Sarkom
Weichteilsarkome, Knochensarkome, Gastrointestinale Stromatumoren (GIST)

Sarkom

Als Sarkome bezeichnet man bösartige Tumoren des Weichgewebes oder des Skelettsystems, die in Muskel-, Fett-, Knorpel- und Bindegewebe oder im Knochen auftreten können, wie z.B. Liposarkome, Leiomyosarkome, Rhabdomyosarkome, GIST, Chondrosarkome, Osteosarkome, Ewing Sarkome oder Chordome. Im Gegensatz zu den gutartigen Tumoren der Weilchteile treten sie vergleichweise selten auf. Die Zahl der malignen (bösartigen) Sarkom-Neuerkrankungen in Deutschland beläuft sich auf ca. 6.000 neue Fälle pro Jahr, das entspricht etwa 1 % aller Krebsneuerkrankungen bei Erwachsenen und etwa 15 % der Krebsneuerkrankungen bei Kindern in Deutschland.

Da sich Sarkome hinsichtlich ihrer Prognose und ihres Ansprechens auf unterschiedliche Therapien sehr unterscheiden, ist eine genaue Einordnung in die zutreffende diagnostische Gruppe wichtig für die weitere Behandlung. Das Zentrum für Weichteilsarkome, GIST und Knochentumoren (ZWS) am Universitätsklinikum Tübingen wurde im Jahr 2001 unter dem Dach des Comprehensive Cancer Center (CCC) Tübingen-Stuttgart nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft gegründet und zählt zu den größten Sarkomzentren Deutschlands. In der wöchentlichen Sarkomkonferenz werden jährlich über 1.000 interdisziplinäre Therapieempfehlungen ausgesprochen. Die für diese seltene Erkrankung hohe Zahl an Patientinnen und Patienten gewährleistet unsere große Erfahrung auf dem Gebiet der Sarkomtherapie in allen beteiligten Fachdisziplinen.

Sarkom der Oberschenkel, MRI
Sarkome können überall im Körper auftreten, mit etwa 43 % kommen sie am häufigsten in Armen und Beinen vor.
85%
treten im Weichteilgewebe auf
> 100
verschiedene Tumorarten fallen unter dem Begriff "Sarkome"
ca. 6000
Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland
> 1000
Therapieempfehlung pro Jahr im ZWS

Über Sarkome

Sarkome umfassen ein breites Spektrum von weit über 100 verschiedenen Tumorunterarten. Ausgehend vom z.B. Binde- und Knochengewebe metastasieren sie schnell in das Blutsystem. Da sie sich hinsichtlich ihrer Prognose und ihres Ansprechens auf Therapien sehr unterscheiden können, ist eine genaue Einordnung in die zutreffende diagnostische Gruppe wichtig für die weitere Behandlung. 

Auch wenn Sarkome an jeder Stelle des Körpers entstehen können, treten sie doch mit ca. 43% am häufigsten an den Beinen und Armen auf, gefolgt von ca. 15 % der inneren Organe, vom Körperstamm und der Kopf-Hals-Region. Typische Beschwerden für Sarkome gibt es nicht. Häufig werden Sarkome deshalb erst spät erkannt. 

Für die Behandlung von Weichgewebesarkomen stehen verschiedene Therapien zur Verfügung, die je nach Untergruppe, Ort der Erkrankung und Erkrankungsstadium eingesetzt werden. Während bei etlichen Krebsarten inzwischen zielgerichtete medikamentöse Therapien zum Einsatz kommen, ist das Rückgrat der Behandlung vieler Sarkom-Subtypen eine Kombination aus Operation, medikamentöser Behandlung und Strahlentherapie, ggf. in Kombination mit Hyperthermie (Wärmetherapie).

„Sarkomdiagnostik und -therapie ist interdisziplinäre Teamarbeit!“

Das Team des Sarkomzentrums Tübingen

Die wichtigsten Fragen

Die wichtigsten Fragen

Sarkome sind insgesamt seltene Tumoren, die in vielen verschiedenen Formen auftreten können. Oft treten vor allem zu Beginn keine oder nur sehr unspezifische Beschwerden auf. Häufig ist das einzige Symptom eines Weichgewebesarkoms ein Knoten, eine Schwellung oder Wucherung, die eventuell mit einem Spannungsgefühl, Gelenkbeschwerden, Bauchschmerzen oder Verdauungsstörungen einhergeht. Erst wenn das Sarkom Nerven verdrängt oder in Nervengewebe einwächst, treten Schmerzen auf. Bei Knochensarkomen kann es zu Gelenkschmerzen, Gelenksteifigkeit oder einem Knochenbruch durch den Tumor kommen. 

Da es häufig kaum charakteristische Symptome gibt und Tumoren sich in Körperregionen entwickeln, in denen man sie unter Umständen erst spät bemerkt, werden Sarkome leider oft sehr spät diagnostiziert. 

