Für wen ist die Tagesklinik gedacht?
Die Tagesklinik stellt 13 Behandlungsplätze für Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren zur Verfügung. Sie bietet die Möglichkeit, intensiv an Problemen zu arbeiten und sich in einem therapeutisch, pädagogisch begleiteten Alltag in einer Gruppe mit anderen Jugendlichen auszuprobieren. Angesprochen sind junge Menschen mit Problemen im schulischen, familiären, sozialen oder emotionalen Bereich. Die Tagesklinik ist nicht indiziert für Jugendliche mit einer Suchterkrankung, in akuten Krisenzuständen oder Störungen des Sozialverhaltens mit hauptsächlich pädagogischem Behandlungsbedarf.
Wer arbeitet in der Tagesklinik?
Das multiprofessionelle Team der Tagesklinik besteht aus Ärzten, Psychologen, Sozialpädagogen und Sozialarbeitern, Bewegungs- und Ergotherapeuten, Jugend- und Heimerziehern, Heilerziehungspflegern, Kinderkrankenpflegern, Lehrern der Klinikschule sowie einigen Praktikanten.
Das Bezugspersonensystem
Jeder Jugendliche hat zwei Bezugspersonen, die ihn durch die Behandlung begleiten – einen Mitarbeiter aus dem Pflege- und Erziehungsteam, der ihn hauptsächlich im Alltag unterstützt, sowie einen festen Therapeuten.
Elterngespräche
Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein weiterer Schwerpunkt der Behandlung in der Tagesklinik. Die Eltern und Bezugspersonen führen regelmäßig (etwa alle zwei Wochen) Gespräche. Teilweise ist der Jugendliche bei diesen Gesprächen dabei. Bei Bedarf können die Eltern sich jederzeit telefonisch an ihre Ansprechpartner wenden. Getrennt lebende Eltern mit gemeinsamem Sorgerecht haben die Möglichkeit, auch einzeln zu Gesprächen zu kommen.
Behandlungskonzept
Die in unterschiedlichen Bereichen ausgebildeten Fachkräfte arbeiten eng zusammen; entsprechend ist das Behandlungsangebot der Tagesklinik sehr vielfältig. Die Schwerpunkte liegen auf enger einzeltherapeutischer Behandlung durch die Bezugspersonen, sowie auf gruppentherapeutischen Angeboten aus den Bereichen der Gestaltungs-, Körper- und Psychotherapie (z. B. Gruppentherapie, Konzentrative Bewegungstherapie, Theater, Bogenschießen, Entspannungsverfahren, Kreativgruppe, Soziales Kompetenztraining). Eines der Hauptziele der Behandlung ist es, dass die Jugendlichen ihren Alltag mit festen Aufgaben in Eigenverantwortung gestalten und bewältigen können. So gehört zur Therapie in der Tagesklinik auch der tägliche Besuch des Unterrichts in der Klinikschule (Staatliche Schule für Kranke) oder, zu einem späteren Zeitpunkt in der Behandlung, der Besuch der Heimatschule oder gegebenenfalls einer gemeinsam gesuchten neuen Schule.
Medikamente
Eine Medikation als Ergänzung zur psychotherapeutischen Behandlung wird im gemeinsamen Gespräch mit Jugendlichen und den Eltern erwogen und nur nach differenzierter Aufklärung oder im Notfall eingesetzt. Die Medikamente bezieht der Jugendliche über die Klinikapotheke. Die Bezugspersonen händigen sie den Eltern im Rahmen der Elterngespräche aus.
Zusammenarbeit mit der Heimatschule, Ärzten, Therapeuten, etc.
Die Tagesklinik bietet auch einen umfassenden Austausch und eine Vernetzung mit dem weiteren Umfeld des Jugendlichen an. Dazu gehören Lehrer, behandelnde Ärzte und Therapeuten oder das Jugendamt. Dazu erhalten die Eltern ein Formular zur Schweigepflichtentbindung zu Beginn der Behandlung.