Die vaskuläre Neurochirurgie beschäftigt sich mit chirurgisch behandelbaren Erkrankungen der Blutgefäße des Gehirns und des Rückenmarks. Ursache sind häufig zerebrale Aneurysmen, diffuse Gefäßschädigungen oder vaskuläre Malformationen.
Ein weiterer Spezialbereich ist die Behandlung von Gefäß-Nervenkonflikten, wie beispielsweise der Trigeminusneuralgie.Schädelbasis- und Vaskuläre Neurochirurgie
Erkrankungen im Bereich der Schädelbasis
Erkrankungen im Bereich der Schädelbasis
Schädelbasis und Hirnnerven
Die Schädelbasis ist die knöcherne Begrenzung zwischen Gesichts- und Gehirnschädel. Sie trägt das auf ihr ruhende Gehirn, das seitlich und von oben durch das Schädeldach geschützt ist.
Der vorderen Schädelgrube liegt das Frontalhirn auf. Die vordere Schädelgrube ist gekennzeichnet durch die Vorwölbungen der knöchernen Augenhöhlendächer, die Vorwölbung der Stirnhöhle und die Riechrinne.
Der mittleren Schädelgrube liegt der Schläfenlappen (Temporallappen) des Gehirns auf. Nach vorne wird die mittlere Schädelgrube durch die Keilbeinflügelknochen, nach hinten durch die Felsenbeine begrenzt. Die Kiefergelenke und die Keilbeinhöhle sind nur durch eine dünne Knochenschicht von der mittleren Schädelgrube getrennt.
Die hintere Schädelgrube beherbergt das Kleinhirn und den Hirnstamm.
Der Hirnstamm ist entwicklungsgeschichtlich eine der ältesten Hirnstrukturen und ist für viele lebenswichtige Funktionen, wie Atem- und Kreislaufregulation, unverzichtbare Schutzreflexe, den Schluckakt und Wachheitsfunktionen verantwortlich. Er liegt sehr gut geschützt in der Mitte des Schädelinneren. Der Hirnstamm geht nach Verlassen des Schädels durch die basale große Öffnung (Foramen magnum) schließlich in das Rückenmark über. Im Bereich der Schädelbasis gibt es zahlreiche weitere, kleinere Öffnungen (Foramina). Diese dienen als Durchtrittsstellen für die Gehirnversorgenden Gefäße und Hirnnerven.
Da alle Sinnesorgane des Kopfes durch diese Hirnnerven mit dem Gehirn verbunden sind, fällt den Hirnnerven eine besondere Bedeutung zu.
Eine weitere Vertiefung (Sella) findet sich zentral zwischen den mittleren Schädelgruben unter dem Verlauf der beiden Sehnerven, die hier miteinander verbunden ein Kreuz bilden. Hier ragt ein Teil des Gehirns in die Sella und bildet zusammen mit einer hormonproduzierenden Drüse die Hirnanhangsdrüse (Hypopyse). Die Sella ist nur durch eine dünne knöcherne Schicht von der Keilbeinhöhle getrennt, die wiederum eine mit Luft gefüllte Höhle mit Verbindung zur Nase darstellt.
Das Gehirn ist im Schädel von einer wasserdichten Hülle, der Hirnhaut (Meningen) ausgekleidet. Innerhalb dieser Hülle schwimmt das Gehirn in einer Flüssigkeit, dem Hirn- oder Nervenwasser (Liquor). Um eine vollständige Dichtigkeit zu erreichen, ist daher auch die Schädelbasis und alle Öffnungen mit dieser Hirnhaut ausgekleidet.
Namen und Funktionen der zwölf Hirnnerven
Hirnnerv | Bezeichnung (deutsch) | Bezeichnung (Lateinisch) | Funktion |
---|---|---|---|
1 | Riechnerv | Nervus olfactorius | Geruch und Geschmack von Aromen |
2 | Sehnerv | Nervus opticus | Sehen (Sehschärfe und Gesichtsfeld) |
3 | Augenmuskelnerv | Nervus occulomotorius | Augapfelbewegungen, Pupillenengstellung, Augenlidhebung |
4 | Augenmuskelnerv | Nervus trochlearis | Augapfelbewegungen |
5 | Gesichtsnerv (Gefühl) | Nervus trigeminus | Gefühl- und Schmerzwahrnehmung im Gesicht |
6 | Augenmuskelnerv | Nervus abducens | Augapfelbewegungen |
7 | Gesichtsnerv (Bewegung) | Nervus facialis | (mimische) Bewegung des Gesichtes |
8 | Hör- und Gleichgewichtsnerv | Nervus vestibulo-cochlearis | Gehör und Gleichgewicht |
9 | Rachennerv | Nervus glossopharyngeus | Gefühl- und Bewegung des oberen Rachens / Schlundes |
10 | Vegetativer Steuernerv | Nervus vagus | Gefühl- und Bewegung des unteren Rachens / Schlundes, Steuerung der Eingeweide |
11 | Schultermuskelnerv | Nervus accessorius | Hebung der Schulter, Kopfneigung |
12 | Zungennerv | Nervus hypoglossus | Zungenbewegung |
Die Erkrankungen im Bereich der Schädelbasis können nach ihrer Ursache und den betroffenen Strukturen eingeteilt werden.
