Hintergrund und Zielsetzung
Von Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) ist derzeit ein großer Teil der Bevölkerung in Deutschland betroffen. Aipositas kann zu Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus und koronarer Herzerkrankung sowie Gelenkproblemen führen.
Zu den Faktoren, die zu dem dramatischen Anstieg der Adipositas weltweit führen, zählen eine kalorien- und fettreiche Ernährung sowie zunehmender Bewegungsmangel. Daneben hat das Gehirn einen entscheidenden Einfluss auf die Nahrungsaufnahme und das Essverhalten.
Hier spielt insbesondere das dopaminerge System (Belohnungssystem) eine entscheidende Rolle. Dopamin ist ein Botenstoff, der nach der Nahrungsaufnahme ein Belohnungsempfinden auslösen kann. Aktuelle Studien konnten zeigen, dass bei Personen mit Adipositas ein verändertes Belohnungsverhalten besteht, höchst wahrscheinlich verursacht, durch eine verminderte Ausschüttung von Dopamin.
Neben den Umweltfaktoren spielt der genetische Hintergrund eine entscheidende Rolle in der Entstehung der Adipositas. Die häufigste genetische Variante hierbei ist das „fat mass and obesity“ (FTO) Gen. Personen, welche die Risikovariante des FTO Gens Tragen, wiegen im Schnitt 3kg mehr und profitieren weniger gut von einem Gewichtsreduktionsprogramm mit Ernährungsumstellung und körperlicher Bewegung.
Aktuelle Studien konnten zeigen, dass FTO Varianten mit dem dopaminergen System im Gehirn interagieren und damit das Übergewichtsrisiko beeinflussen.
In dieser Studie soll der Einfluss durch das Medikament Bromocriptin auf die Gewichts-abnahme in Abhängigkeit vom FTO Genotyp untersucht werden. Weiterhin werden Effekte auf den Körperfettgehalt, die Insulinwirkung im Gehirn und weitere Stoffwechselvorgänge untersucht. Bromocriptin wird mit einem Placebo (d. h. Tabletten, die keinen Wirkstoff enthalten) verglichen. Der Wirkstoff Bromocriptin, ein sogenannter Dopaminagonist trägt dazu bei, eine verstärkte Dopaminwirkung zu simulieren.