Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurde im Zeitraum 2002-2004 eine wissenschaftliche Studie zu den biologischen und psychologischen Grundlagen der Tabakabhängigkeit durchgeführt. Alle behandelten Raucherinnen und Raucher durchliefen ein sechswöchiges, verhaltenstherapeutisch orientiertes Standardprogramm zur Rauchentwöhnung. Das Standardprogramm zur Rauchentwöhnung sah auch die Empfehlung für eine begleitende medikamentöse Unterstützung der Tabakentwöhnung vor. Es wurde den Studienteilnehmenden jedoch freigestellt, dieser Empfehlung Folge zu leisten.
Es wurde vermutet, dass sich unter jenen entwöhnungswilligen Raucherinnen und Rauchern bestimmte 'Typen' unterscheiden lassen. Auf der Grundlage einer breit angelegten Erfassung psychologischer Variablen konnten vier Rauchprofile identifiziert werden: subklinisch 'depressive', 'hyperaktive' und 'stark abhängige' Raucher und Raucherinnen sowie eine Gruppe von Rauchenden mit 'unauffälligem' Profil.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass diejenigen Raucherinnen und Raucher, die erhöhte Werte auf Skalen, die verschiedene psychologische Variablen oder die körperliche Nikotinabhängigkeit erfassten, aufwiesen und damit einem der 'auffälligen' Rauchprofile zuzuordnen waren, ein Jahr nach Behandlungsende eine erhöhte Wahrscheinlichkeit hatten, zu rauchen als diejenigen Rauchenden mit 'unauffälligem Rauchprofil'. Diejenigen Raucherinnnen und Raucher, die einem der 'auffälligen' Rauchprofile zugeordnet werden konnten, hatten schlechtere Chancen, abstinent zu werden und zu bleiben. Die entsprechenden Rauchprofile 'depressiv', 'hyperaktiv', 'stark abhängig' konnten als 'Risikoprofile' bezeichnet und zusammengefasst werden. Die Vermutung lag nahe, dass Raucher oder Raucherinnen mit 'Risikoprofil' von einer auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Rauchentwöhnungsbehandlung mehr profitieren würden. Diese Annahme sollte in der nachfolgenden Untersuchung überprüft werden.
Publikationen:
Batra, A., Collins, S.E., Torchalla, I., Schröter, M., & Buchkremer, G. (2008). Multidimensional smoker profiles and their prediction of smoking following a pharmacobehavioral intervention. Journal of Substance Abuse Treatment, 35 (1), 41-52.
Collins, S.E., Torchalla, I., Schröter, M., Buchkremer, G., & Batra, A. (2008). Development and validation of a cluster-based classification system to facilitate treatment tailoring. International Journal of Methods in Psychiatric Research, 17, Suppl.1, 65-69.