerichtete molekulare Therapien (MT) und 
  • Chemotherapien (CTx)

Behandlung am NET Zentrum Tübingen

Am Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät Tübingen wird das in exzellenter Weise vorhandene Potenzial für eine verbesserte Entwicklung neuartiger Behandlungsmöglichkeiten von NET-Tumoren in einem universitären Zentrum gebündelt, das dem Comprehensive Cancer Center (CCC) Tübingen-Stuttgart zugeordnet ist. 

Unser erklärtes Ziel ist es, auf diese Weise zu innovativen Ansätzen sowohl in der NET-Diagnostik als insbesondere auch in der NET-Therapie zu kommen.

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Auf der Basis dieser Möglichkeiten wird für jeden NET-Patienten eine individuelle und damit per­so­na­li­sierte Tumortherapie zusammengestellt.

Forschung für neue Therapieansätze

Forschung für
neue Therapieansätze

Allerdings können sich nach kürzerer oder längerer Dauer Unwirksamkeiten (Resistenzen) für die eingesetzten NET-Therapien entwickeln. Dies kann zu einem Therapieversagen führen, was dann Lebensqualität und Lebenszeit in signifikanter Weise bedroht und einschränkt. 

Dementsprechend besteht ein großer Forschungsbedarf, um gerade für solche Situationen immer bessere und gleichermaßen gut verträgliche Therapieansätze zu entwickeln.

Forschung am NET Zentrum

Im Focus des Zentrums steht die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Einrichtungen an Klinikum und Medizinischer Fakultät in der Grund­lagenforschung und der trans­lationalen Therapie­ent­wick­lung.

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Zertifikate und Verbände