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Adresse: Calwerstraße 14
72076 Tübingen


Personenprofil: 07071 29-82311


Faxnummer: 07071 29-4141


Kurzintervention

Gegebenenfalls sollte der Rat zur Reduktion der Alkoholkonsums empfohlen werden oder eine Beratung über die Suchtambulanz der Psychiatrischen Klinik eingeleitet werden. Kurzinterventionen können sowohl von einem Arzt als auch von Angehörigen anderer Berufsgruppen (Arzthelferin, Krankenschwester etc.) durchgeführt werden. Eine Reduktion des Alkoholkonsums (Häufigkeit, Menge, binge drinking) sowie schadensmindernde Effekte (Ausmaß der negativen Konsequenzen eines fortgesetzten exzessiven Gebrauchs, zum Beispiel Anzahl der Tage in stationärer Behandlung oder der Notfallaufnahmen) lassen sich bis zu 48 Monate nach Durchführung einer Kurzintervention nachweisen.

Algorithmus

Mit Hilfe des Pfades auf der rechten Seite können Sie herausfinden, ob Sie das Beratungsangebot der Präventionsambulanz in Anspruch nehmem können.

Hinweise zur Gesprächsführung

Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen neigen dazu Fragen zu Ihrem Suchtmittelkonsum zu bagatellisieren oder zu verleugnen. Bei Ansprache des abhängigen Verhaltens wird häufig mit Abwehr- bzw. Widerstand reagiert. Für das ärztliche und pflegerische Personal sind Gespräche mit betroffenen Patienten über den Suchtmittelkonsum daher selten zielführend und werden oft als frustrierend erlebt.

Um der oben beschriebenen Gesprächcharakteristik erfolgreich zu begegnen, hat sich in der Behandlung von Suchtkranken die Methode der "Motivierenden Gesprächsführung" (Miller, Rollnick, 2005) als besonders hilfreich erwiesen. Folgende Grundprinzipien der Gesprächsführung liegen der Motivierenden Gesprächsführung zu Grunde:

  • Empathie: nicht wertendes, einfühlsames Verstehen, aktives Zuhören
  • Beweisführung vermeiden - Vermeiden von Konfrontationen
  • Selbstoffenbarung des Patienten unterstützen - offene Fragen stellen
  • Selbstwirksamkeit fördern - vermitteln von Zuversicht und Vertrauen in die Fähigkeiten der Patienten zur eigenen Problemlösung. Vermeiden Sie das Auftreten als "Experte"
  • Widerspruch aufzeigen: Widersprüche zwischen persönlichen Lebenszielen und Folgen des Kosums bewusst machen
  • Widerstände aufnehmen: Akzeptieren bestehender Ambivalenzen, Anerkennen der Eigenverantwortung des Patienten
  • Rückmeldung geben - Lob und Bestätigung für erzielte Erfolge aussprechen.

Beratungsangebot der Präventionsambulanz

Per Telefon kann Kontakt mit dem Konsilar-Arzt der Präventionsambulanz Sucht aufgenommen werden.

Zertifikate und Verbände