Tumoren
- ausgehend von den Hirnhüllen: Meningeome
- ausgehend von den Hirnnerven. Neurinome / Schwannome
- ausgehend von den Schädelbasisknochen: Chordome, Chondrosarkome
- ausgehend von der Hirnanhangsdrüse: Hypophysenadenome
Verletzungen
Schädelbasisfrakturen
Gefäßbedingte Erkrankungen
- Gefäßaussackungen (Aneurysmen)
- Nervenreizung durch Gefäßschlingen (Trigeminusneuralgie, Glossopharyngeusneuralgie, Hemispasmus facialis)
Spezialsprechstunde für Schädelbasis- und Vaskuläre Neurochirurgie
Die vaskuläre Neurochirurgie beschäftigt sich mit chirurgisch behandelbaren Erkrankungen der Blutgefäße des Gehirns und des Rückenmarks. Ursache sind häufig zerebrale Aneurysmen, diffuse Gefäßschädigungen oder vaskuläre Malformationen.
Wir bieten Versorgungsqualität auf höchstem Niveau durch das interdisziplinäre zertifizierte Neurovaskuläre Zentrum Tübingen (ZNET). Unsere spezialisierte bildgebende Diagnostik erfolgt interdisziplinär in enger Zusammenarbeit mit der Radiologischen Universitätsklinik.
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Therapie
Welche Therapieoptionen
bieten wir Ihnen an?
In der vaskulären Neurochirurgie ist eine ausführliche Diagnostik essentieller Bestandteil zur präzisen Beurteilung der vorliegenden Pathologie. Neben der hochauflösenden MRT und CT-Bildgebung ist die konventionelle Angiographie (Leistenkatheteruntersuchung) eine sehr wichtige Untersuchungsmethode bei vielen der genannten Krankheitsbilder. Diese Untersuchungen werden durch die Kollegen der Neuroradiologie durchgeführt.
Nach Komplettierung der Diagnostik wird die Behandlungsstrategie in aller Regel interdisziplinär festgelegt. Je nach Krankheitsbild gibt es die Option der mikrochirurgischen (Operation), neuroradiologischen (Katheterintervention) oder selten auch strahlentherapeutischen (Bestrahlung) Behandlung. Häufig werden auch kombinierte Behandlungsstrategien empfohlen. Versorgungsqualität auf höchstem Niveau wird durch das interdisziplinäre zertifizierte Neurovaskuläre Zentrum Tübingen (ZNET) sichergestellt.
Häufige Therapieformen:
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So läuft Ihre Behandlung bei uns ab
Aufnahme
Sofern bei Ihnen ein rein diagnostischer Aufenthalt (Angiographie, MRT) geplant ist, bleiben Sie in der Regel nur eine Nacht in der Klinik. Hierbei werden Sie angehalten die Ihnen ggf. vorgegebene Bettruhe einzuhalten.
Aufenthalt
Bei einem therapeutischen Aufenthalt mit geplanter Operation, Katheterintervention bleiben Sie in der Regel knapp unter einer Woche stationär. Direkt nach der Behandlung werden Sie in den meisten Fällen eine Nacht auf einer Überwachungsstation betreut. Den genauen Entlasszeitpunkt wird ihr zuständiger Stationsarzt mit Ihnen besprechen.
Nachsorge
In der Regel sind unsere Patienten zum Zeitpunkt der Entlassung ausreichend mobil, um mit etwas Unterstützung nach Hause gehen zu können. Sofern dies nicht möglich sein sollte, wird Ihnen unser Sozialdienst bei der Beantragung einer anschließenden Rehabilitationsmaßnahme oder Unterstützung im häuslichen Umfeld behilflich sein.
Arztbrief
Bei Entlassung bekommen Sie für sich und Ihren Hausarzt/-ärztin einen vorläufigen Arztbrief mit, die endgültige Form wird Ihnen einige Tage später postalisch zugesandt.
Zertifikate und Verbände

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