Der Verdacht auf ein Sarkom kann bestehen:

  • bei Weichgewebsschwellungen, die größer als 3 cm im Durchmesser sind, schnell wachsen oder in tiefen Gewebsschichten liegen
  • bei tiefen, großflächigen Blutergüssen (Hämatome), die ohne Verletzung entstanden sind
  • bei gleichzeitig auftretenden allgemeinen Tumorsymptomen wie Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit oder vorzeitigem Sättigungsgefühl, Schwäche und Leistungsabfall.

Grundlage der Diagnose ist zunächst eine Befragung des Patienten (Anamnese) nach Vorerkrankungen und Symptomen sowie eine sorgfältige körperliche Untersuchung. Bei auffälligen Tastbefunden können durch eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) und/oder Röntgenbilder erste Hinweise auf Vorliegen eines Tumors erkannt werden. Sollte der Verdacht auf ein Sarkom bestehen, dann werden weitere bildgebende Verfahren angewendet, wie zum Beispiel Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) oder in Einzelfällen bei machen Subtypen auch eine Positronenemissionstomographie (PET-CT bzw. PET-MRT).

Mit der Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) und der feingeweblichen Untersuchung der Gewebeprobe muss die Diagnose eines Sarkoms in den allermeisten Fällen vor einer Therapie gesichert werden. Die genaue Beschreibung der Tumorzellen ist wichtig, um den Tumor einer Sarkom-Untergruppe zuzuordnen und der Patientin/dem Patienten die optimale Therapie zukommen zu lassen. 

Da sich die verschiedenen Untergruppen von Weichteil- und Knochensarkomen hinsichtlich ihres Krankheitsverlaufs und des Ansprechens auf eine Therapie sehr stark unterscheiden können, ist eine möglichst genaue Einordnung des Sarkoms durch ein interdispziplinäres Expertenteam wichtig. Dies sollte in einem Zentrum mit großer Erfahrung in der Behandlung von Sarkomen (Sarkomzentrum) erfolgen.

In manchen Fällen kann die operative Entfernung des Sarkoms bereits ausreichend sein. In der Regel ist das Therapiekonzept „multimodal“ und kombiniert unterschiedliche aufeinader abgestimmte Behandlungsansätze im Wechsel. Die wesentlichen Ansätze der Behandlung von Weichgewebesarkomen bestehen aus Operation, Bestrahlung und medikamentöser Therapie (Chemotherapie und zielgerichtete Therapie), ggf. abhängig von der Tumorgröße und Lokalisation in Kombination mit Hyperthermie (Wärmetherapie), die auch am Zentrum für Weichteilsarkome, GIST und Knochentumoren (ZWS) Tübingen durchgeführt werden kann. Die Behandlung wird vor der Einleitung der Therapie in einer Tumorkonferenz besprochen und die Behandlung individuell zugeschnitten und geplant.

Aufgrund des breiten Spektrums an Subtypen und der eventuell erst spät gestellten Diagnose fällt die Prognose sehr unterschiedlich aus. So spielt die Beschaffenheit des Tumors eine Rolle, der Differenzierungsgrad der Tumorzellen oder ob sich bereits Metastasen gebildet haben. Nicht immer kann der Tumor operativ komplett entfernt werden. Eine regelmäßige und anfangs engmaschige Kontrolle ist für die Prognose wichtig, damit rechtzeitig auf ein Rezidiv und auf neue Metastasen reagiert werden kann.


In den ersten zwei Jahren der Nachsorge ist die Wahrscheinlichkeit für ein Wiederauftreten eines Sarkoms am größten. Daher sollten im ersten und zweiten Jahr alle 3-6 Monate und bis zum Ende des 5. Jahres halbjährliche Kontrolltermine stattfinden. Auch später sind noch Rückfälle möglich, so dass abhängig von der Unterart des Sarkoms ggf. eine weitere jährliche Nachsorge sinnvoll sein kann.

Unsere Erfahrung zeigt

Sarkome können nur unter Einbeziehung verschiedener Fachdisziplinen optimal behandelt werden - insbesondere Tumororthopädie, Chirurgie, Plastische Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie und Pathologie müssen eng zusammenarbeiten. Gerade bei seltenen Erkrankungen ist es wichtig, in einem Zentrum mit entsprechender Expertise und hohem Qualitätsstandard behandelt zu werden. 

Logo Sarkomzentrum

Über 1000 Therapieempfehlung pro Jahr im ZWS

Aus diesem Grund wird empfohlen, die Diagnostik und Therapie von Knochen- und Weichteilsarkomen in einem erfahrenen Sarkomzentrum durchzuführen. Das unter dem Dach des CCC Tübingen-Stuttgart gegründete Zentrum für Weichteilsarkome, GIST und Knochentumoren (ZWS) ist ist eines der in Deutschland nach Vorgaben der deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierten Zentren für Weichteilsarkome. Es ist in zahlreiche nationale und internationale Studienverbünde eingebunden und es besteht eine Kooperation mit der Deutschen Sarkom-Stiftung. Das Zentrum erfüllt strenge Qualitätsanforderungen, was jährlich überprüft wird.

Das Zertifikat als PDF

Deutsche Sarkom-Stiftung

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Zentrum für Weichteilsarkome, GIST und Knochentumoren (ZWS)

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72076 Tübingen


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